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Silberband 091 - Die Terra-Parouille

Silberband 091 - Die Terra-Parouille

Titel: Silberband 091 - Die Terra-Parouille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Hyperkom wieder ein. Er forderte Kanthall auf, zu erklären, wie er in einer Rettungskapsel in den Erdorbit kam. Kanthall gab einen kurzen Bericht der Ereignisse am 1. und 2. September des vergangenen Jahres.
    »Sie waren länger bewusstlos als Ihre Schicksalsgenossen auf der Erde«, erklärte Saedelaere. »Andererseits ist Ihr ungewöhnlicher Standort wohl dafür verantwortlich, dass Sie nicht ebenfalls verschwunden sind.«
    »Ich habe genug erzählt«, erwiderte Kanthall abweisend. »Ihr Name ist mir irgendwie geläufig. Ich möchte endlich wissen, mit wem ich es zu tun habe.«
    Alaska sagte es ihm bereitwillig.
    »Wenn Sie dieser Alaska Saedelaere sind, wissen Sie auch, in welcher Lage ich mich befinde«, stieß Kanthall hervor.
    »Natürlich. Sie sind in der Kapsel gefangen und haben keine Möglichkeit, sie zu verlassen.«
    »Ich trage nicht einmal einen Schutzanzug. Die Frage ist, ob ich verdurste, ersticke oder in der Erdatmosphäre verglühe.«
    »Lassen Sie uns Zeit zum Nachdenken!«, bat Alaska. »Vielleicht finden wir doch eine Rettungsmöglichkeit für Sie.«
    »Das gehört aber nicht zum Programm der TERRA-PATROUILLE«, spottete Kanthall.
    »Alle noch lebenden Menschen müssen gefunden und in die TERRA-PATROUILLE aufgenommen werden!«, zitierte Alaska Saedelaere. »Das trifft auch für Sie zu.«
    Kanthall antwortete nicht. Alaska versuchte, sich in die Lage des einsamen Mannes zu versetzen. Obwohl Kanthall wusste, dass er keine Überlebenschancen besaß, machte er keinen niedergeschlagenen Eindruck. Er schien eine kraftvolle Persönlichkeit zu sein und konnte als solche ein wertvolles Mitglied für die Gruppe werden. Abgesehen von Walik Kauk besaß kein Mitglied der TERRA-PATROUILLE Führungsqualitäten. Und Kauk hatte das Manifest bislang nicht unterzeichnet.
    Das bedeutete, dass Alaska die TERRA-PATROUILLE führen musste, solange kein geeigneter Stellvertreter gefunden war. Er brauchte jedoch viel Zeit für andere Nachforschungen und Arbeiten. Alaska musste ein geeignetes Quartier in Imperium-Alpha einrichten, ein brauchbares Kleinraumschiff beschaffen und sich um die Phänomene kümmern, von denen Kauks Gruppe berichtet hatte.
    Sollten sich tatsächlich Vertreter einer unbekannten Macht auf der Erde niedergelassen haben, würde er kaum noch Zeit für seine Aufgaben finden. Deshalb wäre Kanthall ein brauchbarer Mann gewesen.
    Alaska verschwieg den anderen seine Überlegungen, denn sie hatten heftig dagegen protestiert.
    Jentho Kanthall war kein Aphiliker mehr, und was unter den Vorzeichen des Waringer-Effekts unmenschliche Auswirkungen gehabt hatte, konnte sich nun durchaus positiv auswirken.
    »Ich melde mich wieder, sobald wir eine Idee haben«, sendete Saedelaere. »Sollten Sie den Wunsch verspüren, mit jemandem zu reden, können Sie sich jederzeit mit uns in Verbindung setzen.«
    »Ich kann warten.« Kanthall beendete das Gespräch.
    »Im Raumhafen gibt es Projektoren für Traktorstrahlen«, überlegte Sante Kanube. »Glauben Sie, dass wir damit etwas erreichen könnten?«
    Der Transmittergeschädigte hatte ebenfalls schon an diese Möglichkeit gedacht. Die Projektoren waren jedoch von NATHAN überwacht worden, und ohne die Unterstützung der Biopositronik auf Luna konnten sie nicht eingesetzt werden.
    »Wie lange hat er Ihrer Ansicht nach noch zu leben?«, erkundigte sich Tingmer.
    »Vier oder fünf Tage«, antwortete Alaska überzeugt. »Auf keinen Fall länger als eine Woche.«
    Bluff Pollard kam zu ihm an den Tisch. »Wo haben Sie dieses Dokument?«, erkundigte er sich mit einem trotzigen Seitenblick zu Kauk. »Ich unterschreibe.«
    Alaska schaute an dem Jungen vorbei ebenfalls in Walik Kauks Richtung.
    »Werden Sie bloß nicht rührselig!«, knurrte Kauk. »Mich kriegen Sie damit nicht herum.«
    Jentho Kanthall dachte daran, dass er erst vierzig Jahre alt war. An der Lebenserwartung eines Menschen gemessen, war er noch blutjung.
    Hinzu kam, dass er als Aphiliker überhaupt nicht richtig gelebt hatte. Ausgerechnet jetzt, im Angesicht des Todes, lernte er das Spektrum menschlicher Gefühle kennen. Kanthall bedauerte, dass er nie das Glück haben würde, mit anderen Non-Aphilikern zusammenzuleben.
    Wie eng war er doch mit der Aphilie verbunden gewesen! Eine Blindheit gegenüber allen Immunen erschien ihm im Nachhinein unvorstellbar. Er hatte diese Menschen als Kranke verachtet und verfolgt, dabei war er selbst der Kranke gewesen.
    Kanthall wurde es in der Kapsel zu eng. Er hatte das Gefühl,

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