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Silberband 091 - Die Terra-Parouille

Silberband 091 - Die Terra-Parouille

Titel: Silberband 091 - Die Terra-Parouille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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öffnete, sah er hoch über sich verschwommen eine gerippte Fläche – wahrscheinlich den Glasaufbau der Kabine des Hovercraft. Er versuchte, sich zu bewegen, aber es gelang ihm kaum. Bohrender Schmerz quälte ihn.
    Trotzdem schaffte er es, sich auf den Ellenbogen in die Höhe zu stemmen. Mühsam sah er sich um. Unweit von ihm lag Bluff reglos auf dem Boden, das Gesicht nach unten. Und die massige Gestalt hinter dem Jungen musste Baldwin Tingmer sein. Augustus war nicht zu sehen.
    Walik hörte ein nervöses Kichern. Er wollte sich zur Seite wälzen, aber es gelang ihm nicht.
    »Gib dir keine Mühe«, sagte Shamanov. »Du schaffst es noch nicht. Die Droge hat mehrere Wirkungen.«
    »Was hast du vor?«, fragte Walik Kauk mühsam.
    »Ich erwarte den Besuch der Überirdischen!«
    »Wer ist das?«
    »Keine Ahnung. Ich sah ihr Fahrzeug vor wenigen Tagen, als es sich gewaltig und drohend über den Himmel bewegte …«
    »Also selbst darüber hast du uns belogen.«
    Shamanov beachtete den Vorwurf nicht. »Ich brauche Geräte und Waffen«, fuhr er stockend fort. »Ich muss den Eindruck der Autorität vermitteln, sobald sie landen.«
    »Hier?«
    »Wir fahren nach Palatka.«
    Den Namen kannte Walik Kauk. Palatka – das war eine der Hauptschaltstationen des Rechner- und Kontrollnetzes der Erde. Palatka lag in er Nähe von Magadan, einer alten Hafenstadt an der Nordküste des Ochotskischen Meeres. In Palatka würde Shamanov sich in der Tat mit allem versehen können, was er brauchte, um Autorität zu beweisen.
    »Wie kommst du dorthin?«, fragte Kauk.
    »Diese Frage zeugt nicht von Intelligenz«, belehrte ihn Shamanov. »Ihr werdet mir zeigen, wie das Fahrzeug zu bedienen ist.«
    »Du hast uns tatsächlich eine tödliche Dosis Gift injiziert?«
    »Das habe ich.«
    »Aber du führst das Gegengift bei dir?«
    »Ich habe es sicher aufbewahrt und werde es holen, bevor wir aufbrechen.«
    »Du wirst uns das Gegengift geben, wenn wir nach Palatka kommen?«
    »Natürlich.«
    »Warum sind Baldwin und Bluff noch bewusstlos?«
    »Vielleicht sind sie weniger widerstandsfähig als du. Sie werden bald zu sich kommen.«
    »Wo ist Augustus?«
    »Wer …?«
    »Der Roboter.«
    Chara Shamanov kicherte. »Ich weiß es nicht. Ich rief ihn, damit er mir hilft, euch an Bord zu bringen, aber er war nicht mehr da. Seine Spuren führen westwärts durch den Schnee. Ich habe keine Zeit, ihm nachzulaufen.«
    Walik Kauk nahm sich vor, den verrückten Biophysiker im Gebrauch des Hovercraft so langsam wie möglich zu instruieren. Je länger sie bei dem zerstörten Labor blieben, desto eher konnte Augustus eingreifen.

4.
    »Shamanov …«
    »Was willst du?«
    »Was hoffst du in Palatka wirklich zu finden?«
    Walik Kauk redete, um den Wissenschaftler abzulenken. Aus den Augenwinkeln hatte er die Umrisse einer Gestalt entdeckt, die sich entlang des Hovercraft in Richtung Bug bewegte. Der tobende Schneesturm verzerrte alle Konturen, und Walik konnte Augustus nicht erkennen, doch wer sonst hätte draußen herumschleichen sollen?
    »Palatka ist eine alte selbstständige Kontrollstation«, antwortete Chara Shamanov schleppend. »Von dort aus wurde einstmals der nordostasiatische Raum gesteuert.«
    »Einstmals …?«
    »Die Station wurde vor rund fünfzig Jahren stillgelegt, allerdings niemals ausgeschlachtet. Das heißt, es gibt dort noch bewaffnete Schutzroboter. Sie brauche ich …«
    Die schemenhafte Gestalt hatte den Bug des Fahrzeugs erreicht und machte sich am Luk zu schaffen.
    »Damit willst du wirklich dieser vermeintlich außerirdischen Macht imponieren?« Walik sah, wie das Luk zentimeterweise aufglitt. Sobald die Öffnung größer war, würde der eindringende kalte Wind Shamanov aufmerksam machen.
    Von Baldwin Tingmers Koje erklang ein klägliches Wimmern.
    »Was hat er?«, fragte Walik aufgeregt.
    »Bauchschmerzen«, antwortete Shamanov geringschätzig. »Er verträgt die Droge nicht. Das wird sich …«
    Walik krümmte sich nun ebenfalls.
    »Du auch?«, höhnte der Biophysiker. »Keine Sorge, du wirst das schon überleben. Dreh dich nicht noch weiter herum, sonst …«
    Unter Einsatz aller Kräfte hatte Walik Kauk sich an den Rand seiner Koje gezogen. Es sah aus, als würde er im nächsten Moment über den Rand hinweg zu Boden stürzen. Shamanov stand ungerührt daneben. Im selben Augenblick fauchte ein eisiger Windstoß in das Innere des Fahrzeugs.
    »Was ist …?« Shamanov fuhr herum.
    Aber da war es schon zu spät. Augustus schnellte sich

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