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Silberband 088 - Der Zeitlose

Silberband 088 - Der Zeitlose

Titel: Silberband 088 - Der Zeitlose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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parapsychische Fähigkeiten entwickelt, darunter solche, die nicht einmal die Parapsychologie erklären konnte.
    Als die GHOST sich plötzlich aus der Feldverankerung des Fragmentraumers löste, das Schleusenschott über uns aufglitt und die Space-Jet mit Maximalwerten beschleunigte, hielt ich mich unwillkürlich an den Armlehnen meines Kontursessels fest.
    Galto Quohlfahrt wurde blass. »Wo soll das hinführen – äh, hinfahren?«, rief er. »Schalten Sie auf Manuellkontrolle um, Captain!«
    Das tat ich bereits, aber nichts funktionierte.
    »Manuellkontrollen blockiert!«, meldete ich. »Der Leibhaftige ist in die Positronik gefahren.«
    Aus den Lautsprecherfeldern drang ein wahrhaft satanisches Gelächter.
    »Sir!«, schrie ich. »Commander Rorvic, du Ungeheuer! Komm heraus und lass die Finger von der Positronik!«
    Das Gelächter brach ab. Nur noch ein verhaltenes Kichern war zu hören, dann trat wieder Ruhe ein.
    Die Space-Jet raste mit zunehmender Geschwindigkeit genau auf den Gasgiganten zu. Das konnte nicht gut gehen, wie mir eine kurze Überschlagsrechnung im Kopf verriet. Wir würden nicht schnell genug sein, um vor der Kollision mit dem Planeten in den Zwischenraum zu gehen.
    Ich blickte mich Hilfe suchend nach dem Fragmentraumer um. Die Posbis mussten doch merken, dass bei uns einiges nicht stimmte. Wenn sie um Galtos Wohlergehen so besorgt waren, mussten sie irgendwie versuchen, die Space-Jet aufzuhalten – und mit den technischen Möglichkeiten ihres Schiffes konnte das nicht schwierig sein.
    Doch der Fragmentraumer blieb unbeweglich hinter uns im Raum zurück. Kein Triebwerk zündete, und die Ortung zeigte nicht die geringste nach außen gerichtete energetische Aktivität an.
    Die GHOST war nur noch wenige tausend Kilometer von der Oberfläche des Gasriesen entfernt, der bereits die gesamte optische Erfassung ausfüllte. Plötzlich schalteten sich alle Bordsysteme auf null. Der Planet wuchs gleich einer massiven Stahlwand heran und scheinbar in die Zentrale hinein.
    In dem Augenblick, in dem ich mit meinem Leben abschloss, sah ich eine helle Lichterscheinung über diese Welt huschen. Dann wurde es schlagartig finster.
    Zuerst nahm ich an, ich sei tot und meine Seele würde durch das Nichts schweben. Dann hörte ich ein lautes Räuspern und das Scharren von Füßen.
    »Teufel oder Engel?«, fragte ich.
    »Weiß ich doch nicht!«, antwortete Galtos Stimme. »Ich habe weder Hörner noch Flügel. Warum schalten Sie nicht die Außenbordscheinwerfer ein, Captain a Hainu? Man kann ja bei der Dunkelheit nichts sehen.«
    »Ich fürchte mich vor dem, was wir sehen werden«, gab ich zurück. Dennoch bewegte ich die Hand über die Konsole.
    Zu meinem Erstaunen flammten die Scheinwerfer sofort auf. Sie überschütteten die Wände eines Felsendoms mit gleißender Helligkeit. Anscheinend war die GHOST in einer riesigen Höhle gestrandet. Wie das möglich gewesen war, entzog sich allerdings meiner Kenntnis.
    Ich sah, dass Quohlfahrt sich erhoben hatte und den leeren Kontursessel abtastete, in dem Rorvic seinen ›Kaffee‹ getrunken hatte.
    »Es ist zwecklos, Galto«, sagte ich. »Glauben Sie mir, der Commander kann sich tatsächlich verwandeln und verschwinden. Ich bin sicher, dass er sich im Bordrechner verkrochen hat.«
    Erneut testete ich die Schaltungen des Manuellsystems durch. Es war nichts zu machen. Außer den Scheinwerfern funktionierte kein einziges System.
    »Was wird aus Commander Rorvic?«, erkundigte sich Galto.
    Ich zuckte die Achseln. Wahrscheinlich würde Dalaimoc Rorvic eine Halluzination bleiben, bis er in Kontakt mit seinem Wunderamulett, dem Bhavacca Kr'a, kam. Doch ich hatte keinen blassen Schimmer, wo sich die Scheibe aus Trochat befand. Möglicherweise hatte Rorvic sie an Bord der SOL zurückgelassen.
    Ich fröstelte. Wenn es mir nicht gelang, das Amulett zu beschaffen und in Kontakt mit der Halluzination namens Rorvic zu bringen, mussten wir vielleicht bis zu unserem Tod auf diesem Planeten bleiben – und das konnte noch viele Jahrzehnte dauern …
    »Kalt ist es hier«, schimpfte Galto, nachdem er die Space-Jet verlassen hatte.
    Für mich war das nur eine Feststellung. Als Marsianer der a-Klasse besaß ich einen Körper, der wegen seiner Erbanlagen am besten bei Temperaturen um den Nullpunkt, dünner Atmosphäre und geringer Luftfeuchtigkeit funktionierte. Nur durch jahrelanges Training war es mir gelungen, mich an die Umweltbedingungen auf der Erde und auf terranischen Raumschiffen zu

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