Silberband 090 - Gegner im Dunkel
mag sein. Es ist jedoch nicht zu leugnen, dass Joftblahn uns gewisse Sympathien entgegenbringt. Trotz aller Schwierigkeiten, die er uns bereitet hat. Sobald Maltsaan oberster Feinsprecher wird, haben wir aber nichts mehr zu lachen.«
Reginald Bull und Fellmer Lloyd traten ein. »Fellmer hat mir erzählt, was los ist.« Bully setzte sich. »Er meint, dass es ziemlich schwierig ist, die führenden Feyerdaler auf Caljoohl telepathisch zu belauschen.«
»Ich habe keine Erklärung dafür«, bemerkte der Mutant mit einem Seitenblick auf Gucky, der bestätigend nickte. »Manchmal haben wir parapsychischen Zugang, manchmal nicht.«
»Vielleicht hängt es mit den Energieschirmen zusammen«, vermutete Bully. »Hier läuft ja kaum ein Feyerdaler im Freien herum. Alle stecken mehr oder minder in ihren künstlichen Landschaften.«
Die Tür öffnete sich erneut. Insekten-Sue stakste auf ihren metallenen Spinnenbeinen heran. Sie griff nach meiner Hand und untersuchte sie. Ich fürchtete bereits, dass der Posbi uns mit Tiraden über gesundheitlich richtiges Verhalten nerven würde. Sue verhielt sich jedoch recht vernünftig. Sie feilte mir nur die Fingernägel und versiegelte einen winzigen Schnitt an der Kuppe meines rechten Zeigefingers. Mir war die Prozedur peinlich, zumal die anderen mich dabei beobachteten. Meine Versuche, dem Posbi die Hände zu entziehen, scheiterten.
»Hast du nicht auch einen Posbi, der dir die Nase putzt?«, fragte Gucky spöttisch.
»Still, bitte!«, rief ich erschrocken, aber es war schon zu spät. Insekten-Sue führte mir blitzschnell eine Sonde ein und untersuchte Nase, Stirnhöhle und Rachenraum. Natürlich ohne etwas zu finden, was behandelt werden musste.
»Jetzt rührt das Ding ihm im Gehirn herum und schafft Ordnung«, kommentierte der Mausbiber bissig. Und ich konnte ihm noch nicht einmal etwas antworten, weil Insekten-Sue mich zum Stillhalten zwang.
Ich fluchte, als der Posbi schließlich von mir abließ. »Es reicht«, fügte ich hinzu. »Ich bin vollkommen gesund. Lass mich allein.«
Es war, als hätte ich gegen die Wand gesprochen. Insekten-Sue ignorierte meinen Befehl und postierte sich hinter mir, um im Notfall sofort zugreifen zu können.
»Also, wie geht es nun weiter mit Joftblahn?«, fragte Bully.
Wieder wurde ein Hologramm aktiv. Maltsaan wollte Rhodan erneut sprechen.
»Ich konnte Joftblahn erreichen und habe das Problem mit ihm erörtert«, erklärte der Feyerdaler. »Der oberste Feinsprecher hat bestimmt, dass Sie, Rhodan, und Sie, Galto Quohlfahrt, zu einem neuen Test anzutreten haben.«
»Wann?«, fragte Rhodan.
»Sofort«, antwortete Maltsaan und schaltete ab.
»Sie scheinen Eindruck geschunden zu haben«, sagte Bully zu mir. »Sonst hätte man Sie bestimmt nicht ausgesucht.«
»Im Gegenteil«, bemerkte Rhodan enttäuscht. »Sie scheinen Maltsaan Hoffnung gemacht zu haben.«
»Hoffnung?«, fragte ich verblüfft.
»Er rechnet damit, dass du auf ganzer Linie versagst«, erläuterte Gucky in der für ihn typischen Art. »Du sollst ihm ein Alibi dafür liefern, dass er uns abschieben kann.«
»Ich habe nicht mehr versagt als die anderen«, wehrte ich mich.
»Aber du bist auf das Scheinbild eines Weibes hereingefallen«, stellte Gucky genüsslich fest.
»Das wird hier fraglos sehr viel höher bewertet«, ergänzte Bully und musterte mich eigenartig.
»Mit einem Wort: Man hält dich für einen ausgemachten Trottel, Galto«, schloss der Ilt.
Aufzeichnung Joftblahn
Jorkdahl und seinen Begleitern begreiflich zu machen, dass ihr Unterfangen scheitern musste, schien unmöglich zu sein. Der Barbar wandte sich ab, als ich es versuchte. Er war unhöflich genug, mich nicht einmal aussprechen zu lassen.
Nach einer Weile kehrte er zu mir zurück und gab mir mit einer knappen Geste zu verstehen, dass ich mich frei in der Zentrale bewegen konnte. »Werde aber nicht leichtsinnig«, ermahnte er mich. »Ich will mein Ziel erreichen, und ich werde es erreichen. Je früher du das einsiehst, desto besser für uns alle.«
Ich blickte an ihm vorbei zu einem Holoschirm, auf dem ich das walzenförmige Raumschiff der Terraner sehen konnte. Ein Gleiter näherte sich. Bald erkannte ich zwei Männer darin. Der eine war Perry Rhodan, der andere trug einen seltsamen Helm.
Die Maschine landete vor dem Eingang zu den subplanetaren Anlagen und vor dem Energieschirm vor der Vulkan- und Dschungellandschaft Emmeret. Ich wusste sofort, was das zu bedeuten hatte. Maltsaan hatte eigenmächtig
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