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Silberband 087 - Das Spiel der Laren

Titel: Silberband 087 - Das Spiel der Laren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Furcht vor einer Entdeckung durch Laren oder Überschwere. Bei diesem Gedanken lächelte Baardenveen verächtlich. Er wusste, dass die Laren die illegale Kolonie schon vor geraumer Zeit aufgespürt hatten.
    Das zweite große Problem war der Vhratokult. Er hatte sich fast zu einer Psychose entwickelt, denn er wuchs mit der Furcht vor den Laren. Die Folgen waren nicht sichtbar, aber dennoch verheerend. Weil die Kolonisten auf den Sonnenboten hofften, vergaßen sie, ihren eigenen Weg zu gehen. Sie glaubten stur an die Verheißung, und das führte zu einem wachsenden inneren Konflikt.
    Für Baardenveen war Tomalkeyn ein lebender Leichnam, der nur deshalb nicht verrottete, weil der Vhratokult zugleich eine konservierende Funktion erfüllte. Er hatte das alles schon vor Jahren erkannt. Seit seine Versuche, dem Fortschritt zu helfen, an der Mehrheit der Kolonisten gescheitert waren, hoffte Baardenveen nur noch, eines Tags Tomalkeyn verlassen zu können.
    Das war der Nährboden für den Verrat gewesen. Irgendwann war ein Kurier der Laren unbemerkt gelandet. Die Aussicht, als Belohnung für Spionagedienste bald ein freier Mann ohne Ängste zu sein, hatte Baardenveen sofort zugreifen lassen. Aber die Jahre waren vergangen und zu zwei Jahrzehnten geworden – und er hatte sich in einen verbitterten Menschen verwandelt, der an Versprechungen nicht mehr glaubte. Dennoch war ihm keine andere Wahl geblieben, als weiterhin für das Konzil zu arbeiten, denn jeder noch so vage Hinweis auf seine Spionagetätigkeit hätte ausgereicht, ihn endgültig zu ruinieren.
    Nun sah er endlich eine Möglichkeit, den Laren zu beweisen, dass die Kolonie aufgelöst werden musste. In dem Fall würde er seine Belohnung erhalten. Er hatte davon reden hören, dass die Vhratoschisten dem Geheimnis der Obelisken auf der Spur waren. Baardenveen vermutete, dass in den Obelisken das Erbe einer uralten Kultur schlummerte, die ihrem Entdecker Macht verleihen würde. Vielleicht sogar so viel Macht, eine Rebellion gegen die Laren und das Konzil durchzustehen.
    Um herauszufinden, ob seine Vermutung zutraf, hatte Baardenveen seine besten Helfer zum Obelisken von Crandamme geschickt. Kenba Salvo und Malena Kypura waren mit elektronischem Gerät ausgerüstet.
    Inzwischen waren sie seit achtzehn Stunden überfällig. Deshalb wurde er zunehmend nervöser. Wenn auch nur einer von beiden ertappt worden war, bestand die Gefahr, dass derjenige redete und Namen nannte.
    Er brauchte Gewissheit. Falls seine Befürchtungen zutrafen, würde er sich in einem Schlupfwinkel verkriechen und darauf hoffen, dass Tomalkeyn so bald wie möglich von den Laren besetzt wurde.
    Alfen Baardenveen schaltete eine abhörsichere Bildsprechverbindung und wartete, bis das Konterfei eines kräftigen schwarzhaarigen Mannes sichtbar wurde.
    »Ich habe einen dringenden Auftrag für dich, Banzo!«
    Der Schwarzhaarige nickte. »Soll ich Hidur mitbringen?«
    »Das dürfte ratsam sein«, antwortete Alfen. »Beeile dich!«
    Nach knapp zwanzig Minuten betraten zwei Männer Baardenveens Büro. Der Schwarzhaarige, den Baardenveen mit Banzo angeredet hatte, war ein breitschultriger Hüne mit hartem Gesicht und eiskalt glitzernden Augen. Sein Begleiter wirkte schmächtig und kraftlos gegen ihn. Aber Alfen Baardenveen wusste, dass Hidur Janellik ein gefühlloser Killer war.
    Die Besucher nahmen unaufgefordert Platz und blickten ihn fragend an. Alfen räusperte sich. »Es geht um Kenba und Malena. Ich habe sie vor rund fünfzig Stunden zum Obelisken von Crandamme geschickt. Sie sollten herausfinden, was die Vhratoschisten dort treiben. Gestern Abend sollten sie sich bei mir zurückmelden, aber sie sind bis jetzt nicht gekommen.«
    »Kenba ist kein Verräter«, sagte Banzo Makaresch.
    »Das habe ich nicht behauptet. Aber Malena ist nicht übermäßig intelligent. Falls sie einem scharfen Verhör unterworfen wird, verwickelt sie sich irgendwann in Widersprüche und könnte dabei mehr ausplaudern, als für uns gesund wäre.«
    »Sie meinen, für Sie, Chef«, bemerkte Janellik trocken. »Oder haben Sie gegen die Grundregel verstoßen und den beiden unsere Namen genannt?«
    Baardenveen brach der Schweiß aus. Janellik hatte alle Aufträge exakt ausgeführt, aber sobald er annahm, sein Chef könnte zur Bedrohung für die eigene Sicherheit werden, würde er nicht mit der Wimper zucken und ihn ebenso umbringen.
    »Natürlich nicht«, sagte Alfen hastig. »Aber sobald Malena meinen Namen nennt, kann ich nicht mehr für

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