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Silberband 092 - Das MODUL

Silberband 092 - Das MODUL

Titel: Silberband 092 - Das MODUL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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den der Gegner eingeschlagen hatte, klar.
    Falls bei der Zerstrahlung der Sonne thermische Prozesse abgelaufen wären, hätte das Bruchstück in jedem Fall einem zerlaufenen Magmakuchen ähneln müssen. Dem war jedoch nicht so. Taul Daloor hatte überall zerklüftete Felsformationen und sogar zahlreiche Pflanzenreste gefunden.
    Die Frage war, wie es möglich sein konnte, dass in einem durch Überladung vernichteten System – und das war die einzige Möglichkeit – noch derart große stabile Körper existieren konnten. Taul Daloor glaubte die Lösung gefunden zu haben, und er war stolz darauf. Ihm missfiel lediglich, dass er sie bisher niemandem hatte mitteilen können.
    Die Sonne hatte sich restlos aufgelöst. Das Trümmerstück, das vermutlich nicht das einzige in der Wolke war, gehörte zu einem der äußeren Planeten. Dieser war von der Zerstrahlungswoge ebenfalls erfasst, aber nicht hundertprozentig aufgelöst worden.
    Als sich über 99 Prozent der Masse verflüchtigt hatten, war hier und dort Materie übrig geblieben. Diese war von dem Transmittereffekt zwar davongeschleudert worden, hatte sich je nach ihrer Masse aber nahezu sofort wieder rematerialisiert.
    Taul Daloor hatte festgestellt, dass der Asteroid sich weit von der ursprünglichen Planetenbahn entfernt bewegte. Andere Brocken, die eine größere Bewegungsenergie mitbekommen hatten, würden sich möglicherweise durch die Reibung mit dem Wolkenstaub in neue kurzlebige Sonnen verwandeln.
    In der Nähe befand sich das MODUL. Der Forscher wusste inzwischen, dass es restlos zerstrahlt worden wäre, wenn es sich nicht im Schutz seiner Energieschirme an der mittlerweile zerstörten Sonne vorbeibewegt hätte. Die bei der Vernichtung von Courstebouth-Stern frei gewordenen Kräfte waren so ungeheuer gewesen, dass das MODUL nur mit extremen Schäden überstanden haben konnte.
    Taul Daloor überdachte noch einmal alles, während er sich in die Antigravwabenröhre zurückzog. Er fühlte sich relativ sicher auf dem Materiebrocken, da er keine Raumschiffe in Ortungsnähe entdeckt hatte.
    Er aktivierte die Wabenröhre und fühlte, dass er schwerelos wurde. Sein Gesicht entspannte sich. Daloor schaltete alle Überlegungsvorgänge ab. Dass er damit angreifbar geworden war, konnte er nicht einmal ahnen.
    Bevor er sich dessen bewusst wurde, fand Taul Daloor sich auf einer sonnenhellen, farbenprächtigen Welt wieder. Er bewegte sich in einer Gruppe seltsamer Gestalten, und an seinem Körper klirrten Ketten und Panzerbleche. Taul Daloor blickte an sich hinunter. In grenzenloser Verwirrung stellte er fest, dass er in einem anderen Körper lebte. Dieser Körper lief auf zwei stämmigen Beinen. Wo die Beine in den Rumpf übergingen, ragten zwei Arme aus einem Wust von Ketten und schuppenartig übereinander liegenden Panzerplatten hervor. Die Arme endeten in Greifklauen, die Kurzschwerter umklammert hielten. Diese Gliedmaßen schienen jedoch nur zur Unterstützung eines zweiten Armpaars vorhanden zu sein, das weiter oben aus dem Körper wuchs.
    Taul Daloor spannte die Muskeln und winkelte die Arme an, die fast bis auf den Boden reichten. Er konnte sehen, dass er zwei stumpfe Röhren in den Händen hielt. Zugleich unterdrückte er jedoch das Verlangen, das Gebilde abzutasten, in dem seine Sinnesorgane saßen. Er vermutete, dass er über etwas Ähnliches wie einen Kopf verfügte, ein Körperteil, das er oft bei anderen Lebewesen gesehen hatte.
    Doch das interessierte ihn nicht in erster Linie. Er wollte wissen, wo er war und was er an diesem Ort sollte.
    Die Gruppe, in der er sich bewegte, hatte einen steinernen Torbogen von beträchtlichem Ausmaß erreicht. Sie schritt hindurch. Ob Taul Daloor wollte oder nicht, er musste mitgehen.
    Vor ihm liefen farbenprächtig gekleidete kleine Gestalten. Auch sie hatten zwei Beine, waren aber wesentlich gedrungener als er. Ihre Köpfe erinnerten an Raubvögel mit weit vorspringenden Schnäbeln. Unter weißen Federbüschen leuchteten scharfe Augen. Taul Daloor glaubte, in diesen Augen blanken Hass zu sehen.
    Er empfand nichts für die anderen Geschöpfe. Weder für die mit den raubvogelartigen Köpfen noch für jene bepelzten Vierbeiner, die an der Spitze der Gruppe in eine Arena hineintrotteten.
    Der Forscher wandte sich erschreckt um, als ein Tor dumpf krachend hinter ihm zufiel. Erst in diesem Augenblick verstand er, dass er gefangen war und eine Aufgabe zu erfüllen hatte. Er zwang sich zur Ruhe. Seine Bewaffnung schien dem ersten

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