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Silberband 087 - Das Spiel der Laren

Titel: Silberband 087 - Das Spiel der Laren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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erkennbar ist. Glaubst du, die Menschen hätten Achtung und Respekt vor mir, wenn ich wie sie in einer ärmlichen Wohnung hausen würde? Pah, sie würden mir auf die Schulter klopfen, wenn sie etwas von mir wollen, und sie würden sagen: He, Olof, mach das mal für mich! So aber wagen sie nicht einmal, mir in die Augen zu sehen, und benehmen sich, wie ich es erwarten kann. So und nicht anders ist das, mein lieber Thure. Und das weiß niemand besser als unser aller Meister Aralf Ogneman. Vhrato möge ihm ein langes Leben bescheren.«
    Thure Pasker war still geworden. Er erkannte, wie kindisch seine Vorstellungen von Ognemans Politik gewesen waren.
    »Es ist besser, wenn du von diesen Dingen nicht mehr sprichst, Thure«, mahnte der Greis. Er nickte seinem Besucher wohlwollend zu und trat wieder auf den Balkon zu den anderen Vhratonen hinaus.
    Thure Pasker folgte ihm, obwohl er keine Lust verspürte, die Menge zu sehen. Wie betäubt blickte er hinab. Die Menschen hoben ihre Gesichter den Vhratonen entgegen. Sie sangen die Vhratoverkündung, doch die Melodie ging in einem einzigen chaotischen Durcheinander unter. Die Sonne brannte sengend vom Himmel herab. Viele litten unter der Hitze. Dennoch jubelten sie wie im Rausch.
    Thure Pasker zweifelte nicht an ihrer Begeisterung. Er fragte sich jedoch, ob dieser Zustand auch anhalten würde, wenn der Sonnenbote eines Tags tatsächlich nach Denmork kommen sollte.
    Hin und wieder hoben die obersten Vhratonen grüßend die Hand. Vor allem Aralf Ogneman hielt ständig beide Arme empor. Thure Pasker wollte sich abwenden und ins Haus zurückgehen, als unvermittelt ein roter Gleiter über die benachbarten Gebäude hinwegraste, in die Tiefe sank und aus der Bordkanone das Feuer eröffnete.
    Der Thermoschuss zuckte auf den Absoluten Vhratonen zu. Für Sekundenbruchteile schien es, dass der Diktator verbrannte, doch die Energie floss an einem Schutzfeld ab.
    Die Menge schrie entsetzt auf. Jeder glaubte, dass Ogneman tödlich getroffen war. Die Vhratonen warfen sich zu Boden.
    Thure Pasker reagierte instinktiv, riss die eigene Waffe unter seinem Umhang hervor und schoss. Sein Energiestrahl traf das Heck des Gleiters, der bereits wieder aufstieg. Stichflammen loderten auf, dann brach die Maschine in mehreren Explosionen auseinander. Drei Männer wurden herausgeschleudert. Zwei von ihnen stürzten inmitten der brennenden Trümmer in die Tiefe, der dritte schlug auf dem weit vorspringenden Sims des Nebenhauses auf. Thure sah, dass er sich aufrichtete und durch ein offenes Fenster in das Gebäude floh.
    In Panik rannten die an dem Festzug beteiligten Menschen auseinander und trampelten rücksichtslos nieder, was ihnen im Weg war. Nur wenige erkannten bereits, dass die Wrackteile von einem bis zu diesem Zeitpunkt unsichtbaren Prallfeld abgefangen wurden.
    Was danach geschah, konnte Thure Pasker nicht mehr sehen. Er begriff nur, dass Ogneman den Anschlag schadlos überstanden hatte. Alles Weitere interessierte ihn nicht. Er rannte durch den Raum, in dem er mit Olof Enaskat gesprochen hatte, hetzte eine Treppe hinunter, weil er so schneller war als im Antigravschacht, und schnellte sich dann von einem Balkon zum Sims des Nachbarhauses hinüber.
    Er sprang durch ein offenes Fenster und erreichte einen langen Korridor. Weit vor ihm flüchtete der Attentäter durch eine Tür. Pasker folgte dem Mann. Er wunderte sich, dass außer ihm noch niemand die Jagd aufgenommen hatte. Das Attentat auf den obersten aller Vhratonen schien jeden geschockt zu haben.
    Hinter der Tür lag das Treppenhaus. Pasker hörte die Schritte des Fliehenden, ihr ungleicher Rhythmus verriet ihm, dass der Mann verletzt war. Er hastete die Stufen hinunter.
    In dem Durcheinander, das nach dem Angriff entstanden war, hatte niemand den Attentäter identifizieren können. Wenn es dem Schützen gelang, in der Menge der Gläubigen unterzutauchen, würde ihn niemand mehr aufspüren können.
    Thure Pasker konnte den Mann sehen, als er die letzte Biegung der Treppe hinter sich brachte. Durch die nächste, halb transparente Tür hindurch waren Menschen zu erkennen, die sich am Haus vorbeischoben.
    »Stehen bleiben!« schrie Thure. Er hatte das Ende der Treppe erreicht, und nur noch höchstens acht Meter trennten ihn von dem Verfolgten. Der Attentäter gehorchte und drehte sich um. Er blickte direkt in das Abstrahlfeld der Waffe, die der Suvhratone auf ihn richtete.
    Bleich und erschöpft stand der Unbekannte da. Er blutete aus einer Wunde

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