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Silberband 088 - Der Zeitlose

Silberband 088 - Der Zeitlose

Titel: Silberband 088 - Der Zeitlose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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von einem Politiker ohne großen Einfluss die kalte Schulter zeigen lassen.
    Gucky hob den Diener telekinetisch an, ließ ihn an mir vorbeischweben und stellte ihn in einem Rosenbeet ab.
    »Meine Herren!«, rief der Mann mit zittriger Stimme. Er eilte wieder auf uns zu. »Sie können doch nicht …!«
    Wir betraten das Haus. Zielsicher führte Fellmer Lloyd mich zum Wohnraum.
    Prim Honestenge sprang auf. Er war ein Mann von etwa siebzig Jahren, mit weißem, bis tief in den Nacken reichendem Haar. Er hatte ein schmales Gesicht. Seine eisgrauen Augen blickten mich voller Ablehnung an. Ich erkannte sofort, dass er mich ebenso wenig mochte wie ich ihn.
    »Mister Rhodan, sollte die Auskunft, die Ihnen mein Diener erteilt hat, nicht deutlich genug gewesen sein?«, fragte er scharf.
    »Das war sie in der Tat, Mister Honestenge«, erwiderte ich kühl. »Ich hatte lediglich die Absicht, mir den Mann anzusehen, der es wagt, mich auf diese Weise zu beleidigen, und der zugleich zu feige ist, mit mir zu reden.«
    »Sie vergessen sich, Mister Rhodan. Sie sind hier nicht der Großadministrator des Solaren Imperiums, sondern nichts weiter als ein Gast. Sie haben sich anzupassen und sich so zu verhalten wie ein Gast, oder Sie müssen die Konsequenzen ziehen und die Provcon-Faust verlassen.«
    Ich wandte mich um und verließ wortlos das Haus. Fellmer und Gucky folgten mir. Sie schwiegen, bis wir im Gleiter saßen.
    »Ich hätte nicht übel Lust, diese Prachtvilla telekinetisch in einen Trümmerhaufen zu verwandeln. Hast du etwas dagegen, Perry?«, fragte der Ilt zerknirscht.
    »Du hast doch gehört, Kleiner. Wir sind Gäste und müssen uns benehmen.«
    »Pah!«
    Fellmer Lloyd startete. Als wir eine Höhe von etwa zwanzig Metern erreicht hatten, drehte er sich abrupt um. »Gucky …!«, sagte er vorwurfsvoll.
    »Was hat er getan?«, fragte ich.
    »Ich habe Prim Honestenge zwei saftige Ohrfeigen verpasst«, gestand der Kleine.
    »Wieso?«, fragte ich verständnislos. Ich war mit meinen Gedanken nicht ganz bei der Sache. »Wie denn?«
    Gucky kicherte. »Sein livrierter Sklave stand gerade vor ihm, und da habe ich dessen rechten Arm ein bisschen bewegt. Was kann ich dafür, dass seine Hand zweimal voll im Gesicht seines arroganten Herrn landete?«
    Fellmer Lloyd grinste erheitert. »Du hättest an den armen Kerl denken sollen, Kleiner«, sagte er. »Wie soll der Diener erklären, dass nicht er Honestenge geohrfeigt hat, sondern eine telekinetische Kraft? Das schafft er nicht.«
    »… ist auch nicht schlimm«, erwiderte Gucky gähnend. »Es gibt Jobs genug auf Gäa. Außerdem finde ich es sowieso unerhört, wenn ein Mensch als Diener eines anderen Menschen arbeitet. Dafür gibt es schließlich Roboter. Und so etwas auch noch ausgerechnet beim Vorsitzenden einer Partei, die sich sozial nennt!«
    Ich vergaß die Demütigung und lachte. Das war typisch Gucky. Der Kleine hatte vollkommen Recht. Honestenge hatte nicht nur die Ohrfeigen verdient, sein Diener sollte ebenfalls zur Besinnung kommen und sich eine menschenwürdigere Tätigkeit suchen.
    Fellmer Lloyd lachte schallend auf. »Soeben hat Honestenge sich von seinem Schrecken erholt«, berichtete er. »Er hat zurückgeschlagen und seinem Diener eins aufs Auge gegeben.«
    Gucky gluckste. »Und nun«, ächzte er prustend, »ist die schönste Schlägerei im Gange. Mir ist so richtig wohl zumute. Endlich habe ich mal wieder eine gute Tat vollbracht.«
    Ich gewann allmählich die nötige Distanz zu dem Vorfall. Noch einmal würde ich mich nicht in eine solche Situation begeben. Atlan sollte nicht die Genugtuung haben, mich in dieser Weise gedemütigt zu sehen.
    Genugtuung? Ich schüttelte den Kopf. Das war falsch. Ich kannte den Arkoniden gut genug. Er setzte die von ihm verfolgte Politik nur konsequent durch. Dabei litt er im Grunde genommen mit mir.
    Ich begriff endgültig. Atlan hatte sich bereits mit allen wichtigen Persönlichkeiten Gäas in Verbindung gesetzt, und ich würde mir überall Absagen einhandeln. Aber sollte ich deshalb aufgeben? Ich dachte nicht daran.

3.
    14.328 Lichtjahre von Gäa entfernt betrat der Überschwere Maylpancer, der sich Erster Hetran der Milchstraße nannte, einen großen Konferenzraum an Bord eines SVE-Raumers der Laren. In seiner Begleitung befanden sich fünf ranghohe Offiziere, ebenfalls Überschwere.
    Mit einer vertraulich wirkenden Geste begrüßte er den Laren Hotrenor-Taak, der zusammen mit sieben weiteren Laren schon am Konferenztisch saß.
    »Ich

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