Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberband 088 - Der Zeitlose

Silberband 088 - Der Zeitlose

Titel: Silberband 088 - Der Zeitlose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
bedeutete nicht, dass damit auch meine Sorgen zu Ende waren. Der Terraner wusch sich das Gesicht mit kaltem Wasser, trank etwas Saft und wandte sich mir dann zu, als sei nicht das Geringste gewesen.
    »Du bist mir noch eine Antwort schuldig, Atlan«, sagte er.
    »Welche?«
    Er schüttelte den Kopf, nahm mir meine Ahnungslosigkeit nicht ab. »Ich spreche von dem Ultraschlachtschiff, Atlan.«
    »Müssen wir jetzt darüber reden. Perry? Du solltest dich erst erholen. Mir ist der Zwischenfall unangenehm genug. Die Gruppe …«
    »Warum weichst du mir aus? Wir konnten immer offen miteinander reden.« Er ließ mir keine Möglichkeit, die Entscheidung noch länger aufzuschieben. Dennoch versuchte ich, eine klare Ablehnung zu vermeiden, obwohl ich entschlossen war, ihm das Schiff nicht zu geben.
    »Natürlich ist mir Offenheit lieber, Perry. Ich kann dir aber nicht so ohne weiteres ein Schlachtschiff zur Verfügung stellen. Du weißt selbst, dass es sich dabei um ein Milliardenobjekt handelt, das immerhin mit den Mitteln des NEI finanziert worden ist. Wenn es darum geht, ein solches Objekt auf die Verlustliste zu setzen, sind mir die Hände gebunden.«
    »Du kannst ein Schlachtschiff an mich abtreten, sobald du dich für meine Strategie entscheidest und dich nicht länger vor den Laren versteckst. Siehst du denn die Opposition nicht, die auf Gäa entstanden ist? Oder hast du ein politisches System aufgebaut, gegen das sich Andersdenkende nur mit Terror und Untergrundkampf wehren können?«
    »Wir haben eine parlamentarische Demokratie«, erklärte ich frostig. »Mit dieser Demokratie haben die Leute, die dich entführten, allerdings nichts zu tun. Bitte entschuldige mich für einige Minuten, ich werde in meinem Büro erwartet. Wir sehen uns später.«
    Mein Abgang glich einer Flucht.
    Perry Rhodan
    Fassungslos und empört blickte ich Fellmer Lloyd an. Wir befanden uns in einer geräumigen Kabine der SZ-2. Vor drei Stunden hatte ich das Raumschiff betreten, das sich in einer Umlaufbahn um Gäa befand. Jetzt war ich endlich mit Gucky, Fellmer Lloyd und Ribald Corello allein.
    Seit dreißig Minuten wusste ich, dass Atlan es versäumt hatte, der Besatzung der SZ-2 schon vor Tagen mitzuteilen, dass ich mit der SOL in der Milchstraße eingetroffen war. Erst kurz vor der Landung des Leichten Kreuzers auf Gäa hatte Julian Tifflor eine entsprechende Nachricht herausgegeben.
    »Das ist nicht nur ein Vertrauensbruch Atlans«, bestätigte Ribald Corello, »sondern schon fast Sabotage unserer Pläne. Atlan hat uns glatt hintergangen. Für mich ist sein Verhalten unverzeihlich.«
    Mir lag eine ähnliche Äußerung auf der Zunge, aber ich sprach sie nicht aus.
    »Auf jeden Fall bleiben wir nicht länger passiv«, sagte ich. »Ich will, dass Informationen über alle Stützpunkte des NEI gesammelt werden. Wir müssen wissen, auf welchen Planeten außerhalb der Dunkelwolke militärische Einrichtungen vorhanden sind.«
    »Du willst Atlan notfalls ein Schlachtschiff klauen?«, fragte Gucky zwinkernd.
    »Allerdings. Ich werde mich seinen Argumenten auf keinen Fall beugen. Unsere Strategie ist richtig, sie wird ohne großes Blutvergießen zur Befreiung der Galaxis führen. Falls Atlan sich uns nicht anschließen will, dann …« Ich hielt inne.
    »Du riskierst wirklich einen offenen Bruch?«, fragte Fellmer Lloyd bestürzt.
    »Darüber bin ich mir noch nicht klar.« Noch schreckte ich vor dem Gedanken an eine Auseinandersetzung mit dem Arkoniden zurück. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass unsere Freundschaft zerbrechen würde.
    »Was hast du vor?«, fragte Ribald.
    »Atlan ist zwar der Regierungschef des NEI, aber in einer Demokratie entscheidet nun einmal nicht ein Mann allein, sondern das Parlament. Wir müssen einflussreiche Politiker von unseren Plänen überzeugen. Wenn Atlan nicht von sich aus umschwenkt, werden wir ihn eben mit sanfter Gewalt dahin bringen. Wir ziehen Ras noch mit hinzu. Dann werde ich veranlassen, dass die SZ-2 auf Gäa landet, damit haben wir eine gute Operationsbasis. Inzwischen ergeht die Anweisung an alle Besatzungsmitglieder, die das Schiff verlassen, dass so viele Informationen wie möglich zu sammeln und abzuspeichern sind.«
    Wenn ich eine Idee erst einmal als richtig erkannt hatte, führte ich sie auch aus. Ich war es gewohnt, Hindernisse aus dem Weg zu räumen. Ungewöhnlich an der Situation war nur, dass mir die Hindernisse dieses Mal von meinem Freund Atlan in den Weg gelegt wurden.
    Drei Stunden später

Weitere Kostenlose Bücher