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Silberband 090 - Gegner im Dunkel

Silberband 090 - Gegner im Dunkel

Titel: Silberband 090 - Gegner im Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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der Regelbewahrer von Caljoohl, trug einen leuchtend blauen Umhang, der von seinen Schultern bis auf den Boden fiel und sich dann in Streifen aufspaltete. Die Zipfel dieser mehrere Meter langen Streifen hielten affenähnliche Geschöpfe in ihren Händen. Auf dem Kopf trug der oberste Feinsprecher ein schalenförmiges Gebilde aus flauschigen weißen Federn.
    Joftblahn war kleiner als Hommersolth oder Kordahl. Als Perry Rhodan ihm gegenübertrat, schätzte er dessen Größe auf eineinhalb Meter. Allerdings wirkte der Feyerdaler stämmig und ungemein kräftig, nicht zuletzt seiner langen und muskelbepackten Arme wegen. Joftblahn hätte mit seinen Händen mühelos den Boden erreichen können, ohne sich zu bücken. Doch er ließ die Hände mit gespreizten Fingern dicht über den flechtenartigen Gewächsen schweben, die den Boden bedeckten.
    Schweigend blickte er Rhodan an. Nur seine Nasenflügel bewegten sich, alles andere an ihm schien zu Stein erstarrt zu sein.
    Die Pupillen der riesigen Augen waren nicht auf Rhodan gerichtet. Joftblahn blickte auf die Füße des Terraners, ohne dabei die Lider zu senken.
    Hommersolth und Kordahl hätten mir wenigstens sagen können, wer wen zuerst ansprechen muss, dachte Rhodan.
    Wartete der oberste Feinsprecher von Caljoohl darauf, dass er etwas sagte? Oder war es Vorschrift, bis zu den ersten Worten einige Minuten verstreichen zu lassen?
    Perry Rhodan beschloss, noch zu warten.
    Minuten später flog ein exotisch anmutender Gleiter vorbei. Rhodan wandte den Kopf und blickte zu der Maschine hinüber. Er erkannte Hommersolth und Kordahl als Passagiere. Sekunden später hob er den Arm und strich sich die Haare in den Nacken zurück. Dabei führte er das Armbandfunkgerät am Ohr vorbei.
    »Du hast richtig gesehen«, wisperte Fellmer Lloyds Stimme. »Unsere Gäste haben das Schiff verlassen. Wir konnten sie nicht aufhalten, und sie gaben keine Erklärung ab.«
    Rhodan entschied, nicht noch länger zu warten. »Ich begrüße Sie, Joftblahn«, sagte er endlich.
    Die Augen des Feyerdalers schienen sich zu verdunkeln. Joftblahn hob die Hände und streifte sich den Umhang von den Schultern. Danach machte er mehrere schwerfällig wirkende Schritte nach rechts, führte die Hände langsam vom Körper weg, wandte Rhodan das Gesicht zu und sog die Luft hörbar durch die Nase ein.
    Rhodan dachte an die Worte des Biologen Gorg Pinguine. Er hatte behauptet, der Mensch habe die Fähigkeit der Verständigung durch Geruchsstoffe nicht völlig verloren. Allerdings konnte niemand mehr die durch Pheromone entstehenden Eindrücke bewusst kontrollieren, sondern registrierte sie bestenfalls mit seinem Unterbewusstsein.
    Rhodan stellte fest, dass ihm der Regelbewahrer von Caljoohl durchaus sympathisch war. Äußerte sich dieses Sympathiegefühl bei ihm aber auch dadurch, dass er selbst Sympathievoraussetzungen für Joftblahn schuf?
    Es schien nicht so zu sein.
    Der oberste Feinsprecher von Caljoohl kehrte an seinen ursprünglichen Platz zurück, nahm den Umhang auf und schwang ihn sich um die Schultern. Dann erstarrte er in seiner anfänglichen Haltung und blickte Rhodan an.
    Etwa zwanzig Meter hinter Joftblahn erstreckte sich ein kleines Wäldchen aus Bäumen, die an riesenhafte Grashalme erinnerten. Dichtes Unterholz verwehrte den Einblick. Perry Rhodan hatte bislang noch nicht auf dieses Gehölz geachtet, doch jetzt brachen zwei mit roten Hosen bekleidete Feyerdaler daraus hervor. Sie schnellten sich mit weiten Sätzen dem Hügel entgegen, auf dem Joftblahn ihn erwartet hatte. Die SOL stand nur drei Kilometer entfernt und wirkte wie ein gigantisches stählernes Gebirge.
    Rhodan hielt den Ansturm der beiden Männer für einen Teil des fremdartigen Zeremoniells. Doch er irrte sich. Beide Feyerdaler rannten an Joftblahn vorbei und stürzten sich auf ihn. Bevor er reagieren konnte, hieb ihm einer der Männer die Faust unter das Kinn und riss ihn von den Beinen. Er stürzte auf den mit Flechten bedeckten Boden und rollte sich ab.
    Die Männer griffen ihn vehement an. Ihre Fäuste waren hart wie Stahl. Noch einmal ging er zu Boden, aber dann wich er endlich geschmeidig aus. Er packte zu, riss einen der Angreifer mit einem Ruck herum und setzte zum Dagorgriff an. Der Feyerdaler schrie dumpf auf und überschlug sich, wobei er dem anderen ungewollt die Beine in den Leib stieß.
    Rhodan fintierte und stieß dem zweiten Feyerdaler die Finger energisch gegen die Halsschlagader, die er deutlich erkennen konnte. Die

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