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Silberband 088 - Der Zeitlose

Silberband 088 - Der Zeitlose

Titel: Silberband 088 - Der Zeitlose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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frösteln.
    »Hallo … Wer ist dort?«
    Gespenstisch überlagerte der Klang seiner Worte das an- und abschwellende Summen. Sekunden vergingen, dann drang aus dem Empfänger eine fremde Stimme, knarrend und unnatürlich hoch: »Ha-ho … Weh ist dott?«
    Walik wusste nicht, ob er ein verzerrtes Echo der eigenen Stimme hörte oder ob tatsächlich ein Fremder zu ihm gesprochen hatte, seine Frage unbeholfen wiederholend.
    Im selben Augenblick erlosch das Bild. Stattdessen erschien, in Buchstaben und Ziffern, der Rufkode dieser Verbindung. Walik ließ sich den Kode auf ein Stück Druckfolie kopieren. Dann gab er mit einem Sensordruck das Programm wieder frei. Das Gerät fuhr fort, einen Rufkode nach dem andern zu erzeugen und die entsprechenden Anschlüsse auszuprobieren.
    Walik Kauk zog sich wieder auf seine Koje zurück. Er hatte über einiges nachzudenken …
    Von harter Technik verstand Walik nicht allzu viel. Sein Bereich war das Kaufmännische ebenso wie die Programmgestaltung von Positroniken. Immerhin war er sicher, dass er das Bild des eigenartig gewölbten Raumes mit seinen fremdartigen Einrichtungsgegenständen nicht über einen regulären Radakom-Anschluss empfangen hatte.
    Durch Zufall hatte sein Sender offenbar einen Kanal erwischt, der auch von einem Fremden benutzt wurde, von einem Außerirdischen, einem Nichtteilnehmer am terrestrischen Radakom-Netz. Der Fremde hatte eine Sendung ausgestrahlt, das Bild eines unwirklichen Raums mit unwirklichen Geräten, untermalt von unwirklicher Musik. Durch Zufall hatte Walik Kauk einen Blick in diese Welt getan, die nicht die seine war.
    Seine Ungeduld wuchs wieder. Wer mochte wissen, welch entfernten Ort des Universums die Erde erreicht hatte? Womöglich war das Fremdartige längst zum Alltäglichen geworden.
    Der Teufel soll die Finsternis und den Sturm holen!, dachte Walik Kauk grimmig. Vorübergehend spielte er mit dem Gedanken, die Hütte trotz des Blizzards zu verlassen. Aber er kam schnell wieder davon ab. Er war für einen Marsch durch den Schneesturm nicht ausgerüstet und hatte nicht die geringste Aussicht, bei diesem Wetter eine Entfernung von dreißig Kilometern zu überwinden, ohne sich dabei zu verirren und zu erfrieren.
    Verdrossen starrte er vor sich hin, als der Holoschirm zum zweiten Mal aufleuchtete. Walik Kauk erwartete, den fremdartigen Raum mit den unheimlichen Gebilden wiederzusehen, aber was sich ihm darbot, war normal genug: das Innere eines Raumes, der ähnlich beschaffen war wie seine Hütte, ein Tisch, Stühle, eine Koje und jede Menge technischen Geräts.
    »He, ist da jemand?«, rief Walik verblüfft.
    Aus dem Hintergrund erklang ein Geräusch. Eine Gestalt erschien im Blickfeld: hoch aufgeschossen, breitschultrig, knochig. Ein mächtiger Schädel mit kurzem Wollhaar und schwarzem Vollbart. Der Bart überwucherte den größten Teil des Gesichts. Graue Augen musterten Walik Kauk durchdringend.
    »Wer sind Sie?«, fragte der Fremde.
    Walik nannte seinen Namen. »Wo stecken Sie?«, fragte er dazu.
    »Tin City«, antworte der Fremde. »Ich bin Baldwin Tingmer, Ingenieur.«
    Walik rief sich die Landkarte ins Gedächtnis. Tin City war eine kleine Stadt in unmittelbarer Nähe des Prince-of-Wales-Kaps, derjenigen Stelle also, an der sich Amerika und Asien am nächsten kamen.
    »Wie ist die Lage?«, wollte Walik wissen und fügte hinzu, dass er selbst am Fuß der Kigluaik-Berge gestrandet war.
    »Alles tot«, antwortete Tingmer düster.
    »Tot …?«, wiederholte Walik entsetzt.
    »Verschwunden, weg, spurlos aufgelöst …« Tingmer musste dazu noch einiges mehr erklären, bevor Kauk ihn verstand. Er schilderte seinen Marsch nach Tin City, den Besuch in Humley's Bar.
    »Das besagt nicht, dass es überall so aussieht«, behauptete Walik. »Die Leute können anderswohin gegangen sein.«
    »Wollen's hoffen«, seufzte Tingmer. »Was haben Sie vor?«
    »Ich muss nach Nome … sobald der Sturm aufhört. Habe dort mein Unternehmen.«
    Tingmer lachte, und Walik behagte dieses Lachen nicht.
    »Wird nicht mehr viel wert sein!«, spottete der Ingenieur.
    »Abwarten und sehen!«, antwortete Walik ärgerlich. »Wer als Erster die Flinte ins Korn wirft, findet sie nachher als Letzter wieder.«
    Tingmer schien das Thema nicht zu interessieren. »Wir sollten in Kontakt bleiben«, schlug er vor. »Ich habe mir Ihren Rufkode notiert. Wie sind Sie überhaupt an mich geraten?«
    Walik erklärte ihm, wie er den Radakom umprogrammiert hatte.
    »Schlau.« Der

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