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Silberband 090 - Gegner im Dunkel

Silberband 090 - Gegner im Dunkel

Titel: Silberband 090 - Gegner im Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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er. »Gehen Sie zu dem spitzen Felsen dort drüben. Wir schaffen eine Strukturlücke im Energieschirm, durch die Sie das Testgebiet betreten können.«
    Rhodan ging wortlos auf den Stein zu. Ich folgte ihm. Jetzt bereute ich schon, dass ich den Desintegrator verschwiegen hatte. Dadurch gefährdete ich die Prüfung. Wenn die Waffe bei mir entdeckt wurde, behauptete Maltsaan bestimmt, dass wir den Test verloren hatten.
    Ich blickte über die Schulter zurück. Noch hatte ich eine kleine Chance, das verdammte Ding loszuwerden. Ich konnte mich bücken und es im Gras oder zwischen den Steinen verschwinden lassen. Doch Maltsaan behielt mich scharf im Auge. Mir war, als lauere er direkt darauf, dass ich die Waffe hervorholte.
    Ich spuckte aus. Was blieb mir denn schon? Ich musste die Waffe behalten.
    Kurz nach Rhodan erreichte ich die flimmernde Energiewand. »Keinen Leichtsinn, Galto«, warnte er.
    Ich biss mir auf die Lippen und verwünschte mich selbst. Hoffentlich merkte Perry nichts.
    Vor uns öffnete sich die Strukturlücke. In keiner Sekunde dachte ich daran, dass wir den Test noch absagen könnten.
    Neben Perry Rhodan ging ich durch die Strukturschleuse. Sie schloss sich hinter uns.
    Wir waren allein in einer tropisch feuchtschwülen Landschaft, umgeben vom Rumoren der Vulkane und ohrenbetäubendem Tierlärm.
    Rhodan wandte sich mir zu und zeigte auf sein Kombiarmband. »Ich komme damit nicht durch. Wie steht es mit Ihrem Helm?«
    Mit einem geistigen Impuls schaltete ich das Funkgerät ein. Nichts geschah, die SOL antwortete nicht. Ich zuckte mit den Schultern.
    Rhodan schien nichts anderes erwartet zu haben. Suchend schweifte sein Blick über die Landschaft.
    Wir standen auf einem schmalen, felsigen Steg, der von Moosen und Schlingpflanzen überwuchert war. Das dichte Waldgebiet vor uns schimmerte im schwachen Sonnenlicht violett.
    »Man erwartet fraglos von uns, dass wir auf diesem Weg weitergehen«, sagte Rhodan.
    Wir schritten nebeneinander aus. Ich schob die Hände in die Hosentaschen und pfiff leise. Jäh zuckte etwas Grünes neben mir aus dem Pflanzendickicht hervor. Aus den Augenwinkeln heraus registrierte ich eine Schlange. Ihr kantiger Schädel schlug hart gegen meinen Knöchel, dann hörte ich es leise knacken, als die Giftzähne am Synthetikmaterial meiner Stiefel zerbrachen. Alles ging so schnell, dass mir keine Zeit für eine Reaktion blieb. Und als ich reagieren wollte, fiel mir gerade noch rechtzeitig ein, dass so etwas hier unschicklich war. Also ging ich weiter, als sei nichts gewesen.
    »Ich scheine ein ausgesprochener Appetithappen zu sein«, sagte ich zu Rhodan. »Jetzt schnappen schon die Schlangen nach mir.«
    Er reagierte nicht und interessierte sich nur für eine echsenhafte Kreatur, die eine verteufelte Ähnlichkeit mit dem Biodil hatte. Das Tier lag wenige Meter neben dem Pfad in einem Pfuhl, den mit Zähnen gespickten Rachen weit aufgerissen. Vögel pickten ihm Speisereste zwischen den Zähnen weg.
    Voll Unbehagen dachte ich an die Schlange. »Ob das Biest uns angreift?«, fragte ich.
    »Kaum«, erwiderte Rhodan. »Die Feyerdaler testen uns. Wir sollen uns in ihrem Sinne bewähren. Also werden sie versuchen, uns zu schocken, aber einer echten Gefahr würden sie uns nicht aussetzen, ohne uns gleichzeitig Waffen an die Hand zu geben.«
    »Das klingt logisch«, gab ich zu.
    »Wir gehen ruhig an der Echse vorbei«, entschied Perry Rhodan. »Keine Eile, aber auch kein ängstliches Zögern. Wir werden beobachtet. Maltsaan soll nicht das Vergnügen haben, uns wie die Hasen durch die Gegend rennen zu sehen.«
    »Sie haben gut reden«, erwiderte ich. »Immerhin lauert die Bestie auf meiner Seite des Pfades, während es auf Ihrer Seite ganz friedlich aussieht.«
    »Das kann täuschen«, sagte er, und ich musste ihm wiederum Recht geben. »Vielleicht wollen die Feyerdaler, dass wir nur auf die linke Seite achten. Die Überraschung kommt dann von rechts.«
    Nur noch wenige Schritte trennten uns von dem krokodilähnlichen Wesen. Es sah aus wie eine Steinskulptur. Schlamm und Pflanzenreste klebten an seinem Rumpf. Vielleicht lebte es gar nicht wirklich, sondern war eine Art synthetisches Geschöpf?
    Als ich nur noch eineinhalb Meter von der Bestie entfernt war, wollte ich Rhodan schon einen Platzwechsel vorschlagen. Doch dann verzichtete ich darauf. Nicht weil ich damit rechnete, auf meiner Seite besser wegzukommen, sondern weil ich überlegte, wie die Feyerdaler einen solchen Vorgang bewerten

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