Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberband 090 - Gegner im Dunkel

Silberband 090 - Gegner im Dunkel

Titel: Silberband 090 - Gegner im Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
nicht: Perry kann praktisch jederzeit hier auftauchen.«
    Mayk Terna schob sich die Haare aus der Stirn, als Reginald Bull ihr Büro betrat. Die Administratorin trug eine derbe Kombination, wie sie für die Arbeit in der Landwirtschaft bevorzugt wurde. Sie liebte es, hin und wieder schwere körperliche Arbeit zu verrichten.
    »Ich dachte mir, dass Sie kommen würden, Bully«, sagte sie seufzend.
    »Demnach wissen Sie, was los ist.«
    »Ich habe es eben erfahren. Jemand hat ein Grundstück gekauft, das mitten in Ihrer Schneise liegt.«
    Bull setzte sich unaufgefordert.
    »Von wem kann man ein Grundstück kaufen? Von Ihnen?«
    Die Administratorin lachte dröhnend. »Machen Sie keine Witze!«, rief sie erheitert. »Ich würde so was doch nicht mit Ihnen machen. Grundstücke verkauft die Ministerin für Umwelt und Erschließung.« Sie beugte sich vor und blickte den Aktivatorträger aus zusammengekniffenen Augen an. »Woher wollen Sie die Produktionsanlage für die Hochdruck-Kompressionsballung eigentlich nehmen, Bully?«
    »Wenn wir die erbeuteten Schiffe ausschlachten …«
    »Das ist interessant! Sie schwächen also unsere Verteidigungskraft, indem Sie die Raumschiffe demontieren. Widerspricht das nicht allen bisherigen Absichtserklärungen?«
    »Nun machen Sie aber einen Punkt, Mayk. Wir können uns bei einem Angriff sehr gut wehren. Auch dann, wenn die Produktionsanlage aus Teilen einiger Raumschiffe zusammengesetzt wird. – Aber das ist jetzt nicht das Problem. Wer hat das Grundstück gekauft? Ich muss mit dem Käufer reden.«
    »Tun Sie das ruhig«, empfahl Mayk Terna grinsend. »Kayla Hildenbrandt hat den Kaufvertrag …«
    »Was?«, fragte Bull überrascht. »Die Frau, die gestern bei mir war.«
    Die Administratorin nickte amüsiert.
    Reginald Bull erhob sich. »Wo wohnt sie?«
    Mayk Terna sagte es ihm.
    »Und noch etwas, Mayk. Erhalte ich von Ihnen die Genehmigung für den Bau der Produktionsanlage?«
    »Selbstverständlich.« Die Administratorin reichte ihm ein Schriftstück. »Wir sind mit allem einverstanden. Es ist allerdings Ihre Sache, wie Sie mit Kayla klarkommen.«
    Kayla Hildenbrandt trug eine weite Bluse, einen knapp sitzenden Lederrock, der ihre Knie frei ließ, und lange Stiefel, als sie Bully öffnete.
    »Ich wusste doch, dass Sie kommen würden. Guten Morgen, Mr. Bull. Haben Sie gut geschlafen?«
    »Hervorragend«, erwiderte er grimmig.
    »Dann waren Sie sicherlich allein. Nun ja, in Ihrem Alter …«
    »Das macht Ihnen Spaß, wie?«, fragte Bull. »Sollen wir hier unter der Tür Wurzeln schlagen, oder …?«
    »Ich habe den Tisch im Garten gedeckt«, entgegnete Kayla. »Wir können ums Haus herumgehen.«
    »Den Tisch gedeckt?« Reginald Bull folgte der Frau durch einen sorgfältig gepflegten Garten zu einer windgeschützten Terrasse. Alles war für ein üppiges Frühstück vorbereitet, wie Bully es in dieser Form lange nicht mehr genossen hatte. Bilder der Erinnerung stiegen in ihm auf.
    »Woher wissen Sie, wie man das macht, Kayla?«
    »Was denn? Das ist neu für Sie?«
    »Ich hatte fast vergessen, was Häuslichkeit bedeutet.«
    »Trinken Sie den Kaffee und essen Sie die Brötchen, solange beides noch warm ist«, sagte die Frau. »Und reden Sie nicht so viel.«
    Bully setzte sich und griff zu. Doch das Frühstücksvergnügen wollte sich nicht wirklich einstellen. »Warum haben Sie das Grundstück gekauft, Kayla?«, fragte er endlich.
    »Können Sie sich das nicht denken?«
    »Sie wollen Profit machen.«
    Kayla Hildenbrandt blickte ihn bestürzt an, und das Blut wich aus ihren Wangen. Sie erhob sich. Bully merkte, dass er etwas falsch gemacht hatte. Er tupfte sich mit einer Serviette die Lippen ab, stand auf und folgte ihr. Behutsam legte er ihr die Hände an die Schultern.
    Kayla fuhr herum und versetzte ihm eine Ohrfeige. Bully sah die Hand zwar kommen, vergaß aber für einige Sekundenbruchteile, dass die Frau unter einem Gravitationseinfluss von 1,17 Gravos aufgewachsen war. Er wollte den Schlag bewusst einstecken, weil er sich davon einen psychologischen Vorteil versprach, doch die Ohrfeige warf ihn zu Boden.
    »Da habe ich wohl etwas falsch gemacht«, sagte er mühsam und erhob sich. Feuerrot prangten Kaylas Fingerabdrücke auf seiner Wange. Er kehrte an den Tisch zurück und versuchte, sich so zu benehmen, als sei nichts geschehen. Doch das gelang ihm nicht. Die Wange schmerzte.
    »Ich hoffe, das war nicht zärtlich gemeint«, murmelte er, als Kayla immer noch hartnäckig

Weitere Kostenlose Bücher