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Silberband 092 - Das MODUL

Silberband 092 - Das MODUL

Titel: Silberband 092 - Das MODUL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Die wenigsten hatten es bisher erlebt, wenn Bjo sich unter voller Entfaltung seiner körperlichen Fähigkeiten bewegte. Er musste diesen Menschen wie ein Phantom vorkommen. Im Augenblick kümmerte er sich jedoch nicht um die Aufmerksamkeit, die er erregte.
    Als Bjo den Kontrollraum betrat, diskutierte Joscan Hellmut gerade mit den Keloskern. Hellmut blickte auf und schaute den jungen Breiskoll überrascht an. »Was führt dich hierher, Bjo?«
    Der SOL-Geborene warf den Keloskern einen scheuen Blick zu. Hellmut verstand sofort und bat die beiden körperlich plumpen Wesen, ihn mit Bjo allein zu lassen.
    »Ich habe momentan leider nicht viel Zeit für dich«, entschuldigte sich Hellmut. »Aber es ist wohl überflüssig, dass ich dir unsere Probleme erkläre.«
    Hellmuts Nähe übte eine beruhigende Wirkung auf den Katzer aus. Bjo miaute zufrieden und rieb seinen Kopf an Hellmuts Schulter.
    »Etwas hat dich erschreckt«, stellte der Kybernetiker fest.
    Bjo berichtete, was in der Zentrale vorgefallen war. Je länger er sprach, desto nachdenklicher wurde Hellmut.
    »Wir haben keinen Grund, an Lloyds oder Guckys Aussage zu zweifeln«, bemerkte der Wissenschaftler schließlich. »Sie sind viel zu erfahren, als dass sie auf eine bloße Vermutung hin handeln würden.«
    »Sie wollen etwas von mir, was ich ihnen nicht geben kann«, sagte Bjo unglücklich. »Ich bin sicher, dass sie sich täuschen.«
    Hellmut strich ihm über den Kopf. Dann deutete er auf den Rechenverbund. »Eigentlich hatte ich erwartet, dass wir das Problem mit SENECA und dem Shetanmargt lösen würden. Aber in der Wolke herrschen besondere Gesetze. Lloyd hat das offenbar vorhergesehen und dich deshalb an Bord geholt.«
    Bjos Augen weiteten sich. »Was erwartet er von mir?«
    »Es dürfte weniger eine Erwartung als eine Hoffnung sein, aber in der Zentrale glaubt wohl jeder, dass du die SOL zum MODUL führen kannst.«
    Bjo schluckte. Er las in Hellmuts Gedanken und stellte fest, dass der Kybernetiker von seiner Aussage überzeugt war.
    Bjo, du kannst ihnen vertrauen!, dachte Hellmut.
    »Ich weiß nicht einmal, was dieses MODUL darstellt.«
    »Es handelt sich wahrscheinlich um einen riesigen Körper. Wenn Lloyd und Gucky Recht haben und deine Fähigkeiten richtig einschätzen, müsstest du ihn aufspüren können.«
    »Wie?«
    »Ein Blinder kann einem Sehenden nicht erklären, wie er seine Augen benutzen soll!« Hellmuts Stimme klang traurig. »Ich fürchte, du wirst es selbst herausfinden müssen.«
    Bjo wanderte in dem kleinen Raum auf und ab. »Diese Impulse in meinem Innern – sind sie die Stimmen des Kosmos?«
    »Ich bin nicht nur blind, sondern auch taub«, erwiderte Hellmut. »Ich kann dir nicht helfen, junger Freund.«
    Der Katzer hielt inne. »Ich will das nicht!«, stieß er hervor. »Es macht mich noch ungewöhnlicher. Genügt es nicht, dass ich mich bereits in vielen Dingen von den anderen unterscheide? Wenn es stimmt, was Lloyd sagt, werde ich noch einsamer sein.«
    »Nein«, widersprach Hellmut mit Nachdruck. »Du wirst mit dem Universum selbst verbunden sein und seine Signale verstehen. Das wird dich glücklicher machen als jeder Kontakt mit anderen Wesen.«
    »Ich möchte sterben!«
    Hellmut lachte auf. »Solche Phasen erleben viele junge Menschen, nur scheint bei dir alles intensiver zu sein. Außerdem ist der Tod für dich keine einfache Sache – eine Katze hat bekanntlich sieben Leben.«
    »Du machst dich über mich lustig.«
    »Ganz bestimmt nicht«, versicherte der ältere Mann. »Ich will dir helfen, aber das kann ich nur in sehr bescheidener Form. Öffne dein Inneres für alles, was auf dich eindringt, dann kommst du am schnellsten über diese Krise hinweg.«
    »Was rätst du mir?«
    »Sag uns, wie wir das MODUL finden können!« Hellmut schaute ihn offen an. »Du kannst uns hinführen, wenn du nur willst.«
    Bjo schlich in geduckter Haltung hinaus. »Nebenan ist ein kleiner Schaltraum!«, rief Hellmut ihm nach. »Dort kannst du ungestört nachdenken.«
    Hellmuts Gedanken entnahm Bjo Breiskoll das entsprechende Bild, und er orientierte sich prompt in diese Richtung. Er betrat den Schaltraum und blieb eine Zeit lang unschlüssig stehen. Hatte er unbewusst eine Barriere in seinem Innern aufgebaut?, fragte er sich. Und wenn ja, wie konnte er diesen Damm einreißen?
    Er schloss die Augen und richtete seine Sinne auf den Bereich außerhalb des SOL-Mittelteils. Niemals zuvor hatte er ein solches Experiment unternommen, jedenfalls nicht

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