Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberband 090 - Gegner im Dunkel

Silberband 090 - Gegner im Dunkel

Titel: Silberband 090 - Gegner im Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
zurück.
    Inmitten des Regens brennender Empfindungen schlug das Chaos über Jusca und Spolk zusammen. Der Rest klaren ›terranischen‹ Verstands schaltete sich wieder ein und versuchte, die Flut fremder Empfindungen einzudämmen und abzuwehren. Das gefühlsbetonte Chaos verstärkte sich – und es verstörte die Tbahrgs.
    Während dies geschah, liefen Spolk Taicichi und Jusca Jathin Hand in Hand durch das Verzögerungsfeld der Glücksrolle. Der Ausgang stellte sich ihnen nur als fernes Tor in der Illusionslandschaft dar. Dahinter schimmerte der blaue Himmel über Xumanth.
    Die winzige Menge ihrer anders gearteten Vernunft, eingebettet in ihren teilweise überforderten Verstand, wurde verstärkt und erreichte die Tbahrgs. Ein Rückkopplungseffekt breitete sich schmerzend, verwirrend und störend aus. Unbehagen und Missvergnügen fluteten zurück.
    Die Impulse der beiden SOL-Geborenen waren nicht rein. Ihr unterbewusst immer noch vorhandenes Misstrauen gegen die Tbahrgs, ihre Unsicherheit und Unerfahrenheit sowie mangelndes Selbstvertrauen und eine zu geringe Fähigkeit zur Integration waren die störenden Faktoren. Die Tbahrgs – wie viele sich auch im Areal von Glücksstadt aufhielten – wurden in ihrem Glückserlebnis gestört und schlugen unsichtbar zurück. Da der junge Mann und die Frau die wahre Natur der Einrichtung nicht kannten, war es ihnen unmöglich, den anwachsenden Zorn zu verstehen, der sich auf sie konzentrierte.
    Sie versuchten, aus der unheimlichen Landschaft in der Dämmerung des Turms zu entkommen. Aber nur sehr langsam näherten sie sich dem fernen Tor.
    Außerhalb von Glücksstadt bemerkte noch niemand, was in einer der Randzonen geschah. Aufregung und Ärger über die Störung fluteten durch die Gassen, huschten über die idyllischen Parkflächen und warfen zitternde Echos. Die Boote auf den Seen wurden davon ebenso erfasst wie die Ahng’tharnya-Zellen überall in diesen Zonen.
    »Wir werden wahnsinnig«, stöhnte Jusca und riss Spolk mit sich.
    »Ich versuche, schneller zu sein …«, keuchte er.
    Beide registrierten, dass in der Nähe Tbahrgs erwachten und sich mit hasserfüllten Gedanken aufmachten, sie zu verjagen.
    Das wuchtige Portal, das scheinbar im Sand einer purpurnen Wüste aufragte, weitete sich bei ihrer Annäherung. Die Straße wand sich den ersten Häusern einer kleinen, romantischen Stadt entgegen.
    Spolk Taicichi und Jusca Jathin taumelten aus dem Turm ins Freie hinaus. Sie hielten sich aneinander fest, und langsam klangen ihre Schmerzen und die Verwirrung ab. Ohne zu wissen, wohin sie gingen, näherten sie sich einer schmalen Brücke zwischen dem Turm und der Stadtanlage. Die hellen Mauern der Häuser – waren diese kleinen Bauten wirklich Häuser? – waren in sorgfältig gepflegte Parks eingebettet.
    »Alle diese Gedanken – sie waren zuletzt wütend und voller Hass!«
    »Wir haben sie gestört. Und sie verfolgen uns …«
    Tbahrgs kamen ihnen entgegen. Sie wirkten zornig. Aber es war nicht nur Zorn, sondern eine Art Notwehrimpuls, der die Planetarier aufstörte. Doch das erkannten die beiden Solaner nicht. Sie eilten den Weg weiter, auf dem sie sich befanden. Nach dreißig Schritten waren sie auf der Brücke und wandten sich flüchtig um.
    »Wir müssen sie abschütteln. Kannst du noch weiter?«
    Jusca war bleich und zitterte. Zu viel unglaublich Fremdes war auf sie eingestürmt. Einiges hatte sie verstanden, anderes würde ihr fremd und unheimlich bleiben. Glücksstadt war nicht ohne Gefahren für Tbahrgs, für Menschen konnte diese Umgebung vernichtend werden. Beide spürten, dass sie selbst einen Teil dieser Vernichtung heraufbeschworen hatten. Es war, als legte sich ein düsterer Schatten über die Idylle am Raumhafen.
    »Ich verstehe nicht, was wir getan haben«, stöhnte Jusca, als sie weiterliefen.
    »Es gibt bestimmt eine Erklärung … später.«
    Das Labyrinth der Straßen, Gässchen und Rampen verwirrte sie.
    »Hier, nach rechts!« Jusca schüttelte ihre schwarze Mähne.
    Sie stürmten eine schmale Rampe hinauf, wandten sich wieder in die andere Richtung und hasteten eine Vielzahl von Stufen hoch. Von oben sahen sie, dass ihre Verfolger stehen geblieben waren.
    »Sie haben uns aus den Augen verloren«, stieß Jusca atemlos hervor.
    Etwa drei Dutzend der aufgestörten Tbahrgs verharrten unschlüssig auf der Brücke. Es dauerte fast eine Stunde, bis sie sich wieder zerstreuten. Spolk verstand, dass nur die Tbahrgs sie verfolgt hatten, die von ihrer

Weitere Kostenlose Bücher