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Silberband 091 - Die Terra-Parouille

Silberband 091 - Die Terra-Parouille

Titel: Silberband 091 - Die Terra-Parouille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ersticken zu müssen. Sollte er seinem armseligen Leben wenigstens ein schnelles Ende bereiten und die Transportkuppel öffnen?
    Doch so schnell gab er sich nicht geschlagen. Solange er Luft und Nährkonzentrate besaß, wollte er um sein Leben kämpfen. Es war die Passivität, zu der ihn das Schicksal verurteilt hatte, die ihm am meisten zu schaffen machte.
    Kanthall starrte nach draußen. Durch eine Wolkenlücke konnte er die Westküste des ehemaligen amerikanischen Nordkontinents sehen.
    Jäh war er hellwach.
    Für den Zeitraum weniger Sekunden sah er ein mächtiges schwarzes Objekt zwischen den Wolken. Majestätisch schwebte es dahin. Seine äußere Form war schwer zu bestimmen, aber zweifelsohne handelte es sich um ein Flugobjekt.
    Einen Augenblick lang war Kanthall sprachlos. Dann schaltete er die Funkanlage an und schrie mit sich überschlagender Stimme: »Ihr verdammten Halunken! Ihr habt ein Raumschiff! Ihr könntet mich retten, aber ihr habt Angst vor mir. Es macht euch nichts aus, mich in diesem verdammten Sarg sterben zu lassen!«
    Bluff Pollard, der Wachdienst am Hyperkom hatte, rief Alaska Saedelaere zu sich. »Ich glaube, Kanthall ist verrückt geworden!«, stieß er hervor.
    Alaska las die Aufzeichnung der letzten Sendung. »Das ist wirklich mysteriös«, sagte er nachdenklich. Auch die anderen waren aufmerksam geworden und kamen näher heran. Nur Kauk und Tingmer fehlten. Sie waren aufs Dach hinaufgegangen, um das Signalfeuer zu überprüfen.
    »Ob er bereits Halluzinationen hat?«, fragte Marboo besorgt.
    Sie stellten eine Verbindung her. Kanthall meldete sich zwar nicht, aber Alaska war sicher, dass der Mann in der Kapsel zuhörte.
    »Kanthall, ich versichere Ihnen, dass wir kein Raumschiff haben. Warum sagen Sie uns nicht, was Sie gesehen haben, damit wir die Sache überprüfen können?« Als keine Antwort erfolgte, fuhr der Zellaktivatorträger fort: »Handelt es sich um ein großes schwarzes Objekt mit undeutlichen Konturen?«
    Jetzt schrie Kanthall wieder: »Sie geben es also zu! Sie haben ein Schiff!«
    Saedelaere erklärte, was Kauk, Tingmer und Pollard mehrmals erlebt hatten. Er berichtete auch von dem seltsamen Effekt im UKW-Bereich, den Kauk auf die Anwesenheit dieses Objekts zurückführte.
    »Überlegen Sie doch! Wir sind nur sieben Menschen. Wie sollten wir ein so großes Schiff steuern?«
    Kanthall schien sich zu beruhigen. Jedenfalls klang seine Stimme gedämpft, als er fragte: »Was geht überhaupt auf der Erde vor?«
    Alaska seufzte. »Ich wünschte, wir wüssten eine Antwort darauf.«
    »Der Gedanke, dass fremde Mächte auf unserer Heimatwelt walten, ist unerträglich«, sendete der Mann in der Rettungskapsel. »Warum unternehmen Sie nichts dagegen?«
    »Sie machen mir Spaß. Wir haben Probleme genug.«
    »Auf jeden Fall ist die Zielsetzung der TERRA-PATROUILLE unvollständig«, kritisierte Kanthall. »Sie müssen unter allen Umständen einen fünften Punkt in das Manifest aufnehmen. Darin muss festgestellt werden, dass die TERRA-PATROUILLE sich bemüht, dieses Phänomen zu klären.«
    Er hatte dieser rätselhaften Erscheinung bisher viel zu wenig Bedeutung beigemessen. Das gestand Saedelaere sich ein. Dabei war denkbar, dass sie etwas mit dem Verschwinden der Menschheit zu tun hatte. Es sprach für Kanthall, dass er trotz seiner hoffnungslosen Lage mehr Übersicht bewies als die Mitglieder der TERRA-PATROUILLE auf der Erde. Saedelaere hatte sich nicht getäuscht: Kanthall war ein Mann, der immer an das Nächstliegende dachte.
    »Unter jenen, die das Manifest unterzeichnet haben, befand sich ein Extraterrestrier namens Douc Mankur«, fuhr Kanthall fort.
    »Langur«, korrigierte Alaska.
    »Wie kommt er auf die Erde? Ist es möglich, dass er mit diesem Flugobjekt zu tun hat?«
    Saedelaere hatte sich diese Frage ebenfalls schon gestellt. Natürlich war nicht auszuschließen, dass der Forscher ein Doppelspiel betrieb. »Langur ist in Ordnung«, sagte er dennoch zögernd.
    »Ich will ihn sprechen!«, forderte Kanthall.
    »Das geht nicht. Er befindet sich zurzeit auf dem Mond.«
    »Was?«, brauste Kanthall auf. »Ausgerechnet im Bereich der lebenswichtigen Biopositronik NATHAN? Wer hat das veranlasst?«
    »Das war ich!«
    »Sie müssen wahnsinnig sein!«, hielt ihm Kanthall vor. »Rufen Sie den Burschen sofort zurück! Er darf unter keinen Umständen an NATHAN herankommen, das könnte schlimme Folgen für uns haben.«
    Alaska winkte unwillkürlich ab, was der andere aber nicht sehen

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