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Silberband 092 - Das MODUL

Silberband 092 - Das MODUL

Titel: Silberband 092 - Das MODUL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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schien unter ihm wegzukippen.
    Unwillkürlich blickte der Mutant nach unten. Er stellte fest, dass er auf der Spitze eines biegsamen Mastes kauerte, der etwa vierzig Meter hoch war und im Wind schwankte. Doch nur für wenige Sekunden hatte er noch den Eindruck, dass er wirklich er selbst war. Dann sah er seine Beine und seine Hände, und sie waren mit einem dichten roten Pelz bedeckt.
    Nicht nur das beunruhigte ihn. Er stellte darüber hinaus fest, dass er sich mitten in einer Arena befand. Tief unter ihm kämpften malerisch gekleidete Gestalten mit Messern und Energiewaffen gegeneinander. Auf den Tribünen saßen humanoide Gestalten, die allesamt von der SOL zu stammen schienen.
    Ras Tschubai zwang sich zur Ruhe. Er war durch tausend Gefahren gegangen, so leicht war er nicht mehr zu erschüttern.
    Zunächst horchte er in sich hinein. Er glaubte nicht daran, dass er so ohne weiteres in einen anderen Körper hineinspringen und in diesem leben konnte. Er suchte nach Spuren einer parapsychischen Beeinflussung, konnte aber keine finden. Er schien sich tatsächlich von einer Sekunde zur anderen mit seiner vollen Persönlichkeit an einen anderen Ort und in ein anderes Wesen versetzt zu haben.
    Auch in eine andere Zeit?
    Der primitive Sitz auf der Stange schwankte zur Seite. Ras stemmte sich der Bewegung nicht entgegen, sondern verstärkte sie so sehr, dass die Stange sich beängstigend bog. Trotz seiner fast abstrakt zu nennenden Situation stellte sich bei ihm ein gewisses Wohlbefinden ein. Er wähnte sich nicht in Gefahr – bis er an der Stange entlang nach unten blickte und die mit Reißdornen bewehrte Schlange entdeckte, die eine Länge von gut zwölf Metern hatte. Sie wand sich unglaublich schnell empor.
    Ras tastete die Hüften seines neuen Körpers ab, fand aber keine Waffe. Deshalb zog er es vor, sich mit einer Teleportation in Sicherheit zu bringen, als die Schlange ihn fast erreicht hatte.
    Er rematerialisierte in der Arena. Ein mit Metallplatten und Ketten behängtes, vierarmiges Wesen raste auf ihn zu und bedrohte ihn mit drei Kurzschwertern.
    Ras Tschubai teleportierte erneut. Danach fand er sich in der Zentrale der SEIDENRAUPE auf dem Boden liegend wieder. In ihm klang eine lobende Stimme auf, die er nicht klar verstand. Immerhin erfasste er dass sie ihn als schwere Figur einstufte.
    »Was war denn los?«, fragte Galto ›Posbi‹ Quohlfahrt. »Stimmt etwas nicht?«
    »Alles in Ordnung«, antwortete der Teleporter. »Das glaube ich jedenfalls.« Er erhob sich und blickte prüfend an sich hinunter. Dann wandte er sich an den Robotologen: »Können Sie mir sagen, Galto, warum ich eine schwere Figur bin?«
    Quohlfahrt griff an seinen Pickelhelm und schob ihn sich tiefer in die Stirn. »Ich habe nie behauptet, dass Sie ein schwerer Junge sind«, antwortete er mit einem schiefen Grinsen. »Das ginge wohl doch ein wenig zu weit.«
    »Sie haben mich völlig falsch verstanden.« Der Teleporter seufzte. »Ich habe gefragt, warum ich … Ach, Sie verstehen das ja doch nicht.« Ärgerlich ging er an Quohlfahrt vorbei und verließ die Zentrale. Er wusste nicht recht, ob es richtig gewesen wäre, von seinen Erlebnissen zu erzählen, da er sich nicht einmal klar darüber wurde, ob es ein Traum gewesen war.
    Taul Daloor
    Als der Forscher sah, wie übergangslos aus dem Nichts heraus die Stange mit der Gestalt obenauf in der Arena erschien, gab er es endgültig auf, eine Erklärung für seine Situation finden zu wollen. Er beobachtete, wie die Schlange auf den Fremden zukroch, und vergaß dabei, dass er selbst in höchster Gefahr schwebte. Seltsamerweise befreite ihn gerade das von der parapsychischen Fessel, die sein unheimlicher Gegner ihm angelegt hatte.
    Taul Daloor verfolgte, wie das Wesen auf der Stange jäh verschwand und an anderer Stelle wieder auftauchte. Dieses Ereignis half ihm, sich noch ein weiteres Stück von dieser unwirklichen Welt zu distanzieren.
    Er riss seine beiden oberen Arme hoch und richtete sie auf das Spinnenwesen. Bevor er sich bewusst wurde, was eigentlich geschah, schossen silbrige Strahlen aus den Röhren, die er in den Händen hielt. Einer der Strahlen durchbohrte und verbrannte die Spinne, der andere fauchte zu dem Gegenspieler Kragos über der Arenamauer hoch, erreichte ihn aber nicht, sondern fächerte vorher auf. Offenbar wehte jedoch eine Hitzewelle zu dem Lenker der Gegenpartei hinauf und trieb ihn zurück. Taul Daloor verfolgte nicht ohne Befriedigung, dass der Gegner sich fluchtartig

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