Silberband 089 - Sie suchen Menschen
dir.«
»Schlachte du das Biest.«
»Ich? Warum?« Nun wurde Jaqueau blass. »Bestimmt würde ich dem Tier die Hörner abschneiden und mich anschließend wundern, dass die Steaks nicht von selbst über das Feuer wandern. Du weißt, dass ich zwei linke Hände habe.«
Jetzt lachte Eyx Batka schallend. »Das kannst du mir nicht erzählen«, sagte er. »Du bist einfach zu feige dazu.«
»Ich und feige? Eyx, das ist nicht nett von dir.«
Batka warf Jaqueau das Messer zu. Der fing es instinktiv auf, aber dann verhärtete sich seine Miene.
Dr. Merveur erschien mit seinem Abstrichbesteck und beugte sich über eines der Tiere. Es hatte eitrige Beulen hinter den runden Ohren. Er machte einen Abstrich und brachte das Material vorsichtig in einem Glas unter, das er sorgfältig verschloss.
»Weshalb machen Sie das eigentlich?«, fragte Jaqueau.
»Wir arbeiten immer an neuen Medikamenten«, erwiderte der Biologe bereitwillig. »Schließlich besteht stetig eine Bedrohung durch unbekannte Krankheitserreger. Deshalb werden bei jedem Aufenthalt auf einem unbekannten Planeten zumindest einige pathogene Keime aufgenommen. Aus ihnen können wir notfalls die Gegenmittel entwickeln.«
»Das löst unser Problem nicht«, sagte Batka. »Doktor, wie wäre es, wenn Sie eines von den Tieren für uns schlachten? Sie als Arzt beherrschen den Umgang mit dem Messer.«
Merveur lachte ihm ins Gesicht. »Wenn Sie Ihren Appetit nicht zügeln können, dann suchen Sie sich Ihren eigenen Ausweg.«
»Also gut. Ich versuch's«, erklärte Jaqueau, als der Biologe sich abwandte und zum Gleiter zurückging. »Aber eines schwöre ich Ihnen, Doktor, Sie bekommen vom dem Steak nichts ab.«
Der Biologe reagierte nicht. Er beschäftigte sich mit seinen Abstrichen.
Jaqueau blickte plötzlich mit geweiteten Augen an Batka vorbei. Dieser reagierte nicht sofort, aber als er herumfuhr, schrie er gellend auf.
Aus dem Unterholz der Bauminsel stürzte ein gewaltiger Bulle hervor. Er war fast dreimal so groß wie die paralysierten Tiere und bewegte sich unglaublich schnell. Bevor Batka seinen Strahler ziehen konnte, war das Tier bereits über ihm. Die Hörner bohrten sich in seine Brust und schleuderten ihn meterhoch in die Luft.
Jetzt endlich schoss Jaqueau. Die Glutbahn aus seinem Thermostrahler fuhr dem Bullen durch den Schädel. Das Tier brach im Sprung zusammen, überschlug sich und verendete wenige Meter vor Jaqueau.
Dr. Perm Merveur stand im offenen Schott des Gleiters. »Was ist mit Batka?«, schrie er. »Ist er tot?«
Jaqueau beugte sich über den Techniker und untersuchte ihn flüchtig. Er richtete sich auf und sagte: »Hier können selbst Sie nichts ausrichten, Doktor.«
»Verdammt. Ich habe Sie gewarnt.«
»Das hilft uns jetzt nichts mehr.« Jaqueau hob die Arme und setzte zu weiteren Worten an. Doch plötzlich sanken seine Wangen ein. Die Haut spannte sich über den Jochbeinen. Er öffnete den Mund zu einem lautlosen Schrei und brach zusammen.
Perm Merveur blieb im Schott stehen, bis Jaqueau sich noch einmal aufbäumte. Dann erst wich er zurück und fuhr das Schott zu. Er eilte zur Steuerung und schaltete sie mit zitternden Händen ein. Der Gleiter schwebte auf Jaqueau zu. Der Arzt hielt ihn an und blickte zum Seitenfenster hinaus, ohne es zu öffnen.
Jaqueau sah aus, als ob er schon hundert Jahre tot sei. Nur noch vertrocknete graue Haut spannte sich über seinen Knochen. Innerhalb weniger Sekunden war alle Feuchtigkeit aus seinem Körper verschwunden.
Dr. Perm Merveur war ein viel zu erfahrener Arzt, als dass er jetzt den Gleiter verlassen hätte. Er nahm sofort Verbindung mit der SZ-1 auf.
Als Perry Rhodan die Hauptzentrale der SZ-1 verließ, kam ihm Atlan entgegen. Der Arkonide blieb stehen.
»An Bord der SOL ist auch nicht alles Gold, was glänzt«, sagte er spöttisch. »Ich hatte Gelegenheit, festzustellen, dass es an Bord drei Gruppen gibt. Da sind einmal die Alten, die Aktivatorträger und Extraterrestrier, alle die eben, die den Sturz der Erde in den Mahlstrom mitgemacht haben. Ihr Selbstverständnis erwartet eine Rückkehr der Erde in die Milchstraße. Dabei übersieht jeder geflissentlich, dass in der Galaxis kein Platz mehr für die Erde ist und dass nach wie vor die Laren herrschen.«
Rhodan lächelte unmerklich. »Müssen wir wirklich hier auf dem Gang darüber sprechen? Ich schlage vor, wir setzen unser Gespräch in meiner Kabine fort.«
»Du gibst also zu, dass es diese klar umrissene Gruppe
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