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Silberband 090 - Gegner im Dunkel

Silberband 090 - Gegner im Dunkel

Titel: Silberband 090 - Gegner im Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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morgen wieder, Agmenstorth.« Damit unterbrach ich die Verbindung.
    Wenn meine Befürchtungen zutrafen, wussten die Minderkinder, dass ich ihnen auf die Spur gekommen war – und wo ich mich befand.
    Ich rannte zum Ausgang. Als ich die Tür öffnete, sah ich zwei Gruppen von Feyerdalern in Pfleglingskleidern, die sich von beiden Seiten näherten. Sie hatten mir jeden Fluchtweg versperrt. Von meiner Waffe Gebrauch zu machen, daran dachte ich keinen Augenblick lang.
    »Da ist der Kinderfinder!« Die Meute kam zum Stillstand.
    »Fürchtet seinen danjsh nicht. Zusammen sind wir stärker!«
    Sie rückten wieder näher. Ich zog mich in die Verwaltungszentrale zurück und versperrte hinter mir die Tür. Aber das würde sie nicht lange aufhalten. Ich durcheilte die Räume und suchte nach einer Fluchtmöglichkeit.
    Eigentlich blieb mir nur der Weg aus dem Fenster. Gerade als ich den Öffnungsmechanismus drückte, stürmte ein Schwall fremder Impulse auf mich ein. Etwas Unheimliches, unbeschreiblich Böses griff nach mir und zwang mich in die Knie.
    Entsetzt erkannte ich, dass die Minderkinder bereits so entartet waren, dass wenige von ihnen genügten, um einen Mentalblock zu bilden und anderen ihren Willen aufzuzwingen.
    Ich versuchte mich abzuschirmen, dabei ängstlich bemüht, vor ihnen zu verbergen, dass mein danjsh mich verlassen hatte. Wenn sie das erkannt hätten, wären sie nur noch ungestümer gegen mich vorgedrungen. So verzettelten sie wenigstens ihre Geisteskräfte, um sich gleichzeitig gegen meine Fähigkeiten abzuschirmen.
    Ich überstand den ersten Ansturm und kletterte aus der Fensteröffnung. Tief unter mir lag der Park. Zwei Etagen über mir war das Dach mit dem Gleiterlandeplatz. Mittlerweile näherten sich auch von den anderen Gebäuden Minderkinder. Ihre glühenden Augen tanzten wie Irrlichter durch den Park.
    Meine einzige Rettung war das Dach. Aber es war gut vier Körperlängen über mir, und die Wände boten keinen Halt. Wie dort hinaufgelangen?
    Spring doch einfach mit Hilfe deines danjshs hinauf, Danjsher!
    Was für ein Hohn!
    Hinter mir vernahm ich Tumult. Unter mir hatte sich eine Gruppe von Minderkindern versammelt, die gebannt zu mir aufschauten. Ich spürte das Böse ihrer Blicke fast körperlich. Und dann kam es in meinem Gehirn zu einer Explosion, die mir beinahe die Sinne raubte. Ich erkannte, dass auf diese Weise die Gehirne von Santhens Kameraden zur Explosion gebracht worden waren.
    Ich taumelte. Nur dem glücklichen Umstand, dass sich mein Umhang an einem Fenstervorsprung verfing, verdankte ich es, dass ich nicht in die Tiefe stürzte. Zugleich kam mir der rettende Gedanke. Ich riss den Umhang in Streifen, verknotete die Enden miteinander und befestigte an einem Ende meine Waffe. Dann schwang ich das derart entstandene Seil und schleuderte es zum Dach hinauf. Die Waffe traf das Dachgeländer und verfing sich darin.
    Ich hatte keine Zeit mehr, die Haltbarkeit meiner Kletterhilfe zu testen, sondern musste zusehen, dass ich den Minderkindern nicht in die Hände fiel. Sie hätten mich in Stücke gerissen.
    So schnell ich konnte, kletterte ich den Stoffstreifen hoch und erreichte das Dach. Wieder traf mich ein geistiger Schlag, doch nicht mehr so heftig wie zuvor. Benommen taumelte ich zum nächsten Gleiter, steckte meine Identitätskugel in die Kontaktschale und startete, kaum dass das Freizeichen kam. Ich nannte irgendeine Adresse im Stadtzentrum und rief Coopter über seine Geheimfrequenz an.
    »Dein Anruf kommt mir ungelegen, Danjsher«, sagte er. »Ich bin gerade auf dem Weg zum Jaglyvohn, um mich vom WORT erbauen zu lassen.«
    »Ich könnte auch geistige Entspannung brauchen«, erwiderte ich. »Ich habe einiges durchgemacht und fühle mich wie ausgelaugt.«
    »Dann treffen wir uns im Jaglyvohn. Ich erwarte dich in meiner Loge.«
    Ich lehnte mich in dem Sitz zurück, der für feyerdalische Proportionen gedacht war, und versank fast darin. In meinem Zustand gab es keine bessere Therapie, als den Verkündungen DES WORTES zu lauschen.
    Bericht Danjsher
    Die Kuppel des Jaglyvohn erhob sich hoch über die Gebäude dieses Stadtteils und überdeckte eine Fläche, die größer war als das Landequadrat für das größte feyerdalische Raumschiff.
    Trotz der Trauer für den ungeborenen Regenten der 20.000 Väter waren Tausende von Feyerdalern gekommen, um DAS WORT zu sehen und zu hören. Oder sie waren gerade deswegen gekommen, weil sie sich durch DAS WORT stärken und trösten lassen wollten, so

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