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Silberband 087 - Das Spiel der Laren

Titel: Silberband 087 - Das Spiel der Laren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Zeit, die verstrich. Dann versuchte er, im Rhythmus der Tropfen Melodien zu erkennen. Zunächst machte ihm das alles wenig aus, doch allmählich verspürte er den Wunsch, den Kopf zu bewegen, damit nicht immer nur die eine Stelle auf seiner Schädeldecke getroffen wurde. Die Fesselfelder hinderten ihn jedoch an der geringsten Bewegung.
    Er bewegte den Mund und zog Grimassen, um auf diese Weise die Kopfhaut zu bewegen. Das verschaffte ihm für kurze Zeit Linderung.
    Stunden nach Beginn des Verhörs erschien Koltrins vor ihm. »Wir sollten uns entschließen, diesen Apparat abzustellen«, schlug er vor. Er schien sich ernsthaft Sorgen um Kalmeck zu machen.
    Der Abgesandte des NEI antwortete nicht. Kalmeck hatte seine Gedanken auf Ereignisse in der Vergangenheit konzentriert. Wenn er sich wirklich Mühe gab, konnte er die herabfallenden Tropfen ignorieren.
    Stunde um Stunde verstrich.
    Kalmeck glaubte inzwischen, dass seine Kopfhaut wund geschlagen war. Jeder Tropfen fiel jetzt mit der Wucht eines Hammers. Sie dröhnten durch den Schädel und schienen mit ihren Schwingungen jede Faser seines Gehirns zu durchdringen.
    Ganz allmählich spürte er, dass seine Gedanken sich verwirrten.
    »Ich kann Ihre Ungeduld verstehen«, sagte Rhodans Doppelgänger zu Hotrenor-Taak. »Sie müssen jedoch bedenken, dass dieser Mann ein Spezialist ist. Ich muss aufpassen, dass er sich dem Verhör nicht durch Selbstmord entzieht.«
    Der Lare hatte sich zum zweiten Mal in den letzten Stunden gemeldet und sich über den Stand des Verhörs erkundigt. Inzwischen war der größte Teil der larischen Flotte abgezogen. Hotrenor-Taak glaubte nicht, dass er in diesem Raumsektor eine Spur finden würde. »Wie lange kann es noch dauern?« erkundigte er sich.
    »Wir gehen in zwei Richtungen vor«, erklärte Rhodan. »Je schlimmer die Auswirkungen des Verhörs werden, desto stärker wird Koltrins sich als positive Persönlichkeit darstellen. Auf diese Weise treiben wir Kalmeck direkt in die Arme des Arztes.«
    »Erklären Sie mir das genauer!«
    »Kalmeck kann seinen Selbsterhaltungstrieb nicht ausschalten. Er wird nach einem Ausweg suchen. Wenn wir uns darauf beschränkten, ihm Schmerzen zuzufügen, ohne ihm eine Fluchtmöglichkeit anzubieten, würden wir bestimmt nichts erreichen. Deshalb ist Koltrins da. Je verwirrter Kalmeck reagiert, desto eher wird er bereit sein, die Hilfe des Arztes in Anspruch zu nehmen.«
    »Hoffentlich wissen Sie, was Sie da tun!«
    »Niemand kann einen Erfolg garantieren«, sagte Rhodan. »Kalmeck wurde präpariert. Es besteht nach wie vor die Gefahr, dass eine Sicherheitsschaltung aktiviert wird und alle Bemühungen zunichte macht.«
    »Unterrichten Sie mich regelmäßig über den Fortgang des Verhörs!« ordnete Hotrenor-Taak an, dann erlosch sein Abbild.
    Der falsche Perry Rhodan ließ sich mit der Krankenstation verbinden und wartete, dass Koltrins sich meldete. »Hotrenor-Taak wird ungeduldig«, eröffnete er dem Arzt.
    »Kalmeck ist noch lange nicht soweit«, erwiderte Koltrins. »Ich habe den Eindruck, dass er mich nicht einmal wahrnimmt.«
    »Wir dürfen nicht aufgeben!« rief Rhodan. »Kalmeck muss sprechen!«
    Der Arzt machte ein skeptisches Gesicht.
    »Sie müssen versuchen, sich wirklich gegen die Verhörmethode aufzulehnen!« fuhr Rhodan ihn an. »Glauben Sie daran, dass hier ein Unrecht geschieht! Sie müssen über das, was wir diesem Mann antun, verzweifelt sein.«
    »Genau diese Fähigkeit habe ich längst verloren«, sagte Koltrins müde.
    »Kannst du dir vorstellen, jemals auf einer anderen Welt zu leben?« Kareen Plynth trat auf die Veranda hinaus. Sonnenlicht umflutete ihren Körper und verwandelte ihr Haar in ein Gespinst rötlicher Flämmchen.
    Kor Kalmeck drehte sich auf die Seite und beschattete sein Gesicht mit einer Hand. »Wie kommst du gerade jetzt darauf?« wollte er wissen.
    »Ich habe einen Vortrag gehört. Ein Wissenschaftler der Weltraumakademie sprach über die Möglichkeit, dass die Erde eines Tags wieder ihren Platz im Solsystem einnehmen könnte.«
    »War der Redner ein Terra-Geborener?«
    Sie schüttelte den Kopf und ließ sich neben ihm nieder. Ihre Nähe verwirrte ihn jedes Mal, so auch jetzt. Er litt unter der Furcht, dass ihr schon eine falsche Bewegung genügen könnte, ihn zu verlassen.
    »Der Redner war ein junger Mann, Kor. Ein Gäa-Geborener. Er sagte etwas Beunruhigendes.«
    Kalmeck musterte die junge Frau abwartend. Er wusste, dass sie sich über viele Ereignisse Gedanken

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