Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 087 - Das Spiel der Laren

Titel: Silberband 087 - Das Spiel der Laren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
stationierten Flotte zu befehlen. Doch seine Vernunft hatte ihn davon abgehalten. Durch ein Eingreifen hätte er nur eines erreicht: Die Schaltmeister wären im Augenblick ihres Todes nicht allein gewesen. Beltin ahnte, dass das für die Multi-Cyborgs von Orcsy wichtig gewesen wäre.
    Mit der Vernichtung des Schaltplaneten war die Gefahr für das Pseudo-NEI keineswegs gebannt. Der Alarmzustand durfte noch nicht aufgehoben werden.
    Beltin hoffte jedoch, dass bald die Meldung über den Rückzug der Laren eintreffen würde.
    Kor Kalmeck wurde von zwei Raumfahrern in die Krankenstation der falschen MARCO POLO gebracht. Dort wurde er in einen Sessel gestoßen und mit Fesselfeldern fixiert. Ein bärtiger kleiner Mann untersuchte ihn.
    »Ich tue das nicht gern«, sagte er mürrisch zu Kalmeck. »Mein Name ist übrigens Koltrins.« Er umrundete den Sessel, als müsste er den Gefangenen von allen Seiten begutachten. »Ich bin Arzt.«
    Die anderen schauten schweigend zu. Kalmeck vermutete, dass sie nur als Wächter fungierten. Er fragte sich, wann der falsche Perry Rhodan erscheinen würde.
    »Natürlich könnten wir uns die ganze Prozedur ersparen, wenn Sie freiwillig reden«, sagte Koltrins wie beiläufig.
    Kalmeck antwortete nicht.
    Der Arzt blieb vor ihm stehen. Er griff nach einer Schere, die auf dem Instrumententablett eines Vielzweckroboters bereitlag. Kalmeck registrierte erstaunt, dass Koltrins ihm die Haare abschnitt und anschließend den Schädel völlig kahl rasierte.
    Aus den Augenwinkeln sah Kor Kalmeck eine Art Gestell, das von hinten auf ihn zugeschoben wurde. Es war eine einfache Konstruktion mit einer darin aufgehängten Röhre. Er vermutete, dass man ihn mit Energieschocks quälen wollte.
    »Sie sollten sich nicht auf Ihre bisherige Haltung versteifen«, sagte Koltrins. Er trocknete die Kopfhaut ab. »Schließlich sind Sie kein Dummkopf, Kor. Sie wissen, dass wir das NEI früher oder später sowieso entdecken werden.« Koltrins besaß eine einschmeichelnde Art. Auf seine Weise war er gefährlicher als der falsche Perry Rhodan. »Niemand wird je erfahren, dass Sie Ihr Wissen preisgegeben haben, Kor Kalmeck. Wir würden Sie auf einem unbekannten Planeten absetzen und Ihnen alles geben, was Sie zum Leben brauchen.«
    Kalmeck starrte an dem Mann vorbei ins Leere.
    »Das ist ein Angebot, über das Sie nachdenken sollten«, fuhr der Arzt bedächtig fort. Er redete, als würde er Kalmeck bei einem Kauf freundschaftlich beraten. »Wenn Sie über Ihr Problem reden wollen, lassen Sie mich rufen! Ich bin jederzeit für Sie da.«
    Kalmeck versuchte zu ergründen, was sich hinter dem Lächeln des Arztes verbarg. Es war nicht ausgeschlossen, dass Koltrins ihm wirklich wohl gesinnt war. Aber das änderte nichts an der Tatsache, dass er auf der Gegenseite stand. Was konnte einen Menschen wie Koltrins dazu bewegen, mit den Laren gemeinsame Sache zu machen? Vielleicht hatten sie ihn gezwungen.
    Kalmecks Überlegungen stockten, denn Perry Rhodans Doppelgänger betrat die Krankenstation.
    Schweigend inspizierte der Mann die Anlage hinter dem Sessel. Koltrins stand abwartend dabei. Kalmeck vermutete, dass die aufreizend langsame Art zu Rhodans Plan gehörte. Alles lief auf eine Art Psychospiel hinaus.
    Nach einer Weile sagte Rhodan: »Wir sind uns der Tatsache bewusst, dass alle Abgesandten des Konzils mentalstabilisiert sind. Wollen Sie das leugnen?«
    Kor Kalmeck schwieg. Er war entschlossen, keine noch so unverfängliche Frage zu beantworten.
    »Ihre Sturheit wird Sie nicht retten«, fuhr Rhodan fort. »Sie sind mentalstabilisiert. Drogen und paramentale Verhörmethoden scheiden also von vornherein aus.« Er trat einen Schritt zurück, dann wandte er sich an Koltrins: »Schalten Sie die Anlage ein, Doktor!«
    Der Kleine bewegte sich zögernd, als wollte er sich im letzten Augenblick noch sträuben. Er sagte aber nichts, sondern machte sich an dem Gestell zu schaffen. Kor Kalmeck spürte, dass ein Wassertropfen auf seinen Schädel fiel, dann noch einer und immer mehr, bis sie in Sekundenabständen kamen.
    »In einigen Stunden werden Sie erkannt haben, wie wenig harmlos diese Methode ist, Kor.«
    Kalmeck spürte, dass ihm das Wasser in den Nacken und über das Gesicht lief. Er sah den falschen Rhodan wie durch einen Schleier hindurch.
    »Sorgen Sie dafür, dass er nicht einschläft!« befahl Rhodan dem Arzt. Dann verließ er die Krankenstation.
    Eine Zeit lang zählte Kalmeck die fallenden Tropfen und maß auf diese Weise die

Weitere Kostenlose Bücher