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Silberband 087 - Das Spiel der Laren

Titel: Silberband 087 - Das Spiel der Laren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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breit genug war.
    Ich schnellte mich zurück und drückte auf die Kontaktplatte. Der Spalt schloss sich wieder.
    Goliath streckte noch einen seiner Metallarme hindurch, zog ihn jedoch eilig zurück, um ihn vor Schaden zu bewahren. Ich grinste den Posbi an, dann eilte ich bis zum Antigravschacht zurück. Ich war allein und nutzte meine Chance. Durch eine schmale Seitentür verschwand ich in einem vollautomatischen Laboratorium. Hier lehnte ich mich an den nächsten Tisch und blickte in einen Metallspiegel. Ich erschrak.
    Dass ich mich verletzt hatte, wusste ich. Dass es aber so schlimm aussah, hatte ich nicht erwartet. Die Schramme zog sich von der Schläfe aus weit über den Schädel. Dabei konnte ich noch von Glück sagen, es hätte mich auch so hart treffen können, dass alles vorbei gewesen wäre.
    In einem Beiboot hatte ich Reparaturen ausgeführt. Mit dem größten Widerwillen hatte ich mich dem Schmutz einer Hydraulikpumpe ausgesetzt. Ich hatte auch nicht verhindern können, dass ich mit der übel riechenden Flüssigkeit in Berührung gekommen war. Sie hatte sich über meine Hände ergossen und meine Kombination verschmiert. Ein Teil des Öls war auf den Boden geflossen – und das war die Ursache allen Übels gewesen.
    Nach einem unbedachten Schritt war ich ausgeglitten. Ich hatte mit einer Körperdrehung versucht, mich noch abzufangen, aber genau das war falsch gewesen, denn nun war ich auch mit dem zweiten Fuß ins Öl getreten. Mit verheerenden Folgen. Kopfüber war ich gegen eine Maschine geknallt. Für einige Sekunden in der Dimension der Engel geraten, hatte ich Sterne gesehen, obwohl ich von einer ganzen Menge hochverdichtetem Plastikstahl umgeben gewesen war. Gerade als sich ein besonders hübscher Engel um mich hatte kümmern wollen, war ich wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgefallen, und der war immer noch mit einer Schicht stinkenden Öls bedeckt gewesen.
    Arglos hatte ich das Beiboot verlassen, um mich in der nächsten Hygienekabine zu reinigen. Als ich aus der Schleuse herausgetreten war, hatte ich einen Entsetzensschrei vernommen. Ein Matten-Willy hatte in meiner Nähe platt auf dem Boden gelegen. Er hatte eine Reihe von Pseudofüßen gebildet und war auf mich zugerannt.
    Ich glaubte, seine Rufe immer noch zu hören. Er hatte aus Leibeskräften um Hilfe geschrien und damit ein gutes Dutzend Posbis alarmiert, die sich im Nebenhangar befunden hatten. Das war der Anfang einer wilden Verfolgungsjagd gewesen.
    Meine Freunde hatten mich durchs Schiff gehetzt!
    Ich zapfte mir einen Becher Wasser ab und trank ihn auf einen Zug aus. Dabei muss zum Schluss wohl etwas Öl in den Becher geraten sein. Jedenfalls ließ ich den Becher fallen und versuchte, den Rest Wasser auszuspucken, den ich noch im Mund hatte. Voll Abscheu blickte ich auf meine Hände, die immer noch ölverschmiert waren. Ich wischte sie am Hosenboden ab. Der Reinigungseffekt blieb jedoch gering, da auch die Hose nicht sauber war.
    Wieder blickte ich in den Spiegel.
    Die Wunde musste versorgt werden, denn meine schwarzen Haare waren blutverklebt. Und sie musste desinfiziert werden. Auf keinen Fall konnte sie so bleiben. Also musste ich einen Weg finden, sie zu reinigen und zu behandeln, ohne dabei gleich meinen Kopf zu riskieren. Das war das Problem.
    Ich durchsuchte das Labor nach einer Medizinbox, obwohl ich hätte wissen müssen, dass es hier so etwas nicht gab. Als ich endlich einsichtig wurde, öffnete sich die Tür. Ich fuhr herum. Goliath schob sich heran. Er wedelte mit den Armen und musterte mich streng, wie mir schien, mit seinen vier Linsen. Hinter ihm standen zwei weitere Posbis und drei Matten-Willys. Einer der drei verflüssigte sich nahezu und floss zwischen Goliaths Beinen hindurch auf mich zu. Er stieg an einer Tischkante hoch und formte sich zu einem Gebilde, das wohl ein Kopf sein sollte.
    Ich blickte mich um und erkannte, dass ich in der Falle saß. Viel zu lange hatte ich gewartet, längst hätte ich aus dem Labor fliehen müssen. Es hatte nur einen Ausgang. Daher hätte mir von Anfang an klar sein müssen, dass ich nicht entkommen konnte, sobald ich entdeckt war.
    Langsam wich ich vor meinen Freunden zurück und streckte abwehrend die Hände aus. »Zum Teufel, nein«, sagte ich mit heiserer Stimme. »Es ist alles in Ordnung.«
    Ich tippte mir gegen den Schädel, wobei ich besonders heftig vorging, um zu demonstrieren, dass ich keine Schmerzen hatte. Dummerweise geriet ich dabei an die Wunde und hätte schreien

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