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Silberband 088 - Der Zeitlose

Silberband 088 - Der Zeitlose

Titel: Silberband 088 - Der Zeitlose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Ingenieur nickte anerkennend. »Ein begabter Manager … sehr, sehr selten.«
    Walik Kauk hatte nicht die Absicht, sich provozieren zu lassen, und überging die Bemerkung geflissentlich.
    »Sie bleiben in Tin City?«
    »Wahrscheinlich nicht. Sobald der Sturm sich legt, mache ich mich auf den Weg nach Ikpek.«
    »Ikpek …?«
    »Ein paar Kilometer nordöstlich von hier. Die Trans-Bering-Brücke beginnt dort …«
    Walik entsann sich. Das energetische Gebilde, das die Beringstraße an ihrer engsten Stelle überbrückte, war seinerzeit als Glanzleistung der Ingenieurwissenschaften gefeiert worden.
    »… allerdings glaube ich nicht, dass sie noch existiert«, fügte Tingmer seinen Äußerungen hinzu.
    »Und warum nicht?«
    »Mann, haben Sie noch nicht bemerkt, was für ein Wetter wir haben? Solch einen Sturm hat es seit Hunderten von Jahren nicht mehr gegeben. Die Klimakontrolle ist futsch. NATHAN war außerdem für vieles mehr verantwortlich. Wenn die Klimakontrolle nicht mehr funktioniert, ist auch die Brücke im Eimer.«
    »Was wollen Sie dann in Ikpek?«, fragte Walik verblüfft.
    Tingmer grinste. »In einer Lage wie der unseren … Wohin würden Sie sich wenden, um sich Klarheit zu verschaffen?«
    Walik Kauk war verwirrt. Über sein Unternehmen und sein Büro hinaus hatte er noch nicht gedacht. »Nach Terrania City, nehme ich an«, antwortete er schließlich.
    »Eben«, bekräftigte der Ingenieur. »Und so wie Sie und ich werden auch alle anderen denken, die dieses verdammte Unglück überlebt haben.«
    Walik verstand nicht. »Nun gut … Dann setzen Sie sich in irgendein Fahrzeug und fahren los!«, hielt er Tingmer entgegen.
    »Sie vergessen NATHAN. Die Funksteuerung ist sehr wahrscheinlich ausgefallen. Versuchen Sie, ein Fahrzeug zu finden und in Gang zu bringen. Ich wette, das funktioniert nicht!«
    Walik Kauk spürte, wie sich ihm die Haare sträubten. »Das … das kann … doch nicht sein!«, stotterte er.
    »Deswegen bewegen sich die Leute wieder so wie schon vor hunderttausend Jahren unsere Vorfahren«, fuhr Tingmer fast triumphierend fort, »nämlich zu Fuß. Bald wird die Beringstraße zugefroren sein, und dann gelangt jeder bequem hinüber nach Asien.«
    »Die Bering … zugefroren?«, staunte Walik Kauk.
    »Na klar … wenn die Klimakontrolle ausgefallen ist!«
    Walik stöhnte. »Geben Sie mir ein paar Minuten Zeit zum Nachdenken«, bat er. »Für mich kommt das alles etwas zu schnell …«
    »Denken Sie nach«, spottete Baldwin Tingmer. »Wir sitzen ganz schön in der Patsche. Je rascher Sie sich mit dem Gedanken anfreunden, desto besser für Sie. Und rufen Sie mich wieder an!«
    »Mache ich.« Walik nickte apathisch und schaltete den Radakom aus.
    Bluff Pollard schob sich mühsam das Gleitband hinauf. Am Anfang war es leicht gewesen, aber dann türmte sich der Schnee immer höher, je weiter Bluff vordrang. Er fühlte sich plötzlich müde. Er spürte ein übermächtiges Verlangen, sich einfach hinzulegen und zu schlafen.
    Der Gedanke wühlte ihn auf. Sich in den Schnee legen und einschlafen ist der beste Weg zu erfrieren, hatte man ihm beigebracht. Er fürchtete sich plötzlich. Ohnehin war er durchgefroren bis auf die Knochen. Die Füße spürte er kaum mehr, und die Nase schmerzte unter den Stichen von tausend eisigen Nadeln.
    Das Pionierzentrum!, schoss es ihm durch den Kopf. Irgendwo dort musste es Kleidung geben, Thermoumhänge oder sonst etwas. Wenn er das Zentrum erreichte, hatte er eine Überlebenschance.
    Wütend kämpfte er sich durch den Schnee voran und trotzte dem heulenden Sturm. Die Dunkelheit war nicht vollkommen. Wenn der treibende Schnee einen Augenblick lang aussetzte, gewahrte er undeutlich vorab die Umrisse der Baracken, die das Pionierzentrum ausmachten. Bluff Pollard wusste nicht, dass er überhaupt nur deswegen gegen den Blizzard ankämpfen konnte, weil der monströse Verwaltungskomplex des Bezirks Nordwestamerika, der sich östlich des Zentrums erhob, den Sturm ablenkte.
    Vor der ersten Baracke blieb Bluff stehen. Über der Tür war eine primitive Digitaluhr angebracht. Die Ziffern hatten aufgehört zu leuchten, aber er erkannte sie trotzdem: 23.17 Uhr. Das erklärte die Dunkelheit. Ein Datum wurde nicht angezeigt.
    Die Tür der Baracke wollte nicht aufgehen. Das war für Bluff Pollard jedoch nichts Neues. In den vergangenen Wochen und Monaten hatte er miterlebt, wie immer mehr Dinge zu funktionieren aufhörten und nicht mehr repariert wurden.
    Mitten im Heulen des

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