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Silberband 087 - Das Spiel der Laren

Titel: Silberband 087 - Das Spiel der Laren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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drückte die Tür auf und stimmte ein fröhliches Lied an. »Aufstehen, hoher Herr!« rief er. »Es ist schon Mittag.«
    Üpre firs Sthomalkuch wälzte sich ächzend in seinem Bett herum. »Ich bin wie ausgetrocknet«, stöhnte er. »Gib mir ein Bier, sonst steht ich nicht auf.«
    »Hatrak-Skoor wünscht Sie zu sprechen«, erwiderte der Lackey. »Wollen Sie mit einer Bierfahne zu ihm gehen?«
    »Wenn ich die nicht habe, erkennt er mich womöglich gar nicht«, entgegnete der First. Er erhob sich. »Hast du die Badewanne gefüllt?«
    Tro griff sich an die Stirn. »Das habe ich vergessen. Herr.«
    »Verdammter Lackey! Los, beeile dich!« Sthomalkuch war verärgert. Er liebte die Reinlichkeit über alles, und nichts war ihm unangenehmer als Körpergeruch. Dabei war es in dem heißfeuchten Klima von Enjocko für jeden schwierig, nicht zu schwitzen.
    Tro lat Doune eilte in die Hygienekabine. Er berührte den Sensor an der Wanne.
    »Das ist doch Blödsinn«, schimpfte Sthomalkuch. »Das funktioniert seit Jahren nicht mehr.«
    Doch der Diener hatte unerwarteten Erfolg mit seinen Bemühungen. Ein dicker Wasserstrahl ergoss sich in die Wanne.
    »Das gibt es nicht, oder?« sagte der First verwirrt. Solange er diesen Bungalow bewohnte, hatte der Lackey das Wasser vom Nachbarhaus herbeischleppen müssen. Es gab in Enjocko niemanden, der die Wasserleitung hätte reparieren können. Die Laren hatten einige hoch qualifizierte Fachkräfte für Arbeiten ausgebildet, die für sie selbst wichtig waren. So kannte Sthomalkuch sich wie kein anderer mit positronischer Kommunikationstechnik aus. Er war oft genug in den Forschungslaboratorien, Produktionsstätten und sogar in SVE-Raumern gewesen. Funktionsgleiche Geräte aus terranischer Produktion aber hätte er nicht reparieren können.
    Alle Enjocker beherrschten nur ein begrenztes Spezialgebiet, keiner verfügte über umfassenderes Wissen. Darüber hinaus waren alle auf die Technik der Laren ausgerichtet. Sie lebten von dem Erbe der ersten Siedler und verbrauchten die einst angelegten Vorräte.
    Ein plötzlich wieder funktionierender Wasserhahn erschien daher für Üpre firs Sthomalkuch wie ein Geschenk des Himmels. Freudig beobachtete er, wie sich die Badewanne füllte. Tro lat Doune schüttete duftende Flüssigkeiten in das Bad und setzte das Massagewerk in Betrieb. Danach eilte er in die winzige Küche und schenkte seinem Herrn ein Bier ein. Sthomalkuch klatschte begeistert in die Hände, als er den Morgentrunk sah.
    »Dafür werde ich dich firstlich belohnen«, versprach er und griff mit beiden Händen nach dem Krug. Als er ihn etwa halb geleert hatte, trat ohne jede Vorwarnung ein Lare ins Bad. Sthomalkuch erschrak so heftig, dass ihm der Krug ins Wasser fiel und versank. Seine gute Laune war verflogen.
    »Seit wann dringt man ungefragt in das Haus eines Firsts ein?« fragte er grob.
    »Steigen Sie aus dem Wasser!« befahl der Lare, ein großer und athletisch gebauter Mann, der eine dunkelblaue Kombination trug. In der rechten Hand hielt er einen Thermostrahler, in der linken eine Neuropeitsche. Der First hatte ihn nie zuvor gesehen.
    »Scheren Sie sich zum Teufel!« brüllte Sthomalkuch furchtlos.
    »Wenn Sie nicht augenblicklich dem Befehl nachkommen, werden Sie es bereuen«, drohte der Lare. Seine Augen blitzten vor Zorn.
    »Ich werde mich bei Hatrak-Skoor beschweren«, erklärte der First. »Und jetzt wirf den Kerl hinaus, Tro!«
    Der Lare hieb die Neuropeitsche wuchtig ins Wasser. Schreiend bäumte sich der First auf. Seine Arme zuckten unkontrolliert, bis der Lare die Peitsche zurückzog. Wimmernd sank der korpulente Mann zurück.
    »Schieß ihn über den Haufen, Lackey!« brachte er mühsam hervor.
    Der Lare setzte die Peitsche erneut ein. Dieses Mal ließ er sie länger im Wasser hängen. Der First brüllte. Er versuchte, sich aus der Wanne zu retten, aber es gelang ihm nicht, seine Muskeln so unter Kontrolle zu bringen, dass er sich am Wannenrand halten konnte. Er stieß mit Armen und Beinen um sich. Das Wasser spritzte bis an die Decke hoch.
    Als Sthomalkuch mit dem Kopf dröhnend gegen den Wannenrand schlug, wurde es Tro lat Doune zu viel. Mit einem energischen Ruck riss er dem Laren die Peitsche aus der Hand und schleuderte sie hinter sich auf den Boden. »Wollen Sie den First ermorden?« fragte er schrill.
    Der Lare richtete den Thermostrahler auf den Jungen. Seine Augen wurden schmal. »Wenn Sie nicht augenblicklich aus dem Wasser steigen, Sthomalkuch, dann erschieße

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