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Silberband 091 - Die Terra-Parouille

Silberband 091 - Die Terra-Parouille

Titel: Silberband 091 - Die Terra-Parouille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ihren Wasserflaschen getrunken hatten, suchten sie nach einem Weg, der sie rasch zu der noch fernen Gipfelgruppe brachte.
    Sie fanden einen Felsgrat, der zu einem unter ihnen liegenden Plateau führte. Es war spärlich bewaldet und schien bis an den Fuß der nordwestlichen Gipfel zu reichen.
    Honth Pryth-Fermaiden und Cesynthra Wardon hätten diesen Weg nicht gewählt, wenn sie jemals zuvor einen Felsgrat beschritten hätten. Zwar war der Grat durchschnittlich drei Meter breit, aber die beidseits nahezu senkrecht abfallenden Wände ließen diese Breite in den Augen der Solaner bis auf wenige Zentimeter schrumpfen.
    An der tiefsten Stelle des Grates angelangt, ließen sie sich zitternd nieder. Inzwischen brannte Truhterflieng heiß vom Firmament herab.
    »Hast du noch Wasser in deiner Flasche, Honth?«, krächzte die Psychologin.
    »Nein, Cesy. Wir hätten welches aus dem Rinnsal schöpfen sollen, das drüben auf der Kuppe entspringt. Ich weiß nicht, warum ich es nicht getan habe.«
    »Es war der Widerstand des Unterbewusstseins«, erwiderte Cesynthra. »Es sträubt sich dagegen, Wasser zu trinken, das nicht durch hochwertig Filter gepumpt, entkeimt und mit vielen Zusätzen angereichert wurde. Außerdem sind wir es immer noch gewohnt, einfach ein paar Schritte zum nächsten Versorgungsautomaten zu gehen.«
    Honth lächelte schief. »Das werden wir uns schnell abgewöhnen. Wir haben noch gut zwei Stunden in der Hitze zu klettern, bevor wir uns nach einem Gewässer umschauen können. Das wird mir eine Lehre sein.«
    Cesynthra blickte an dem ansteigenden Teil des Grates hinauf, der vor ihnen lag. »Ob Perry die Bucht der blauen Geier schon erreicht hat?«
    »Wahrscheinlich. Er und Sagullia müssen nicht zu Fuß gehen wie wir. Allerdings sah das Boot ziemlich zerbrechlich aus.«
    »Ich glaube, wir können froh sein, dass wir nicht an Bord dieses Bootes sind.« Cesynthra erhob sich. »Weiter!«, stieß sie tonlos hervor.
    Sie hatten sich viel vorgenommen. Allerdings machten sie die Erfahrung, dass ein steiler Aufstieg weniger belastend ist als ein ebenso steiler Abstieg. Sie waren keineswegs unsportlich, denn auf der SOL gab es zahlreiche Möglichkeiten, die körperliche Leistungsfähigkeit durch Training zu steigern. Aber es war eben ein gewaltiger Unterschied, ob man täglich eine Stunde Konditionstraining betrieb oder unter einer Schwerkraft von 1,21 Gravos in glühender Hitze und mit ausdörrender Kehle stundenlang über einen mit Geröll übersäten Grat kletterte.
    Der Himmel bewölkte sich. Als sie den Grat hinter sich ließen und das Plateau betraten, war es beinahe dunkel geworden.
    Honth entdeckte in der Nähe eine Quelle, deren Rinnsal sich zwischen Steinen und Pflanzen verlor. Er wollte Cesynthra darauf aufmerksam machen, kam aber nicht mehr dazu.
    Der gesamte Himmel schien mit einem Mal in Flammen zu stehen. Netzartig verästelte Entladungen zuckten zwischen den Wolken hin und her, andere Entladungen fuhren mit großer Heftigkeit herab. Ein mächtiger Baum wurde schlagartig von Feuer umlodert.
    Das ohrenbetäubende Krachen schien nicht mehr enden zu wollen. Cesynthra und Honth warfen sich zu Boden, bargen die Gesichter in den Armbeugen und warteten auf ihr Ende.
    Irgendwann öffnete der Himmel alle Schleusen. Für die beiden Solaner war es, als würde eine Flutwelle über sie hinwegrollen. Immer wieder schnappten sie verzweifelt nach Luft, bis nach gut einer halben Stunde die Sintflut so schnell abbrach, wie sie gekommen war.
    »Das war ein Gewitter«, schnaubte Honth.
    »Ich habe nicht angenommen, dass wir aus Strahlgeschützen beschossen werden«, erwiderte Cesynthra zaghaft.
    Honth schaute sie verblüfft an, dann lachte er. Cesynthra stimmte in sein Gelächter ein. Schließlich schüttelte sie ihr tropfnasses Haar aus.
    »Das Unwetter hat sich nach Südwesten verzogen«, bemerkte Honth. »Es dürfte jetzt über der Bucht der blauen Geier toben.«
    »Dann bekommen Sagullia und Perry wenigstens auch etwas davon ab. – Planeten sind lebensgefährliche Ungeheuer«, stellte Cesynthra fest. »Versuch gar nicht erst, mir das auszureden. Es ist so!«
    »Nur auf Planeten kann Leben entstehen, wie wir es kennen«, erwiderte Honth leise. »Das dürfen wir nicht vergessen.« Er kletterte zu der kleinen Quelle hinüber, die er entdeckt hatte, bevor das Gewitter losgebrochen war. Dort ging er in die Knie, schöpfte mit der hohlen Hand und kostete von dem Nass.
    »Wie schmeckt es?«, wollte Cesynthra

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