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Silberband 088 - Der Zeitlose

Silberband 088 - Der Zeitlose

Titel: Silberband 088 - Der Zeitlose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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gewesen.
    Langur war zufrieden, dass er jetzt Informationen bekam, um die er sich zuvor vergeblich bemüht hatte. Andererseits durfte er keine zweite Katastrophe herbeiführen.
    »Nur Geduld kann uns ans Ziel bringen«, stellte er fest. »Wir müssen dem Eingeborenen Vertrauen einflößen.«
    Das war leichter gesagt als getan. Was wollte Langur unternehmen, wenn der Fremde sich in diesem Gebäude verkroch und überhaupt nicht mehr hervorkam? Eine zweite Möglichkeit war, dass der Eingeborene durch einen anderen Ausgang verschwand. Vielleicht war das Wesen bereits jetzt auf der Flucht.
    »Wir machen etwas falsch«, erkannte Douc Langur niedergeschlagen. »Es gibt bestimmt einen Schlüssel, um an diese Wesen heranzukommen, eine ganz einfache Methode.«
    »Was heißt einfach?«, fragte der Rechner. »Für uns ist es nicht einfach, sonst wären wir schon darauf gestoßen.«
    Langur gab einen lang gezogenen Pfiff von sich, der teils Zustimmung, teils Unwillen ausdrückte. Manchmal hatte LOGIKOR eine Art zu argumentieren, als würde er eine Sache emotionell betrachten.
    »Ich wünschte, wir wären im MODUL«, sagte Langur spontan. Das Gefühl, einsam und verlassen zu sein, hatte ihn nie so bedrückt wie in diesem Augenblick. Doch er konnte vorübergehend verzweifelt sein, aber aufgeben würde er niemals.
    Kanube warf alle Türen hinter sich zu. Er zitterte am ganzen Körper. Die unerwartete Begegnung hatte einen tiefen Schock ausgelöst. Ohne zu denken, war er im Lift wieder nach oben gefahren und stand nun im Ausstellungsraum.
    Sein erster vernünftiger Gedanke war: Die Funksignale und das Feuer haben Fremde angelockt!
    Fast hätte er impulsiv gehandelt und das Funkgerät abgeschaltet. Aber mittlerweile hatte es keinen Sinn mehr, Sicherheitsvorkehrungen zu ergreifen.
    Fragen drängten sich in den Vordergrund:
    Wer waren die Fremden?
    Woher kamen sie und welche Pläne verfolgten sie?
    Hatten sie mit dem Verschwinden der Menschheit zu tun?
    Kanube besaß genügend technische und wissenschaftliche Erfahrungen, um völlig sicher zu sein, dass er sich bei dem Gerät auf der Straße um ein Raumschiff handelte – um ein fremdes Raumschiff.
    Speideck und Marboo fielen ihm ein. Die beiden würden im Laufe des Tages zurückkehren und die Maschine sehen. War Speideck überhaupt in der Lage, dieses Ding als das einzuschätzen, was es war? Vielleicht kam Marboo auf die richtige Idee, aber der Boxer verstand davon nichts. Hoffentlich begingen die beiden keine Fehler!
    Kanube merkte, dass seine Handflächen vor Aufregung feucht waren. Das Raumschiff konnte erst vor kurzem gelandet sein, denn Speideck und Marboo hatten es beim Verlassen des Gebäudes nicht gesehen, andernfalls wären sie umgekehrt.
    Hatte die Besatzung etwa gewartet, bis Kanube allein war? Er konnte sich nicht von der Vorstellung lösen, dass in diesem Augenblick fremde Wesen die Treppen des Cherryl-Hauses hochstiegen, um ihn anzugreifen.
    Kanube erkannte deutlich, warum der Schock so lange in ihm nachwirkte. In den vergangenen Tagen hatte er alle Möglichkeiten zukünftiger Ereignisse gedanklich durchgespielt, aber extraterrestrische Intelligenzen hatte er nicht in Erwägung gezogen.
    Minutenlang entwickelte er eine hektische Aktivität, verriegelte alle Eingänge, überprüfte seinen Strahler und blickte suchend aus dem Fenster.
    Schließlich ging er aufs Dach hinauf. Das Feuer brannte gleichmäßig, am Himmel über Terrania City war keine einzige Flugmaschine zu sehen. Kanube atmete auf, denn in einer düsteren Vision hatte er schon eine Flotte fremder Raumschiffe über der Stadt gesehen.
    Er trat an den Dachrand und beugte sich über das Geländer.
    Das Raumschiff war noch da. Es war keulenförmig und etwa zwanzig Meter lang. Der halbrunde dicke Teil der ›Keule‹ hatte einen Durchmesser von schätzungsweise acht Metern, zum anderen Ende hin verjüngte sich der Flugkörper auf zwei Meter.
    Ein kleines Raumschiff, erkannte Kanube sachlich. Der folgende Gedanke war wesentlich beunruhigender: wahrscheinlich ein Beiboot. Entweder war das Mutterschiff schon gelandet, oder es befand sich noch im Orbit.
    Bei dem Raumschiff blieb alles ruhig. Vermutlich beriet die Besatzung noch über ihre nächsten Schritte.
    Woher nahm er die Sicherheit, von einer Besatzung zu sprechen? Das Ding konnte ebenso gut ein Robotschiff sein. Während Kanube noch darüber nachdachte, hörte er ein schrilles Pfeifen.
    Das Funkgerät!, durchzuckte es ihn.
    Jemand versuchte, Kontakt mit ihm

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