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Silberband 091 - Die Terra-Parouille

Silberband 091 - Die Terra-Parouille

Titel: Silberband 091 - Die Terra-Parouille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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an der Instrumentenwand entlang. Eine seltsame Frage kam ihm in den Sinn. Was, wenn es ihm gelingen sollte, NATHAN zu aktivieren? Wie würde der Großrechner auf die Anwesenheit eines Fremden reagieren. Musste NATHAN nicht zu der Folgerung kommen, dass Langur ein Gegner war?
    Aber der Realitätsgehalt dieser Überlegungen würde sich wahrscheinlich niemals überprüfen lassen. Nach allem, was Langur gesehen hatte, war die Anlage in ihrer Gesamtheit abgeschaltet. Es bedurfte sicher größerer Anstrengungen, als er sie erbringen konnte, um NATHAN zu aktivieren.
    Unbeeindruckt von solchen grundsätzlichen Feststellungen, machte der Extraterrestrier sich an die Arbeit.
    Das Warten war schrecklich, aber Kanthall wäre nie auf die Idee gekommen, von sich aus einen neuen Versuch zur Kontaktaufnahme zu machen. Vielleicht würde sich die kleine Gruppe in Terrania City überhaupt nicht mehr melden. Je länger Kanthall nachdachte, desto mehr schwanden seine zunächst erwachten Hoffnungen.
    Wenn er auch voraussetzte, dass diese Menschen ein Raumschiff besaßen – was nicht sehr wahrscheinlich war –, konnten sie es wohl kaum fliegen. Bei den Überlebenden handelte es sich offenbar um eine bunt zusammengewürfelte Gruppe. Kanthall hatte nur einen der verlesenen Namen schon einmal gehört: Alaska Saedelaere! Er konnte sich aber nicht erinnern, in welchem Zusammenhang.
    Als Kanthall schon nicht mehr mit einer neuen Verbindung rechnete, meldete sich die Gruppe wieder.
    »Hier spricht Alaska Saedelaere! Jentho Kanthall, hören Sie uns?«
    »Natürlich!«, grollte Kanthall. »Ich bin ja nicht taub.«
    »In unserer Gruppe bestehen Unklarheiten hinsichtlich Ihrer Identität.«
    Kanthall lachte dröhnend. »Das kann ich mir denken – aber keine Sorge: Ich bin es! Da Trevor Casalle offensichtlich mitsamt der Menschheit verschwunden ist, bin ich jetzt Regierungschef von Terra.«
    Sein unsichtbarer Gesprächspartner überging diese Bemerkung. »Sie sagten, dass Sie sich im Erdorbit befinden. Können Sie genaue Angaben über Ihren Standort machen?«
    Kanthall las die Positionsdaten von den Instrumenten ab.
    »Warum landen Sie nicht?«
    Das, dachte Kanthall, war die entscheidende Frage. Sollte er seinen hilflosen Zustand eingestehen? »Ich habe im Augenblick keine Veranlassung dazu«, erwiderte er ausweichend.
    »Welcher Art ist Ihr Raumfahrzeug?«, wollte Saedelaere wissen.
    Dieser Mann hatte eine direkte Art, eine einmal aufgenommene Spur erfolgen, anerkannte Kanthall. Wieder stand er vor der Entscheidung, ob er die Wahrheit sagen sollte. Wenn die Menschen auf der Erde technisch und wissenschaftlich nicht geschult waren, sagte ihnen die Bezeichnung RK-2 überhaupt nichts.
    »Ich halte mich in einer Rettungskapsel auf«, sagte er. Es entstand eine Pause. Kanthall fragte sich, ob die anderen berieten, was sie seiner Information entnehmen konnten.
    Saedelaere hatte den Sender abgeschaltet und sich zu den anderen umgewandt. »Wir brauchen ihn nicht mehr hinzurichten«, sagte er bedeutungsvoll. »Er ist durch besondere Umstände zum Tode verurteilt worden, und niemand kann ihn vor seinem Schicksal bewahren.«
    »Wie kommen Sie darauf?«, rief Walik Kauk.
    »Er sagt, dass er sich in einer Rettungskapsel befindet. Damit kann er nicht landen. Er hat auch keine Chance, sich irgendwo anders in Sicherheit zu bringen.«
    »Und wenn Kanthall lügt?«, wandte Speideck ein.
    »Warum sollte er?«
    »Wie kommt er überhaupt nach oben?«, wollte Marboo wissen. »Wenn er mit der Kapsel nicht landen kann, hat er die Erde damit auch nicht verlassen.«
    »Das ist richtig.« Alaska nickte. »Wahrscheinlich befand er sich an Bord eines größeren Raumfahrzeugs und musste wegen einer Gefahrensituation aussteigen.«
    »Fragen Sie ihn, was geschehen ist!«, drängte Tingmer.
    »Augenblick!«, unterbrach Kauk. »Warum sollen wir überhaupt noch mit ihm sprechen? Wir sind sicher, dass er hilflos ist und wir ihn nicht retten können. Trotzdem besitzt der Kerl noch die Unverschämtheit und gibt sich als Regierungschef aus.«
    Alaska unterdrückte ein Lachen. »Rechtlich gesehen kann ihm niemand widersprechen. Casalle und alle anderen Regierungsmitglieder sind verschwunden. Solange keine Neuwahlen stattfinden oder andere Regelungen getroffen werden, ist Kanthall Regierungschef.«
    »Er könnte seine Anordnungen ebenso gut aus der Hölle herauffunken«, bemerkte Kauk ironisch.
    Alaska forderte die anderen mit einer Handbewegung zur Ruhe auf, dann schaltete er den

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