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Silberband 091 - Die Terra-Parouille

Silberband 091 - Die Terra-Parouille

Titel: Silberband 091 - Die Terra-Parouille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Kanthall zur Erde bringen – tot oder lebendig!

11.
    Kanthall hatte sich vor Schwäche übergeben und dabei die Transparentkuppel der RK-2 so verschmiert, dass er kaum noch etwas von der Außenwelt sehen konnte. Er wusste nicht, ob das Brausen von der Luftreibung herrührte oder von seinem überlasteten Kreislauf ausgelöst wurde. Er besaß nur noch genügend Geistesgegenwart, um die Arme zu spreizen. Auf diese Weise verkeilte er sich in der Kapsel und verhinderte, dass er sich schon durch die stärker werdenden Erschütterungen ernsthaft verletzte.
    Der Druck wurde stärker. Blut tropfte aus seiner Nase. Beinahe dankbar registrierte Jentho Kanthall, dass er das Bewusstsein verlor.
    Als es hell wurde, flaute der Sturm endgültig ab, und Jan Speideck ging mit Bluff Pollard hinaus, um die Haupteingangstür zu reparieren. Im Grunde war das eine sinnlose Arbeit. Speideck kam es jedoch darauf an, die Zeit totzuschlagen. Er war froh, dass Bluff ihn begleitete, denn mit dem Jungen unterhielt er sich am liebsten.
    »Mein Plakat hat es in der vergangenen Nacht davongeweht«, stellte Speideck bedauernd fest.
    »Machen Sie sich nichts daraus«, erwiderte Pollard. »Sie hätten unter den gegenwärtigen Umständen sowieso keinen Gegner gefunden.«
    Speideck ballte eine Hand. »Ich habe den härtesten Schlag, den man sich vorstellen kann«, prahlte er.
    »Wie viel Kämpfe haben Sie eigentlich bestritten?«
    »Vierzig«, log Speideck. »Oder waren es fünfzig? Ich weiß es nicht mehr. Auf jeden Fall habe ich alle gewonnen.«
    »Seltsam, dass man nie etwas von Ihnen gehört hat – ich meine, bei uns in Alaska.«
    »Du weißt ja, wie diese Aphiliker waren.« Speideck winkte ab. »Sie haben sportliche Ereignisse mehr oder weniger ignoriert.«
    Pollard sagte: »Ich würde Sie gern boxen sehen!«
    »Vielleicht ergibt sich bald eine Gelegenheit – wenn dieser Kanthall kommt.«
    »Sie wollen ihn verprügeln?«
    »Warum nicht? Wenn er sein Maul aufreißt und denkt, dass er sich hier als der große Mann aufspielen kann.« Speideck packte den Türflügel und hob ihn aus den Angeln. »Fass mal mit an, Bluff. Wir legen die Tür auf den Boden.«
    Als Bluff sich wieder aufrichtete, fiel sein Blick auf die Straße. Er riss die Augen weit auf und streckte einen Arm aus. »Sehen Sie doch!«, brachte er hervor.
    Jan Speideck folgte mit den Blicken der Richtung, in die Bluff deutete. »Schnell!«, herrschte er Pollard dann an. »Ruf die anderen!«
    Er verließ den Platz am Eingang und ging auf die Straße hinaus. Als er stehen blieb, starrte er auf die merkwürdigste Konstruktion, die er jemals in der Luft gesehen hatte.
    Es war die HÜPFER. Und schräg darüber, mit armselig aussehenden Trossen befestigt, ein stählerner Behälter. Das Gebilde landete krachend etwa dreißig Meter von Speideck entfernt.
    Speideck hörte, dass die anderen hinter ihm auf die Straße stürmten, aber er wandte sich nicht um, denn er wollte keine Sekunde dieses denkwürdigen Schauspiels versäumen. Der aufgewirbelte Schnee senkte sich langsam wieder herab.
    Nichts regte sich.
    Waren Kanthall und der Fremde tot?
    Doch dann öffnete sich die Schleuse der HÜPFER, und Douc Langur trat heraus. Er kam auf die Menschen zu und pfiff etwas in seiner schrillen Sprache. »Kümmern Sie sich um Ihren Artgenossen!«, übersetzte sein Translator.
    Augenblicke später sprang die Kuppel der Rettungskapsel auf. Ein massig aussehender Mann rutschte heraus, glitt an der Außenhülle der HÜPFER entlang und stürzte in den Schnee.
    Speideck wunderte sich, dass niemand dem Mann zu Hilfe eilte.
    Kanthall richtete sich langsam auf. Er hielt einen Stofffetzen vor seine blutende Nase und taumelte auf die Wartenden zu.
    Speideck hatte niemals zuvor einen derart erschöpft wirkenden Menschen gesehen. Kanthall hielt sich aber dennoch auf den Beinen. Er torkelte an Speideck vorbei und blieb vor dem Mann mit der Maske stehen.
    »Sie … sind Saedelaere?«
    »Ja«, sagte Alaska.
    Kanthall hustete und schnaubte, dann schleuderte er das blutgetränkte Tuch in den Schnee und wischte sich mit dem Handrücken über das verschmierte Gesicht. »Von nun an«, sagte er mit erhobener Stimme, »übernehme ich wieder die Regierungsgeschäfte.«
    Dann schlug er der Länge nach hin und rührte sich nicht mehr. Tingmer und Kanube trugen ihn ins Haus.
    Jemand zupfte den wie gelähmt dastehenden Speideck am Arm. Es war Bluff Pollard. »Werden Sie gegen ihn kämpfen?«, fragte der Junge begierig.
    Speideck

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