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Silberband 090 - Gegner im Dunkel

Silberband 090 - Gegner im Dunkel

Titel: Silberband 090 - Gegner im Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hatten, waren hervorragende Heilmittel gewesen. Das Vergessen, ein wesentlicher Bestandteil von Glücksstadt, hüllte die beiden ebenso ein wie alle anderen in diesem Gebiet. Was für die Tbahrgs geläufig war – die diesen Wechsel zwischen totaler Gleichgültigkeit dem Partner gegenüber, vermischt mit höchst unbeliebter Arbeitsleistung, seit Jahrzehntausenden kannten und praktizierten –, stellte eine Bedrohung für andere Intelligenzen dar.
    Der Selbstschutzmechanismus ihres Verhaltens wurde außer Kraft gesetzt. Sie gewöhnten sich an Glücksstadt.
    Am späten Vormittag machten sich die Solaner daran, einen weiteren Teil des Geländes aufzusuchen.
    »Der runde Berg dort hinten – wir kennen ihn noch nicht«, sagte Spolk. »Wollen wir dorthin? Es ist nicht weit.«
    »Wie lange bleiben wir noch in Glücksstadt?«
    »Ich weiß es nicht. Bist du nicht mehr glücklich?«
    Jusca schaute ihren Begleiter verwundert an und schüttelte den Kopf.
    »Ich denke, wir bleiben noch ein paar Tage hier«, fuhr er fort.
    Sie bewegten sich an der westlichen Flanke des Bergrückens entlang. Hin und wieder sahen sie einzelne Paare in der idyllischen Landschaft, am Waldrand, in der Nähe des Dorfes im Schutz der Kristallbäume.
    »Der Berg ist hohl«, sagte Jusca verblüfft. »Vollständig ausgehöhlt.«
    »Irgendwie habe ich so etwas erwartet«, murmelte Spolk. Sonnenlicht fiel in das System der vielen Hohlräume, aus dem Plätschern und Stimmen erschallten. »Wasser«, sagte er leise. »Viele Becken mit Wasser. In verschiedenen Farben. Unterschiedlich hoch angelegt. Und voller Tbahrgs.«
    »Sie haben uns noch nicht einmal angesehen. Sie werden sich nicht stören lassen, von uns schon gar nicht.«
    Etwa zwanzig Meter weit drangen sie in den Berg ein und blieben wieder stehen, als sie ein gewisses Schema der Anlage erkannten. Auch hier verbanden sich Natur und die Technik der Tbahrgs. Vor ihnen weitete sich eine gigantische Höhle, die sich in unzählige Abschnitte oder Nebenhöhlen aufteilte. Bündel aus Tropfsteinen bildeten lange Reihen, Halbkreise und Barrieren.
    Vermutlich aus der Tiefe des Planeten stieg das Wasser empor. Einige Becken schienen warm zu sein, denn in der Luft zeichneten sich die Schlieren von Dampfwolken ab.
    »Märchenhaft, Spolk! Lass uns weiter hineingehen, ja?«
    »Wenn du willst, ja, natürlich. Niemand beachtet uns.«
    Viele Tbahrgs vergnügten sich in den Becken. Sie waren nackt oder nur mit winzigen Stoffstreifen bekleidet, und obwohl sie sich ununterbrochen bewegten, blieben sie stets paarweise beieinander.
    Das Sonnenlicht brach sich an den Säulen aus verschiedenfarbigem Kalkstein und ließ das Wasser spiegeln. Zwischen den Becken führte ein mit Mosaiken belegter Pfad entlang, sich endlos verzweigend und immer wieder seine Richtung ändernd. Jusca und Spolk erreichten ein einigermaßen leeres Becken. Nur zwei Paare saßen am Rand, ein drittes schwamm. Die Paare sprachen leise miteinander, aber keines beachtete die anderen. Auch die Neuankömmlinge wurden nicht angesprochen, nicht einmal neugierige Blicke trafen sie.
    Eine kleine Maschine, fast unsichtbar in die Felsen eingebaut, reichte ihnen schillernde Tücher, die weich waren wie die Schwingen von Schmetterlingen. Die Solaner zerrten sich die Kleidung von den Körpern und sprangen in das warme, duftende Wasser.
    Ein zusätzlicher Glückseindruck entstand. Das Wasser war prickelnd wie Sekt. Beide verließen das Becken erst nach etwa einer Stunde wieder.
    Wenn sie nicht so sehr in ihrer Ausgelassenheit verfangen hätten, wäre ihnen vielleicht aufgefallen, was eines der Geheimnisse dieses Bezirkes war: Alles diente nur dem Zweck, den Besuchern die Befangenheit zu nehmen, die ihnen durch lange Jahrzehntausende der Kultur und Zivilisation aufgepfropft worden war.
    Sie spürten Durst und sahen, dass die Tbahrgs einige Ebenen weiter unten Becher und Pokale aus einem kaum erkennbaren Automaten hervorholten. Sie wählten ebenfalls ihre Getränke nach der Farbe aus. Schließlich hielten sie große Pokale in Händen, angefüllt mit duftendem Wein.
    Sie tranken schnell, und anschließend waren sie leicht betrunken.
    Als die Sonne unterging, verließen sie den ausgehöhlten Berg auf der anderen Seite. Sie sahen vor sich eine felsige Senke, die mit Gebäuden, Verbindungsgängen und röhrenartigen Stegen ausgefüllt war.
    In der Dämmerung bekam diese Anlage eine düstere Bedeutung und wirkte wie ein Friedhof.
    »Was ist das, Spolk?«
    »Ich weiß es

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