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Silberband 090 - Gegner im Dunkel

Silberband 090 - Gegner im Dunkel

Titel: Silberband 090 - Gegner im Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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würden.
    Ich blickte starr geradeaus. Geräuschvoll klappte das Maul der Bestie zu. Mir lief es kalt über den Rücken.
    Weitergehen!, sagte ich mir. Nur weitergehen und so tun, als wäre überhaupt nichts.
    Der Boden bebte. Einer der Vulkane spie gewaltige Lavabrocken aus.
    »Ich möchte wissen, wie die Kaiserin von Therm aussieht«, sagte ich. Dabei blieb ich stehen und wischte einige Pflanzenreste von meinen Stiefeln. Verstohlen blickte ich zurück und stellte erleichtert fest, dass das krokodilähnliche Raubtier noch im Pfuhl lag.
    »Warum?«, fragte Rhodan. Wir betraten einen schmalen Weg, der durch das Dickicht des Dschungels führte. Nun mussten wir hintereinander gehen. Ich ließ Rhodan den Vortritt.
    »Warum? Nun, jeder möchte doch gern wissen, mit wem er es zu tun hat. Vielleicht ist die Kaiserin von Therm eine hübsche Frau und ausgesprochen liebebedürftig.«
    Perry lachte. »Aber bestimmt nicht dumm«, bemerkte er.
    »Wer behauptet, dass ich darauf angewiesen bin?«, empörte ich mich. »Nehmen Sie nur Anny Pinguine. Sie ist Kosmopsychologin und …«
    »… ist dennoch Ihrem Charme erlegen«, ergänzte er.
    »Ich bin das Opfer ihres Charmes!«, berichtigte ich.
    »Hoffentlich sind Sie dann nicht der Dumme.«
    Mir blieb die Spucke weg. Unwillkürlich verharrte ich auf der Stelle. Deshalb sah ich den Zweig heranpeitschen. Ich griff mechanisch zu und bog ihn zur Seite. Plötzlich bewegte er sich in meiner Hand, und ein Schlangenkopf tauchte vor meinem Gesicht auf. Angewidert schleuderte ich ihn zur Seite. Ein grüner Giftstrahl zuckte an meiner Wange vorbei. Ich fluchte.
    »Kommen Sie, Galto, schnell!«, rief Rhodan. Ich rannte los. Dicht hinter mir schien der Urwald aufzubrechen. Der Pfad lebte plötzlich. Mindestens ein Dutzend grässliche Köpfe brachen aus dem Unterholz hervor. Blitzende Zähne zuckten hautnah an mir vorbei. Ich sah Reptilien, gegen die das Biodil ein geradezu niedliches Wesen war.
    Rhodan setzte über einen Wassergraben hinweg. Obwohl etwas Weißes hochschnellte, konnte ich nicht mehr stoppen und sprang ihm nach. Nadelscharfe Zähne bohrten sich in meinen rechten Unterschenkel. Ich stürzte zu Boden, warf mich herum und sah ein Tier wie ein Lurch, das an meinem Bein riss. Die Zähne hatten die Wade glatt durchschlagen und ragten auf beiden Seiten zentimeterweit heraus.
    »Bist du wahnsinnig geworden?«, ächzte ich und schlug der Kreatur den Daumen meiner rechten Hand mit aller Wucht auf den Schädel. Dieser Daumen war ebenso wie der rechte Unterschenkel mit dem Kniegelenk synthetisches Material aus der Posbi-Werkstätte. Knirschend splitterte die Schädeldecke des Tieres. Ich packte die geifernden Kinnladen und zerrte sie mühsam auseinander, bis ich mein Bein freibekam.
    Die Wunden bluteten heftig, aber das beunruhigte mich nicht. Ich war darauf vorbereitet und wusste, dass die Wunden sich schließen würden, sobald sie sauber gespült waren. Sorgen machte mir allerdings der Geruch, der zweifellos weitere Räuber anlocken würde.
    Perry Rhodan wartete auf mich. Seine Haltung verriet mir, dass er mit höchster Konzentration lauschte.
    »Bleiben Sie bloß nicht auf der faulen Haut sitzen«, sagte er. »Da kommt etwas auf uns zu. Es dürfte besser sein, wenn wir verschwinden.«
    »Ich sitze hier nur so zum Spaß«, antwortete ich wütend und beobachtete die fingerlangen Insekten, die aus Erdlöchern hervorkamen. Sie rannten in die Blutlachen hinein und sogen meinen Lebenssaft auf. Ich wartete nicht erst, bis sie sich auch für mein Bein interessierten, sondern setzte gemeinsam mit Rhodan die Flucht fort.
    Der Pfad endete kurz darauf an einer Schlucht. Wir mussten hinabklettern.
    »Ich fühle mich wie in einer Falle«, gestand ich.
    »Schlimmer als bisher wird es wohl nicht werden«, entgegnete Rhodan zuversichtlich. Er glaubte immer noch daran, dass der Regelbewahrer eine bestimmte Grenze nicht überschreiten würde. Ich zweifelte bereits daran.
    »Ich versuche, Joftblahn zu erreichen.« Rhodan hantierte an seinem Armband. Einige Minuten verstrichen, in denen er wieder und wieder versuchte, eine Funkverbindung herzustellen. Schließlich gab er auf.
    »Der Feyerdaler spricht erst wieder mit uns, wenn wir das Testgelände durchquert haben«, sagte ich.
    »Also schön, wahrscheinlich haben Sie Recht. Je mehr wir uns beeilen, desto schneller haben wir es hinter uns.«
    Wir schritten eilig aus. Mein Bein machte mir keine Beschwerden, ich dachte mit einer gewissen Dankbarkeit an meine

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