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Silberband 090 - Gegner im Dunkel

Silberband 090 - Gegner im Dunkel

Titel: Silberband 090 - Gegner im Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sprechen von Treibstoff?«
    Sagullia war nicht gerade auf den Kopf gefallen, aber so schnell begriff er in seinem leicht angeheiterten Zustand nicht mehr. »Treibstoff? Wie meinen Sie das?«, fragte er zurück.
    Sein Gegenüber entschuldigte sich höflich. »Der Translator nannte einen Begriff, der heute weitgehend unbekannt ist. Vor etwa siebentausend Jahren unserer Zeit wurden Fahrzeuge und sogar atmosphärische Fluggeräte mit flüssigem Treibstoff angetrieben, der einen bestimmten Namen hatte. Sie erwähnten ihn gerade, wenn auch nur der Bedeutung nach. Benutzt Ihr Volk heute noch Fusel?«
    Sagullia Et begriff endlich das Missverständnis. Das Zeug brannte fürchterlich im Magen. Vielleicht war es wirklich Treibstoff, der noch von damals übrig geblieben war. Er schnappte nach Luft, als er etwas sagen wollte, bekam aber keinen Ton heraus.
    »Ich habe Sie auf den grünen Rakzicker aufmerksam gemacht«, sagte die Frau neben ihm. »Es tut mir Leid, dass ich mich zu undeutlich ausdrückte. Bitte verzeihen Sie mir!«
    Et griff, ohne zu fragen, nach ihrem gefüllten Weinglas und leerte es mit einem Zug. Dass sie einer Ohnmacht nahe war, bemerkte er zu spät – aber das Brennen im Magen ließ nach. Von dieser Minute an hatte Sagullia Et eine Gesprächspartnerin weniger.
    Perry Rhodan saß zwischen den Delegationsmitgliedern. Zwei Stunden lang redeten sie über Belanglosigkeiten, und nur überaus vorsichtig brachte er seine Partner aufs Thema.
    Es gab tatsächlich so etwas wie eine Verbindungsstelle zur Kaiserin von Therm. Auf dem Tropenkontinent am Äquator existierte der so genannte Berührungskreis, den nur die Feinsprecher betreten durften.
    Irgendwann erklangen seltsame Töne, als versuche jemand zu singen. Aneinander gereiht ergaben sie sogar so etwas wie eine einfache Melodie. Aber nicht die Feyerdaler versuchten, Musik zu machen, sondern Mullin. Der Astronom hielt einen Gegenstand in seinen Händen, der oval und halb so groß wie seine Hand war. Mit den Fingern strich er behutsam über dessen Oberfläche und entlockte ihm die sanften Töne.
    Ein wenig schwankend erhob sich Sagullia und tastete sich an den Schultern der noch sitzenden Feyerdaler entlang bis zu Mullin vor. »Was soll dieses Katzengejammer?«, erkundigte er sich mit schwerer Zunge.
    Mullin bedachte ihn mit einem warnenden Blick. Er ließ sich nicht stören. Im Gegenteil, die Musik wurde lauter. Immer mehr Feyerdaler umringten ihn, neugierig und zum Teil sogar entzückt. Manche wirkten wie verklärt.
    Rhodan hatte sich ebenfalls erhoben. Er fasste Sagullia Et am Arm. »Ich fürchte, der Wein ist Ihnen nicht bekommen. Sie sind ja völlig blass. Ist Ihnen nicht gut?«
    »Geht mir bestens. War auch nicht der Wein, sondern der grüne Zickzack – weiß der Teufel, wie das Zeug heißt.«
    »Betrunken?«
    »… nur leicht angeheitert.« Et deutete auf Mullin. »Pa-passen Sie lieber auf den auf. Was hat das Musikei mit gutem Benehmen zu tun?«
    »Wir unterhalten uns später.« Rhodan ging weiter. Erst viel später erfuhr er, dass Mullin seine ZenZahn-Orgel immer bei sich führte. Wenn er mit sich und dem Universum nicht zufrieden war, entlockte er ihr diese Töne.
    Sagullia Et entdeckte Goor Toschilla, die mitten im Saal stand, von sieben oder acht Feyerdalern umringt. Er überzeugte sich davon, dass Rhodan gerade anderweitig beschäftigt war, und steuerte auf die Gruppe zu.
    Ein breitschultriger Feyerdaler in Uniform versperrte ihm den Weg. Mit dem Zeigefinger tippte Et ihm auf die Schulter. »Mach mal Platz, mein Junge, sonst muss ich dich rasieren.«
    Der Uniformierte wandte sich um. Sein Gesicht drückte Abscheu und Überraschung aus, obwohl der Translator das Wort ›rasieren‹ nicht übersetzen konnte, weil kein Feyerdaler über Haarwuchs verfügte. »Sie wünschen?«, fragte er steif.
    Sagullia tippte ihm nun auf die Brust. »Aus dem Weg gehen sollst du, Merkwürden. Ich will zu der Frau da. Trink ein Bier auf meine Kosten.«
    Der hohe Würdenträger oder was immer er auch war, ließ sich beiseite schieben. Sagullia konnte ein Stück weiter vordringen, aber dann wurde die Menge zu dicht.
    Goor schien ihn noch nicht bemerkt zu haben. Sie plauderte munter drauflos. Et verschlug es fast den Atem, als er nach geraumer Zeit endlich begriff, dass sie altterranische Gedichte rezitierte, deren blumenreiche Sprache selbst jene der Feyerdaler übertraf. Darum standen sie auch ergriffen um sie herum und lauschten so andächtig.
    Schon wollte Et sich

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