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Silberband 091 - Die Terra-Parouille

Silberband 091 - Die Terra-Parouille

Titel: Silberband 091 - Die Terra-Parouille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ein. Die Vorstellung, dass in diesem Mond eine gigantische Rechenzentrale untergebracht war, die sich selbst abgeschaltet haben sollte, berührte ihn seltsam. Er hatte das Gefühl, etwas Verbotenes zu tun.
    »Kanthall!«, stieß Walik Kauk hervor. Es hörte sich an wie ein Fluch. »Jentho Kanthall!« Er beugte sich über Alaska und schaltete den Hyperkom ab, bevor der Transmittergeschädigte verstand, was er vorhatte.
    Saedelaere sprang auf und starrte Kauk wütend an. Dann fiel sein Blick auf die Gesichter der anderen. Er las darin Furcht und Ablehnung, ja sogar Hass. Irgendetwas ging mit diesen Menschen vor, was er nicht verstand. Die Nennung eines Namens hatte sie aufgebracht und scheinbar unkontrollierbare Emotionen in ihnen geweckt.
    »Keiner von uns«, sagte Kauk düster, »wird auch nur ein einziges Wort mit Kanthall wechseln. Und wenn er hier auftauchen sollte, werden wir ihm den Prozess machen und ihn aburteilen, wie es diesem Verbrecher zukommt.«
    Abwehrend hob Alaska beide Arme. »Einen Augenblick!«, rief er. »Ich weiß nicht, worum es überhaupt geht. Sie vergessen, dass ich die Erde über vierzig Jahre lang nicht betreten habe.«
    »Er hat Recht«, wandte Kanube sich an die anderen. »Natürlich kann er nicht wissen, wer Kanthall ist und was er getan hat.«
    »Dann sagt es ihm!«, brummte Kauk.
    »Kanthall war Stellvertretender Regierungschef unter Trevor Casalle«, berichtete Marboo. »Außerdem fungierte er mehrere Jahre lang als Oberbefehlshaber der Terranischen Flotte. Er galt als einer der einflussreichsten und mächtigsten Männer in der Regierung der Aphiliker. Einen besonderen Namen hat er sich durch die gnadenlose Verfolgung der Immunen gemacht.«
    »Man sollte ihn hinrichten!«, schrie Speideck. »Wir nehmen ihn gefangen und richten ihn hin.«
    Seinen Worten folgte ein unbeschreiblicher Tumult. Etwas, das sich in den Männern aufgestaut hatte, brach mit einem Mal los. Trotzdem konnte Alaska Saedelaere heraushören, dass sie Speideck zustimmten. Wahrscheinlich hätten sie Kanthall gelyncht, wenn er in der Nähe gewesen wäre.
    Endlich verstummte der Lärm.
    »Wir werden feststellen, wo er ist! Dann holen wir ihn und bestrafen ihn!« Walik Kauk wollte Saedelaere zur Seite schieben, um an die Funkanlage heranzukommen, doch er musste feststellen, dass der Hagere seinen Anstrengungen scheinbar mühelos standhielt. Hinter Kauk versammelten sich die anderen. Ihre Gesichter waren gerötet.
    »Einen Augenblick!«, sagte der Aktivatorträger ruhig. »Sie benehmen sich wie Wahnsinnige! Woher wollen Sie wissen, dass es dieser Kanthall ist, mit dem ich gesprochen habe?«
    »Wir täuschen uns nicht!« Kauk sprach gehetzt, als hätte er keine Zeit zu verlieren. »Es gibt dafür zwei Indizien: Kanthall befindet sich im Weltraum. Dort konnte nur ein Mann mit seinen Mitteln hinkommen. Außerdem versuchte er gleich nach der Kontaktaufnahme, die Gründung der TERRA-PATROUILLE zu verbieten. Das ist typisch für ihn.«
    Saedelaere schüttelte den Kopf. »Ihre Erregung lässt Sie den Blick für die Tatsachen verlieren. Wie wollen Sie an Kanthall herankommen? Er befindet sich im Weltraum.«
    »Es gibt Möglichkeiten«, sagte Kauk trotzig. »Wir können ein Raketenfort aktivieren und Kanthall abschießen!«
    Speideck klatschte in die Hände.
    »Und nun«, sagte Walik Kauk drohend, »gehen Sie zur Seite, bevor wir Sie gewaltsam von diesem Platz wegholen!«
    Alaska hob die Hand und griff nach seiner Maske. Die anderen wussten inzwischen, was er darunter verbarg, und wichen vor ihm zurück.
    »Es ist doch erstaunlich, wie viel Aggressivität die letzten Menschen der Erde aufbringen, um sich gegenseitig Schwierigkeiten zu machen«, sagte der potenziell Unsterbliche müde.
    »Warum gehen Sie nicht?«, fragte Kauk aufgebracht. »Sie und Ihre verdammten Hirngespinste, wie die TERRA-PATROUILLE eines ist. Lassen Sie uns in Ruhe, wir wissen selbst, was wir zu tun haben.«
    Alaska verschränkte die Arme vor der Brust und verharrte vor der Funkanlage. Er begriff, was hier geschah und warum es geschah. Schon deshalb durfte er Kauks Forderung nicht nachkommen. Er musste den anderen klar machen, wie es zu dieser Entwicklung kommen konnte.
    »Ich verlasse Sie nicht!«, sagte er bestimmt. »Nicht etwa deshalb, weil ich besondere Sympathien für Sie hege, sondern weil ich der einzige Mensch hier bin, der niemals aphilisch war. Deshalb weiß ich auch, warum Sie so reagieren.«
    »Geschwätz!«, rief Kauk.
    Kanube trat neben ihn.

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