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Silberband 087 - Das Spiel der Laren

Titel: Silberband 087 - Das Spiel der Laren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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auftauchten. Sie erschienen so plötzlich, als wären sie aus dem Nichts materialisiert.
    Der Versuch, zwischen ihnen durchzuschlüpfen, verbot sich von selbst. Die beiden USO-Spezialisten kehrten wortlos um und liefen den Weg zurück, den sie eben erst gekommen waren.
    »Sichere du nach links!« befahl Kerm und bewies damit, dass er sich wegen der veränderten Situation auf eine Begegnung mit den Unbekannten vorbereitete, die die Streustrahlung ihres Hypertasters angemessen hatten.
    Volos' Augen leuchteten auf. Er war den Gloscheyns beinahe dankbar. Sie hatten Kutting gezwungen, genau das zu tun, was er, Volos, vorgeschlagen hatte.
    Die Männer bewegten sich beinahe lautlos vorwärts. Sie brauchten sich nicht zu beeilen, denn die Gloscheyns folgten ihnen langsamer als ein gemächlicher Spaziergänger. Tänzerisch schwebten die Nebelgebilde hin und her. Inzwischen waren sie mehr als hundert, sodass es aussah, als hätte sich der Wald mit einer Nebelfront gefüllt.
    Die USO-Spezialisten gingen weiter, schwenkten aber leicht nach links ab, da sie andernfalls unweigerlich den Obelisken erreicht hätten. Sie waren von ihrem alten Beobachtungsplatz etwa 150 Meter entfernt, als Terdenbeek ein Warnsignal gab und in die Hocke ging.
    Kutting folgte dem Beispiel, wobei es hörbar in seinen Kniegelenken knackte. Kurz darauf entdeckte auch er den Mann, der in eine graugrün gefleckte Kombination gekleidet war und von Baum zu Baum huschte. Die Pausen, in denen er die Umgebung musterte, verrieten ebenso wie das Nadlergewehr in seinen Händen, dass seine Absichten keineswegs friedlicher Natur waren.
    Kutting und Terdenbeek verharrten reglos. Das Halbdunkel des Dschungels war ihr bester Verbündeter, solange sie sich nicht bewegten.
    Der Fremde suchte nach ihnen. Sein Verhalten ließ keinen anderen Schluss zu. Als er auf gleicher Höhe war, hob Terdenbeek langsam die Waffe. Doch ein leises Zischen von Kutting bedeutete ihm, dass er nicht schießen sollte. Der Laut wurde vor dem Hintergrund der vielfältigen Geräuschkulisse des Dschungels von einem Außenstehenden nicht wahrgenommen. Volos war es indes vertraut, denn Kutting und er verfügten über ein Repertoire an solchen Lauten, von denen jeder eine bestimmte Bedeutung hatte.
    Enttäuscht blickte Volos dem Fremden nach, der Sekunden später aus seinem Schussfeld verschwand. Fragend schaute er seinen Gefährten an.
    »Er würde nichts ausplaudern«, erklärte Kerm Kutting. »Wir folgen seiner Spur zurück, das verrät uns womöglich mehr.«
    Sie nahmen ihre Geräte wieder auf und fanden mühelos die Spuren, die der Fremde im Dschungelboden hinterlassen hatte. Die Gloscheyns waren noch nicht wieder zu sehen. Entweder bewegten sie sich langsamer fort als zuvor, oder sie waren ebenso plötzlich verschwunden, wie sie aufzutauchen pflegten.
    Als Volos Terdenbeek abermals stehen blieb, wäre Kerm beinahe gegen seinen Rücken geprallt. Kutting unterdrückte eine ärgerliche Bemerkung, als er den Grund für Volos' jähen Halt entdeckte, einen der seltenen, riesenhaften Parkenier.
    Das Tier stand reglos auf seinen sechs gigantischen Säulenbeinen, die bei flüchtigem Hinsehen mit Bäumen verwechselt werden konnten, zumal der elliptische Rumpf – bei ausgewachsenen Tieren erreichte er die Größe eines Fünfzehn-Tonnen-Lastengleiters – im Blätterdickicht des Dschungels verborgen war. Der Parkenier weidete in großer Höhe Schmarotzerpflanzen ab.
    »Du hast doch keine Angst, Junge?« fragte Kutting.
    Terdenbeek schüttelte den Kopf. Es gab nur drei Gründe, aus denen ein Parkenier andere Lebewesen angriff: wenn sie sich in einem Fluggleiter befanden, wenn sie ihn massiv reizten oder wenn sie sich vor ihm fürchteten und ihr Angstgeruch den Giganten reizte.
    Kutting atmete auf. »Dann wollen wir keine Wurzeln schlagen. Ich bin nicht mehr der Jüngste, und die schwüle Hitze macht mir zu schaffen.«
    Terdenbeek ging weiter. Da die Spuren des Fremden zwischen den Säulenbeinen des Parkeniers hindurchführten, marschierten die USO-Spezialisten ebenfalls unter dem unsichtbar bleibenden Rumpf des Riesentiers hindurch. Beide dachten sie dabei das Gleiche, dass nämlich der Fremde ein Einheimischer sein musste. Wer sich nicht mit der Fauna Tomalkeyns auskannte, hätte es niemals gewagt, zwischen den Beinen eines Parkeniers hindurchzugehen. Vorausgesetzt, er hätte den Giganten überhaupt erkannt.
    Das Tier blieb reglos. Parkenier verharrten oft einen halben Tag lang an ihrer

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