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Silberband 090 - Gegner im Dunkel

Silberband 090 - Gegner im Dunkel

Titel: Silberband 090 - Gegner im Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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weißt du alles, was auch ich weiß und vermute. Es wäre gut, wenn wir die Muße hätten, uns um diese wichtigen Dinge zu kümmern. Aber das wird erst dann möglich sein, wenn wir die Erde gefunden haben.«
    »Ich spüre es wieder«, sagte Gucky ohne jeden Zusammenhang.
    »Was?«
    »Dieses Bohren! Er ist zurückgekommen.«
    »Wer?«
    »Ich weiß es noch nicht – aber jemand versucht erneut, Kontakt mit mir aufzunehmen. Warum es ihm nicht gelingt, keine Ahnung. Ich kann auch keine Richtung bestimmen, das ist einfach unmöglich.«
    Gucky konzentrierte sich. In diesen Minuten hätten sich im Schiff die unglaublichsten Ereignisse abspielen können, er wäre kaum in der Lage gewesen, sie zu registrieren.
    »Es kann nicht ES selbst sein«, murmelte er schließlich erschöpft. »Aber es ist ein Bote von ihm, der aus unerfindlichen Gründen nicht genügend Kraft besitzt. Ich spüre, dass er den Kontakt unter allen Umständen will. Er schafft es nur nicht.«
    »Hat der Versuch mit den seltsamen Erscheinungen zu tun?«
    »Bestimmt, Perry. Der Bote versucht vergeblich zu materialisieren. Wir müssen ihm helfen!«
    »Und wie?«
    »Keine Ahnung.«
    Gucky wusste, dass ES sich nur dann mit ihm oder Rhodan in Verbindung setzte, wenn es unbedingt notwendig war. Vielleicht wollte ES die Terraner davor warnen, dass sie ihren Flug fortsetzten. Oder ES befand sich selbst in einer Notlage. Tausend verschiedene Gründe waren denkbar.
    »Bleibe nicht passiv!«, riet Rhodan. »Versuche von dir aus, Kontakt aufzunehmen. Geh dem Boten entgegen!«
    »Was glaubst du, was ich die ganze Zeit schon mache?«
    »Kann Fellmer dich unterstützen?«
    »Später vielleicht, vorerst nicht. Ich muss mich konzentrieren.«
    Rhodan verstand den Wink und schwieg.
    Langsam vergingen die Sekunden und wurden zu Minuten. Nach einer Stunde stand Rhodan auf und ging zu Gucky. Der Ilt lag ausgestreckt im Sessel, die Augen geschlossen. Er atmete tief und gleichmäßig und war in Trance gefallen.
    Rhodan bat über Interkom die Mutanten Ras Tschubai und Fellmer Lloyd in seine Kabine. Mit wenigen Worten informierte er sie und schloss: »Passt auf ihn auf! Einmal muss er wieder erwachen, und es ist denkbar, dass er in seinem momentanen Zustand wirklich Kontakt hat. Mentro Kosum hat mich in die Zentrale gebeten.«
    Der namenlose Planet lenkte Tim Whalen von seinen Sorgen ab. Mit fanatischem Eifer stürzte er sich in die Arbeit, als hinge sein Leben davon ab, dass er möglicherweise mehr entdeckte als die anderen Abteilungen. Dabei hatte er vor einer Stunde noch mit dem Leben abgeschlossen gehabt.
    Die Bilderfassung war nicht von bester Qualität. Trotzdem suchte Tim die Oberfläche des Kleinplaneten quadratmeterweise ab. Natürlich stieß er zwangsläufig auf die Ruinen, deren Zustand das hohe Alter bestätigte.
    Woher diese Welt gekommen war, ließ sich nicht mehr nachvollziehen. Außerdem konnte sie schon Jahrhunderttausende unterwegs sein, ohne Sonne und tot – wenngleich von einer Atmosphäre umgeben. Tiefe Schluchten und Spalten prägten die Oberfläche. Einige nahe Sterne, die ebenfalls dem Schlund zutrieben, und die flackernden Farbschleier gaben genügend Licht, Einzelheiten der toten Welt erkennen zu lassen.
    Leben entdeckte Tim Whalen nicht.
    Fen Sanders und Taro Higgins waren im Augenblick total vergessen.
    Nach zwei Stunden erwachte Gucky aus der Trance. »Ich glaube, ich muss weit fort gewesen sein …«, murmelte er. Die beiden Mutanten warteten geduldig.
    »Sehr weit weg«, seufzte der Ilt. »Vielleicht Milliarden Lichtjahre. Es mögen Sekunden gewesen sein oder auch Jahrmillionen – die Zeit hörte auf zu existieren. Ich habe ES gesucht, aber nicht gefunden. Auch dem Boten bin ich nicht begegnet. Und doch …« Er unterbrach sich kurz, als sei er über das erschrocken, was er sagen wollte. »Und doch hat mich jemand in Trance versetzt, vielleicht sogar dieser Bote. Es war ein Versuch von seiner Seite aus, der misslang.«
    »Du sagtest, du wärest weit weg gewesen«, forschte Fellmer Lloyd. »Wo?«
    »Keine Ahnung. Ich schwebte zwischen den Galaxiengruppen, von denen Dobrak sprach. Es erschien mir wie eine Bestätigung seiner Worte, eine Art Fieber allerdings, weil die Trance nicht vollkommen war.«
    »Wie fühlst du dich?«
    Gucky strich sich über die Stirn. »Das Bohren ist noch da. Was der Bote zu sagen hat, scheint wirklich von äußerster Wichtigkeit zu sein. Ich muss es wissen! Und ihr könnt euch darauf verlassen: Ich werde es

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