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Silberband 088 - Der Zeitlose

Silberband 088 - Der Zeitlose

Titel: Silberband 088 - Der Zeitlose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Erkenntnisse gehörte er einem materialistisch orientierten Volk an.
    Zu einem bewussten Traum gehörten Hunger, Entbehrungen und Schwäche und darüber hinaus ein Höchstmaß an geistiger Konzentration vor dem Einschlafen.
    Bisher hatte Callibso drei bewusste Träume hinter sich gebracht und dabei eine erstaunliche Erfahrung gemacht. Als er vor langer Zeit mit dem Accalaurie Zeno und dem Petraczer Gayt-Coor zusammengetroffen war, hatte er geglaubt, eine Spur gefunden zu haben. Diese Hoffnung hatte sich später zerschlagen, aber in den drei ersten bewussten Träumen war sie aufgefrischt worden.
    Callibso bedauerte, dass er nach jedem Traum eine längere Erholungspause benötigte. Es fiel ihm schwer, die Träume jeweils an der richtigen Stelle fortzusetzen. Zudem ließ sich ihre Länge niemals vorherbestimmen, weil das vom Körper losgelöste Über-Ich während des Traums auf bestimmte Ereignisse mit einem eigenen Willen reagierte.
    Im zweiten Traum hatte das Über-Ich sogar panikartig reagiert und sich sofort in den Körper zurückgezogen. Der dritte Traum hatte Callibsos Über-Ich spontan in eine völlig unbekannte Umgebung geführt: in einen Raum zwischen den Räumen. Dort war es auf die Spuren von Wesen gestoßen, die Callibso bereits in der Galaxis Naupaum getroffen hatte.
    Diese Terraner, wie sie sich nannten, spielten innerhalb der kosmischen Ereignisse offenbar eine bedeutsame Rolle, ohne sich darüber im Klaren zu sein. Callibso selbst wusste nichts über diese Rolle zu sagen, zu lange hatte er fern von seinem Volk und damit von aller Information leben müssen. Das Problem, das ihn jetzt beschäftigte, war das der Rückkehr zu dem Verbund der Zeitlosen. Er befürchtete, dass er sich schon so weit von seinen Artgenossen entfernt hatte, dass sie ihn auch dann nicht akzeptieren würden, wenn er den Anzug der Vernichtung zurückbrachte.
    Er legte sich auf den Rücken und entspannte sich. Es fiel ihm nicht schwer, in diesem Zustand einzuschlafen. Die beinahe perfekte Kontrolle über gewisse Körperreaktionen erleichterte und beunruhigte ihn zugleich.
    Kaum, dass er eingeschlafen war, erhob sich sein Über-Ich. Eine Zeit lang schwebte es über dem Körper und blickte auf ihn hinab.
    Jedes Mal, nachdem die Trennung vollzogen war, empfand Callibso den physischen Körper als fremdartig. Das Über-Ich allein bot ihm die Möglichkeit einer völligen Identifizierung.
    Das Über-Ich konnte sich ungehindert durch jede Art von Materie bewegen, außerdem war es gedankenschnell.
    Callibso entfernte sich zunächst sehr langsam von seinem physischen Körper. Dabei zerriss das energetische Band, das bislang die Verbindung gewesen war.
    Danach dachte er an den Raum zwischen den Räumen und wünschte, dorthin zu gehen.
    Als er an seinem Ziel ankam, erlebte er einen gewaltigen Schock, denn seit seinem letzten Besuch hatten sich große Veränderungen zugetragen.
    Callibsos Über-Ich materialisierte mitten im energetischen Chaos und reagierte mit der üblichen Spontaneität. Es registrierte die Veränderungen im Raum zwischen den Räumen und zog sich blitzschnell in den physischen Körper auf Derogwanien zurück.
    Callibso erwachte.
    Eine Zeit lang saß er benommen am Rand des Zeitbrunnens und wartete, dass sich aus einem Wust von Eindrücken eine vernünftige Erinnerung herausschälte. Zweifellos war das Gebiet, das er mit seinem Über-Ich besucht hatte, von einer unvorstellbaren Katastrophe heimgesucht worden.
    Bei seinem ersten Aufenthalt in diesem seltsamen Bereich hatte Callibso die Entdeckung gemacht, dass der Raum zwischen den Räumen achtzehn Verbindungen mit dem normalen Raum-Zeit-Kontinuum besaß. Sie hatten diesmal nicht mehr existiert. Auch der Eingang zu ihnen war vom Zusammenbruch bedroht gewesen.
    Dieser unerklärliche Vorgang hatte das energetische Chaos im Raum zwischen den Räumen bewirkt.
    Obwohl der Puppenspieler von Derogwanien sich kein genaues Bild von den Geschehnissen machen konnte, verstand er doch, dass die Bewohner des ungewöhnlichen Zwischenraums abgeschnitten waren. Fortan würden sie wie Gefangene leben.
    Anzeichen für die Anwesenheit der geheimnisvollen Terraner in diesem kosmischen Gefängnis hatte Callibso nicht registriert. Das bedeutete, dass diese Wesen sich nicht mehr dort aufhielten.
    Die Spur, dachte Callibso mit unsäglicher Enttäuschung, ist wieder verloren!
    Er sammelte seine Utensilien ein und stieg langsam zu seiner Hütte hinauf. Sein Verstand arbeitete angestrengt. Jetzt aufzugeben

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