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Silberband 091 - Die Terra-Parouille

Silberband 091 - Die Terra-Parouille

Titel: Silberband 091 - Die Terra-Parouille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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versickerte in vergitterten Löchern, die in regelmäßigen Abständen in den Boden eingelassen waren.
    Das Gewitter tobte über uns. Kleine Steine und Schmutz fielen von der Decke.
    Unvermittelt mündete der niedrige Gang in eine rechteckige Kammer von zirka zwei Metern Höhe. Kühle Luft schlug uns entgegen. Die Lichtfinger der Lampen geisterten über Boden und Wände und rissen verschiedene Dinge aus dem Dunkel: eine mit verrostetem Eisen beschlagene Truhe, mehrere Gewehre, von denen allerdings nur noch Läufe und Schlösser erhalten geblieben waren, sowie drei Skelette.
    Skelette von Feyerdalern – zweifellos. Aber nur ein Skelett stammte von einem erwachsenen Feyerdaler, die anderen waren kleiner. Vermutlich stammten sie von Kindern.
    »Was mag sich hier ereignet haben?«, fragte Sagullia erschüttert.
    »Um das zu beantworten, müssten wir die Geschichte der Feinsprecher auf dieser Welt kennen«, erwiderte ich. »Wenn die Truhe und die Gewehre allerdings von Feyerdalern angefertigt wurden, dann muss es auf Pröhndome einen vorübergehenden Rückfall der ersten Siedler in die Barbarei gegeben haben. Die Toten könnten Flüchtlinge sein, die, aus welchem Grund auch immer, Zuflucht in diesem Gewölbe suchten und hier starben. Aber wir dürfen uns nicht aufhalten.«
    Zwei Türen befanden sich in der Kammer. Die eine war durch einen Deckeneinsturz verschüttet worden, hinter der anderen setzte sich der Gang fort. Wir stießen sehr bald auf eine nach oben führende Steintreppe.
    Sagullia blieb stehen. »Da geht es wieder in die Wohnanlage hinauf, Perry.«
    »Wir können nicht ewig in diesem Gewölbe bleiben.«
    Ich stieg entschlossen nach oben. Wahrscheinlich würden wir wieder Feyerdalern begegnen, aber sicher nur einzelnen. Mit denen mussten wir irgendwie fertig werden.
    Die Treppe endete auf einem Podest – und vor einer festen Wand. Ich trat mit dem Fuß dagegen. Nichts bewegte sich. Ohne Werkzeug würden wir die Mauer wohl nicht durchbrechen können.
    »Es sieht so aus, als müssten wir umkehren«, sagte ich resignierend.
    »Das gefällt mir gar nicht.« Sagullia trat ebenfalls mit dem Fuß dagegen, fünfmal, dann hielt er inne.
    Plötzlich sträubten sich mir die Nackenhaare. Ich wirbelte herum und leuchtete nach unten. Aber niemand war uns gefolgt.
    »Sie haben es auch gehört, nicht wahr?«, fragte Sagullia.
    »Ja«, erwiderte ich. »Jemand hat geflüstert. Aber hier ist niemand außer uns. Oder waren Sie das?«
    Sagullia Et schüttelte den Kopf. »Nein, Perry. Aber diesen flüsternden Laut haben wir schon in dem Haus gehört. Und auch da haben wir niemanden gesehen.«
    »Die Geister der Toten!«, entfuhr es mir.
    Sagullia lächelte nachsichtig. »Glauben Planetarier an solche Geschichten?«, erkundigte er sich. Jäh weiteten sich seine Augen. »Was ist das?«
    Ich folgte seinem Blick und sah, dass die Wand, die uns den Weg versperrte, rissig geworden war. Ohne lange zu überlegen, trat ich nochmals dagegen. Diesmal löste sich ein großes Stück der Mauer und fiel auf die andere Seite.
    »Das gibt es nicht, oder?« Sagullia betastete die Ränder des Loches. »Es scheint, als wäre die Materialstruktur verändert worden.«
    Ich trat noch einmal zu. Ein zweites Stück löste sich – und nach weiteren Tritten hatte ich eine Öffnung geschaffen, durch die wir ohne Verrenkungen hindurchsteigen konnten. Ich erblickte eine Art Kellerraum mit Klimaanlage und Wasserfilter.
    »Ich begreife das nicht«, raunte Et. »Der Strukturzerfall des Materials lässt sich mit Einflüssen aus der dimensional normalen Ebene nicht erklären.«
    »Geister wohnen auch nicht auf unserer dimensional normalen Ebene, Sagullia.« Ich blickte ihn nachdenklich an. »Vielleicht haben wir einen Schutzgeist als Begleiter. Ich schlage vor, dass wir, wenn er wieder flüstert, die Umgebung peinlich genau auf Veränderungen absuchen.« Meine Erwiderung war nur teilweise scherzhaft gemeint gewesen. Ich war in der Tat überzeugt, dass etwas oder jemand zu unseren Gunsten eingegriffen hatte, nur verfügte ich im Unterschied zu Sagullia über so viele einschlägige Erfahrungen, dass mich dieses Ereignis nicht erschüttern konnte.
    Wir durchquerten den Keller, stiegen eine weitere – allerdings neuzeitliche – Treppe hinauf und wollten uns gerade zur Haustür wenden, als über uns ein Geräusch ertönte.
    »Da hat jemand gestöhnt«, erschrak Sagullia.
    Bevor ich etwas erwidern konnte, eilte er die Fortsetzung der Treppe hinauf. Mir blieb

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