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Silberband 090 - Gegner im Dunkel

Silberband 090 - Gegner im Dunkel

Titel: Silberband 090 - Gegner im Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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schwarze Gestalt sackte in sich zusammen, als der Blutstrom zum Gehirn stockte.
    Inzwischen griff der Erste wieder an. Doch er kam nicht mehr an Rhodan heran. Gucky materialisierte neben Joftblahn. Telekinetisch riss er den Angreifer von den Beinen und ließ ihn in hohem Bogen fliegen. Der Feyerdaler ruderte mit den Armen, um seinen Flug zu stabilisieren, wenngleich ihm das wenig half. Gucky zwang ihn in einen doppelten Salto, ließ ihn auf mehrere Meter Höhe emporsteigen und gab ihn dann frei. Sekundenbruchteile später teleportierte er und kehrte in das Mittelteil der SOL zurück. Der Feyerdaler stürzte zu Boden und blieb bewusstlos liegen.
    Perry Rhodan atmete tief durch, rückte seine Kombination zurecht und ging auf den Regelbewahrer zu. Unmittelbar vor Joftblahn blieb er stehen und blickte ihn durchdringend an.
    »Haben Sie noch weitere Überraschungen dieser Art für mich, Feinsprecher?«, fragte er scharf. »Von Hommersolth und Kordahl weiß ich, dass Ihnen der Begriff der Gastfreundschaft nicht unbekannt ist. Nehmen Sie also zur Kenntnis, dass ich auf derartige Freundschaftsbeweise verzichte.«
    »Sie verstehen nicht, Rhodan«, erwiderte Joftblahn ruhig. Er drehte sich um, wartete, bis die affenähnlichen Tiere mit den Umhangzipfeln um ihn herumgelaufen waren, und ging den Hügel hinab.
    »So nicht«, sagte Rhodan. »Bleiben Sie, Regelbewahrer!«
    Joftblahn hielt inne. Einige Sekunden verstrichen, dann streifte er sich den Umhang ab und kam zu Rhodan zurück. Zum ersten Mal sah er ihn wirklich an. »Sie wollen es tatsächlich versuchen?«, fragte er überrascht.
    »Deshalb bin ich hier.«
    »Nun gut, Terraner. Ich bin Joftblahn, Regelbewahrer von Caljoohl und oberster Feinsprecher dieser Welt. Sprechen Sie mich mit Korrektheit an, das entspricht den Vorschriften. Nehmen Sie zur Kenntnis, dass ich darüber entscheide, wer den Test besteht und nach Pröhndome darf.«
    Rhodan fragte sich, was Zeremonie und Höflichkeitsgebaren auf dieser Welt wirklich zu bedeuten hatten. Waren sie nur Imponiergehabe? Oder waren sie Unterwürfigkeitsausdruck und Respektsbezeigung?
    »Sie sind mir noch eine Erklärung schuldig.«
    »Nein.«
    »Wollen Sie mir nicht sagen, weshalb diese Männer mich angegriffen haben? Gehört das auch zu Ihren Regeln, die Sie bewahren?«
    »Es gilt als unhöflich, allzu viele Fragen zu stellen«, erwiderte Joftblahn. »Wer zu viel fragt, beweist damit nur, dass er unfähig ist, eigenständig zu denken.«
    »Besten Dank für das Kompliment«, sagte Rhodan sarkastisch.
    »Das war nichts als eine Feststellung«, sagte Joftblahn kühl und ohne äußerliche Regung. Nur seine Lippen bewegten sich. Er hatte gelbe Zähne, die so scharf und spitz aussahen wie geschliffen.
    Joftblahn hob die Hände. »Erlauben Sie mir eine Frage«, sagte er.
    »Bitte.«
    »Sie sehen einen Mann unter einem Baum sitzen. An seiner Haltung erkennen Sie, dass er sich im Zwiegespräch mit seinem Gott befindet. Sie sehen, dass der Baum im nächsten Moment umstürzen und ihn erschlagen wird. Was tun Sie?«
    »Ich werde selbstverständlich versuchen, den Mann zu retten«, erwiderte Rhodan, ohne nachzudenken.
    »Wie?«
    »Da ich den Baum wahrscheinlich nicht aufhalten kann, muss ich den Mann zur Seite ziehen.«
    »Sie würden ihn stören?«
    »Was bliebe mir anderes übrig?«
    »Das wäre unhöflich.«
    »Wenn ich nichts tue, kann ich meiner Pflicht, ihm zu helfen, nicht nachkommen.«
    »Es wäre unhöflich, den Mann im Gespräch mit seinem Gott zu stören.«
    »Wenn ich es nicht tue, stirbt er.«
    »Könnte das nicht eine Antwort seines Gottes auf die Fragen sein, die er gestellt hat?«
    Rhodan schwieg. Was hätte er darauf noch sagen können? Für ihn gab es keine andere Wahl, als einem Gefährdeten zu helfen. Für den Regelbewahrer war es wichtiger, den Mann nicht in seinem stillen Zwiegespräch zu unterbrechen.
    Rhodan musterte Joftblahn. Hatte der Feinsprecher ihm eine Falle gestellt, oder werteten die Feyerdaler die persönliche Sphäre tatsächlich höher als das unversehrte Leben?
    »Bitte, sagen Sie mir etwas über die Kaiserin von Therm«, bat der Terraner. »Wie sieht sie aus? Wer ist sie?«
    Seine Korrektheit schien die Fragen nicht gehört zu haben.
    »Ich erlaube Ihnen, sich einer Prüfung zu stellen«, sagte der Feyerdaler. »In einer Stunde Ihrer Zeitrechnung erwarte ich hier die Männer und Frauen, die den Beweis ihrer Würde erbringen wollen. Es werden fünf Gruppen sein. Zu der ersten Gruppe gehören fünf

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