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Silberband 088 - Der Zeitlose

Silberband 088 - Der Zeitlose

Titel: Silberband 088 - Der Zeitlose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Büro- und Verwaltungsräume. Sie waren ebenfalls verlassen. Die Leute, die hier gearbeitet hatten, waren offenbar sehr schnell aufgebrochen.
    Im Vorraum des Archivs entdeckte Kanube auf einem Tisch sieben Tabletten.
    PILLEN, registrierte er überrascht. Also auch hier, in einer von Aphilikern aufgebauten Heilanstalt. Alle Kalenderuhren in den Büroräumen zeigten als Datum den 4. Januar 3582.
    Kanube fand ein paar Zeitungen. Alle stammten noch vom August 3581.
    Im Aufenthaltsraum entdeckte er sogar eine Ausgabe des Terrania City Universal. Erscheinungsdatum war der 1. September 3581. Die dreidimensionale Überschrift fragte:
     
    Findet der Weltuntergang morgen statt?  – Wissenschaftler errechnen 2. September als Katastrophentag –
 – An den Folgen der PILLE erkrankte Bevölkerung apathisch –
     
    Kanube ließ sich in einen Sessel fallen und las die Zeitung. Sie beschäftigte sich ausschließlich mit dem bevorstehenden Ereignis. Zweifellos waren die Artikel von Aphilikern verfasst worden, denn in ihnen wurden alle Menschen, die die PILLE nahmen, mit scharfen Worten verurteilt.
    Zwischen den Zeilen konnte Kanube lesen, dass die Regierung nicht mehr in der Lage war, die Flut von PILLEN einzudämmen. In einem anderen Bericht wurde darüber spekuliert, ob es eine Möglichkeit des Weiterlebens nach dem Sturz in den Schlund gab. Der Verfasser war sehr pessimistisch.
    Kanube faltete die Zeitung zusammen und warf sie auf den Tisch. Er schloss die Augen und dachte nach.
    Ein fantastischer Gedanke durchzuckte ihn. Hatte der Sturz der Erde in den Schlund des Mahlstroms längst stattgefunden? War tatsächlich bereits der 4. Januar 3582?
    Der untersetzte Mann war sich darüber im Klaren, dass er hier wahrscheinlich keine Antwort finden würde. Er rollte mit dem Sessel zu einem anderen Tisch und ergriff das Videofon. Alle Anschlüsse waren tot. Kanube versuchte, willkürlich Verbindungen in andere Städte zu bekommen. Niemand nahm seinen Anruf entgegen. Er konnte sich den Misserfolg nur mit einem Defekt des Geräts erklären.
    Einer Eingebung folgend, begab er sich zur Videowand im Aufenthaltsraum. Er warf einen Blick auf die Uhren und zuckte mit den Schultern.
    Er schaltete die Bildwand ein. Sie blieb dunkel. Entweder war sie ebenfalls defekt, oder Programme wurden nicht mehr ausgestrahlt.
    Kanube merkte, dass er vor Erregung zitterte. Etwas Schreckliches war geschehen, aber er, Sante Kanube, war aus unerklärlichen Gründen von diesen Ereignissen verschont geblieben.
    In diesem Augenblick erklang ein Geräusch. Kanube zuckte zusammen. Irgendwo hustete ein Mensch.
    Der Schmerz, registrierte Jan Speideck wütend und überrascht zugleich, reichte von der Kinnspitze bis zum Hinterkopf. Der Schlag, mit dem Cersivon Galt ihn getroffen hatte, war ein richtiger Knock-out gewesen – der erste, den Speideck in seiner Laufbahn als Profiboxer hatte einstecken müssen. Aber das war im Grunde genommen nicht verwunderlich, denn ›Thor, der letzte Profiboxer‹, wie Speideck sich nannte, hatte niemals einen wirklichen Kampf ausgetragen, sondern war immer nur gegen Sparringspartner angetreten.
    Die Vorgänge im Mahlstrom hatten Galt offensichtlich unbeherrscht werden lassen, andernfalls hätte er bestimmt nicht so hart zugeschlagen.
    Jan Speideck hob mühsam den Kopf. Er lag auf dem Rücken im Ring. An der Wand hinter den Seilen hing ein von ihm selbst gefertigtes Plakat, auf dem er mit nacktem Oberkörper und Boxhandschuhen zu sehen war. In knallroten Buchstaben stand unter dem Bild: Thor, der letzte Profiboxer.
    »Cersivon«, flüsterte Speideck. »Komm her und hilf mir hoch!«
    Als sich nichts rührte, sah Speideck sich im Ring um. Galt war nicht da. Speideck spie den Mundschutz aus und drehte langsam den Kopf. Er hörte seine Nackenwirbel knacken.
    »Galt!«, rief er lauter, denn es war immerhin möglich, dass sein Sparringspartner schon unter der Dusche stand. »Du rücksichtsloser Schläger!«
    Komisch, dachte Jan Speideck seltsam berührt. Begriffe wie ›rücksichtslos‹ waren ihm bisher fremd gewesen.
    Prompt lauschte er in sich hinein. Irgendetwas war mit ihm geschehen. Er hatte sich verändert und empfand plötzlich Dinge als bedeutsam, über die er sich niemals Gedanken gemacht hatte. Seine Betrachtungsweise hatte sich nicht in rationaler, sondern in emotionaler Form geändert.
    Speideck begriff, dass er zu Gefühlen fähig war, die er bisher überhaupt nicht gekannt hatte.
    Er fuhr hoch.
    »Cersivon!« Jetzt schrie

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