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Silberband 090 - Gegner im Dunkel

Silberband 090 - Gegner im Dunkel

Titel: Silberband 090 - Gegner im Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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abwehrend eine Hand. »Ich wusste das nicht«, beteuerte er entsetzt. »Auf Ovarons Planet gibt es so viel Wild, dass keine Tierart vom Aussterben bedroht sein kann.«
    VerrisKishtans Augen verengten sich. Sie hob ihren Energiestrahler etwas höher. »Du weißt also doch Bescheid.«
    »Wieso?«
    »Du sagtest, dass keine Tierart vom Aussterben bedroht sein kann. Aber genau das ist bei den Rotböcken der Fall. Tut mir Leid, Kleiner. Das kostet dich ein Jahr.«
    »Das ist … das ist verrückt. Ihr alle seid …« Kora schwieg.
    Die Frau war sehr viel größer als er. Sie war noch näher gekommen und blickte ihn von oben herab forschend an. »Du bist zwar etwas kurz geraten, aber nicht hässlich«, stellte sie mit bebender Stimme fest.
    Er wich weiter zurück.
    »Sei nicht so dumm.« Die Frau seufzte. »Ich kann dich anzeigen. Dann verbringst du ein Jahr in Paralyse. Wir könnten aber auch …«
    »Was?«, stieß Welker entgeistert hervor, als ihm die Pause zu lang dauerte.
    »… heiraten!«
    Krampfhaft schnappte er nach Luft. Mit hervorquellenden Augen starrte er die Walküre an. »Hei … – hei … raten?«
    »Natürlich.« Sie nickte überaus ernst. »Das ist doch ganz natürlich. Oder?«
    Welker schwieg.
    »Na also.« Die Frau stieß ihre Waffe in den Gürtel zurück. »Ich sehe, wir verstehen uns.«
    »Der Himmel sei mir gnädig«, ächzte der Neutrino-Ingenieur. »Ich mag Frauen nicht. Bevor ich mit dir … Nein, lieber lasse ich mich für ein Jahr paralysieren.«
    Verris Kishtan wurde bleich, ihr Kinn sackte nach unten. »Ich finde solche Witze gar nicht lustig«, sagte sie enttäuscht. »Was suchst du denn sonst auf Ovarons Planet?«
    Das war der Moment, in dem der Ingenieur sich herumwarf und einfach davonrannte.
    »Bleib hier!«, brüllte die Frau. Sie hastete hinter ihm her. Ihr Atem ging laut und keuchend. »Stehen bleiben, verdammt!«
    Welker Kora, nicht viel größer als einen Meter fünfzig, brach durch das Unterholz. Panik hatte ihn ergriffen. Mehrmals blickte er über die Schulter zurück. Aber die Frau war trotz ihrer Leibesfülle so schnell wie er.
    »Ich kriege dich!«, rief sie zornig. »Wir werden es schön miteinander haben.«
    »Davor bewahre mich die Hölle.«
    Welker wich dornenbewehrten Pflanzen aus. Der Boden vor ihm fiel leicht ab.
    »Nicht da entlang!«, schrie Verris Kishtan plötzlich. »Bleib stehen, verdammt!«
    Der Ingenieur hörte nicht. In einiger Entfernung stand sein Gleiter. Er musste starten, dann gab es keine Beweise mehr gegen ihn, dann stand später Aussage gegen Aussage.
    »Vorsicht!« Die Stimme der Frau überschlug sich fast. »Da ist ein Abhang! Bleib stehen!«
    Vor Welker Kora wurde der Wald lichter. Er blickte über die Schulter zurück.
    »Nein!« Verris Kishtan wirbelte jetzt wild mit den Armen.
    Kora rutschte aus. Unmittelbar vor ihm gähnte tatsächlich eine tiefe Schlucht. Er griff nach den Zweigen der Bäume, verfehlte sie jedoch. Grauenhaft hallte sein Schrei im nächsten Moment von den Felswänden wider.
    Verris Kishtan eilte bis an die Abbruchkante. Ihre Augen waren vor Entsetzen geweitet, als sie in die Tiefe blickte. Sie sah den Körper des Mannes, der sich immer wieder überschlug, bis er weit unter ihr verschwand.
    »Das wollte ich nicht«, stammelte sie und sank zitternd ins Gras.
    Verris blickte erst auf, als das jaulende Signal einer Streife erklang. Hastig stieß sie sich vom rutschigen Boden ab und versuchte, ins Unterholz zu entkommen. Doch der rote Gleiter raste bereits heran.
    »Bleiben Sie, wo Sie sind!«, rief der Pilot über Lautsprecher.
    Verris Kishtan bebte. Sie sah den schäumenden Fluss tief unter sich und verspürte ein nahezu unwiderstehliches Verlangen, in die Tiefe zu springen.
    Der Gleiter schwebte an den Felsen empor und verdeckte bereits den Abgrund. Eine Polizistin stieg aus. Sie trug den roten Hut und die rote Jacke eines Commanders, dazu eine hautenge schwarze Hose. Verris schwankte zwischen Neid und Hass. Die Polizistin war betörend schön. Warum war sie nicht ebenso großzügig von der Natur bedacht worden?
    »Name?«
    »Verris Kishtan.«
    »Tätigkeit?«
    »Schlachterin.« Sie seufzte gequält. »29 Jahre alt. Wohnhaft in Hildenbrandt.«
    »Was haben Sie hier draußen gesucht?«
    »Ich bin auf der Flatterhahnjagd.«
    »Und ich habe einen Mann in die Tiefe stürzen sehen«, erklärte der Commander schneidend scharf. »Außerdem habe ich seine Leiche untersucht. Dass er hier durch das Unterholz gelaufen ist, und das

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