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Silberband 088 - Der Zeitlose

Silberband 088 - Der Zeitlose

Titel: Silberband 088 - Der Zeitlose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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vergessen? Er hätte längst schon hier sein müssen.
    »Tut mir Leid, Galto«, sagte der Anästhesie-Posbi. »Aber ich muss dir eine Narkose geben.«
    »Der Arm ist nicht zu retten«, sagte ein Willy mit falschem Bedauern.
    »Betrachte die Amputation als nächsten Schritt zur Vollkommenheit, Galto.«
    »Seht nur die Druckstelle, wie schrecklich verfärbt sie ist!«, jammerte ein Willy, der meinen Arm förmlich mit den ausgefahrenen Stielaugen betastete. Dabei handelte es sich bloß um einen kaum sichtbaren blauen Fleck.
    Jetzt wurde es mir zu bunt. Ich versuchte, mich gewaltsam zu befreien. Aber die Willys hielten mich zwar so sanft, dass sie mir nicht wehtaten, doch nichtsdestotrotz unerbittlich fest.
    »Da kommt die Prothese!«, rief der Willy, der den Armersatz brachte und wie eine Trophäe schwenkte. »Alles für die Operation vorbereitet? Galto wird nun doch früher die Vollkommenheit erlangen, als wir zu hoffen wagten.«
    »Narkose oder nur örtliche Betäubung?«, fragte mich der Anästhesist. »Willst du zusehen und diesen Augenblick des Triumphs miterleben? Du sagst nichts? Du überlässt die Entscheidung also mir …«
    Ich gab jeden Widerstand auf und fügte mich in mein Schicksal. Wozu auch wehren? Ich hätte doch nur einen Aufschub des Unausweichlichen erreicht. Und, um ganz ehrlich zu sein, mein in posbisch-logischem Denken geschulter Verstand sagte mir, dass die Prothese tatsächlich sehr viel vollkommener war als mein eigener Arm.
    Dennoch atmete ich auf, als ich eine bekannte Stimme sagen hörte: »Hallo, Freunde. Veranstaltet ihr hier eine Massenkeilerei? Oder wollt ihr nur wieder mal dem armen Galto Quohlfahrt ein Organ grapschen?«
    Die Willys waren so überrascht, dass sie mich freiließen. Ich lief sofort zu Gucky, der keine fünf Schritt entfernt materialisiert war.
    »Liegt etwas Wichtiges vor, Gucky, dass du so unerwartet hereinplatzt?«, erkundigte ich mich, und so leise, dass nur er es hören konnte, fügte ich hinzu: »Wo hast du denn so lange gesteckt?«
    »Ich wollte dich ein wenig schwitzen lassen«, antwortete er ebenfalls im Flüsterton. Laut fügte er hinzu: »Und ob es Wichtiges gibt. Dringlichkeitsstufe eins. Du wirst auf der SOL bereits sehnsüchtig erwartet. Der Fortbestand der Menschheit hängt von deinem Einsatz ab.«
    Das war natürlich zweideutig gemeint, denn der Mausbiber wusste von meinem Rendezvous.
    »Wenn das so ist, dann komme ich selbstverständlich mit«, erklärte ich. Ich wandte mich den Willys zu, die ein Bild des Jammers boten. Auf ihren langsam zerfließenden menschlichen Gesichtern zeichnete sich grenzenlose Enttäuschung ab.
    »Ihr habt gehört, dass die Pflicht ruft«, erklärte ich ihnen.
    Bevor es meine Beschützer verhindern konnten, ergriff Gucky meine Hand und entmaterialisierte mit mir zu SOL.
    Ich war frei! Endlich hatte ich wieder einmal meine Aufpasser für eine Weile abgeschüttelt. Auf der SOL mussten sie mich erst aufspüren.
    Perry Rhodans Abstecher in die Provcon-Faust hatte zumindest ein Gutes gehabt: Er war mit der SOL-Zelle-2 zurückgekehrt, sodass die SOL nun wieder vollständig war. Sie stand in der Nähe des Solsystems in Warteposition, nur wenige tausend Kilometer von der BOX-1278 entfernt, die von Galto ›Posbi‹ Quohlfahrt befehligt wurde.
    Galbraith Deighton, mit Rhodan auf dem Weg zu SENECA, verzog die Mundwinkel zu einem angedeuteten Grinsen, als er an den Mann dachte, der bei den Posbis lebte und von ihnen als einer der Ihren anerkannt wurde. Galto Quohlfahrt war zweifellos das wunderlichste Original, das die Menschheit des 36. Jahrhunderts hervorgebracht hatte.
    Sie verließen den Antigravschacht.
    Rhodan hatte schon vor Tagen drei Dutzend Kreuzer zu NEI-Stützpunkten ausgeschickt. Andere Schiffe hatten die Aufgabe, die SVE-Raumer und die Walzen der Überschweren aus dem Solsystem fortzulocken, damit die SOL ungestört operieren konnte. Natürlich oblag die ›Operation 7-D-Rastervermessung‹ den Keloskern – die Terraner konnten nur als Handlanger fungieren.
    Dobrak hatte nach Rhodan gerufen. Er war von einem Vermessungsflug zurückgekehrt und hatte eine Fülle neuer ›Zahlenkonstellationen‹, wie er es ausdrückte, mitgebracht.
    Rhodan und Deighton näherten sich dem Sperrgebiet der Alpha-Zentrale. Urplötzlich sauste ein rotierendes Etwas wie ein Kugelblitz heran. Es kam vor Rhodan zum Stillstand und entpuppte sich als Matten-Willy.
    Das erregt pulsierende Quallenwesen fuhr zwei zitternde Stielaugen aus, bildete

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