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Silberband 089 - Sie suchen Menschen

Silberband 089 - Sie suchen Menschen

Titel: Silberband 089 - Sie suchen Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Vorwand. Wahrscheinlich war ihm der Gedanke unangenehm, die Zusammenkunft zwischen Atlan und Tifflor miterleben zu müssen.
    »Ich habe schon gehört, was geschehen ist«, sagte Tifflor, nachdem er eingetreten war und den Arkoniden kurz begrüßt hatte. »Es ist schrecklich.«
    Atlan kam sofort auf den Kern der Sache zu sprechen. »Die Ereignisse in der Yolschor-Dunstwolke werfen uns um Jahrzehnte zurück. Das alles haben wir Perry zu verdanken! Er hat die Mucys manipuliert und das Pseudo-NEI an die Laren verraten.«
    Tifflors Augen weiteten sich. »Du weißt, dass Perry das niemals tun würde.«
    »Warte, bis du den Bericht über das Ende des Pseudo-NEI vorliegen hast«, sagte Atlan düster. »Ich hätte es auch niemals für möglich gehalten.«
    »Wieso ist Perry dann hier? Warum hat er dich mit der SOL begleitet?«
    Atlan blickte aus dem Fenster. Zwischen den Fassaden zweier Gebäudetrakte konnte er auf das riesige Landefeld blicken. »Er hat uns nicht begleitet«, korrigierte er. »Wir haben ihn gefangen genommen.«
    Tifflor machte eine Geste, als wollte er sich selbst aus einem Albtraum wecken. In seinem Gesicht zeichneten sich Unglauben und Empörung ab. »Gefangen genommen? Was geht hier überhaupt vor?«
    »Ich sagte es bereits: Perry hat uns verraten! Er ist schuld daran, dass die Mucys durchdrehten.«
    Tifflor ließ sich in den nächstbesten Sessel sinken. Eine Zeit lang sagte er überhaupt nichts. Atlan ahnte, dass der Terraner Informationen besaß, die ihm noch nicht bekannt waren. Etwas lag in der Luft, Atlan konnte es förmlich riechen. Als er das Schweigen nicht länger ertrug, stieß er ärgerlich hervor: »Natürlich missbilligst du meine Maßnahmen.«
    »Du hast einen schweren Fehler begangen«, sagte Tifflor.
    »Wieso?«
    »Perry kann die Mucys nicht manipuliert haben!«
    Jetzt!, dachte Atlan. Jetzt erfahre ich eine schreckliche Wahrheit.
    Tifflor stand auf. »Vor sieben Stunden«, sagte er gepresst, »begann auf Gäa eine Selbstmordwelle der Mucys. Alle sind daran beteiligt, auch jene, die kürzlich erst die Labors verlassen haben.«
    Atlan zuckte zusammen, als hätte ihm jemand körperliche Schmerzen zugefügt.
    »Anders ausgedrückt«, fuhr Tifflor gnadenlos fort, »bedeutet das, dass Rhodan nicht für die Veränderungen bei den Mucys verantwortlich sein kann. Es ist eine Entwicklung, die von den Cyborgs selbst ausgegangen ist.«
    »Das kann möglich sein«, gab der Arkonide widerwillig zu. »Vielleicht hat er wirklich nichts mit dem Ende der Mucys zu tun. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass er das Pseudo-NEI an die Laren verraten hat.«
    Tifflor sah ihn an und sagte mitleidig: »Du tust mir Leid, Alter!« Er ließ Atlan einfach stehen und verließ den Raum.
    Sie haben sich alle von mir abgewendet!, dachte Atlan. Das ist wie eine Verschwörung. Dschansky, Thorab, Tifflor – sie alle hatten sich gegen ihn gestellt, weil sie Perry Rhodan nicht opfern wollten.
    Atlan wusste, dass er das NEI verloren hatte …
     … aber Perry Rhodan konnte es nicht gewinnen.
    Perry Rhodans Gefängnis war alles andere als luxuriös ausgestattet, doch er glaubte nicht, dass man ihn bewusst schlecht behandelte. Wahrscheinlich musste er die gleichen Unannehmlichkeiten auf sich nehmen wie andere Gefangene ebenfalls.
    Er fragte sich, wie es weitergehen würde. Wenn tatsächlich ein Prozess anberaumt wurde, hatte er endlich die Möglichkeit, verschiedene Dinge klarzustellen. Er konnte die gesamte Besatzung der SOL als Zeugen aufbieten.
    Die Frage war nur, inwieweit Atlan selbst bereit war, seine Meinung zu ändern.
    Rhodan nahm an, dass es verhältnismäßig leicht sein würde, objektive Richter von seiner Unschuld zu überzeugen. Ihm lag jedoch in erster Linie daran, dass Atlan ihm glaubte.
    Seine Gedanken wurden unterbrochen, als die Tür geöffnet wurde und eine Wächterin hereintrat. Sie starrte ihn mit unverhohlenem Interesse an und sagte: »Sie haben Besuch!«
    Rhodan, der annahm, dass jemand von der SOL gekommen war, folgte der Frau auf den Korridor hinaus. In einem quadratischen Raum, der normalerweise durch eine Energiesperre halbiert werden konnte, wartete Julian Tifflor.
    »Tiff!«, rief Rhodan erfreut. »Ich hatte nicht damit gerechnet, dass du so schnell kommen würdest.«
    »Die Blockade der SOL ist aufgehoben«, sagte Julian Tifflor, als müsste er die Neuigkeiten sehr schnell loswerden. »Du bist frei.«
    Rhodan schaute ihn verblüfft an. »Atlan hat sich also überzeugen lassen?«
    »Nein«,

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