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Silberband 093 - Abschied von Terra

Silberband 093 - Abschied von Terra

Titel: Silberband 093 - Abschied von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sagte Falk zu dem herbeieilenden Kellner und setzte sich. »Wir haben lange nichts voneinander gehört.«
    »Du hast deine Arbeit, ich genieße meinen Lebensabend. So geht jeder seine Wege.«
    »Wie alt bist du eigentlich, Ferman?«
    Der Mann wiegte den Kopf. »An die hundertsiebzig, glaube ich. Als wir hier landeten.« Sie tranken sich zu, und Ferman wurde gesprächiger. »Ja, das waren noch Zeiten! Ich war Spezialist für Raumschiffsantriebe und hatte nach der Landung natürlich überhaupt nichts mehr zu tun.«
    »Du bist noch auf Terra geboren, nicht wahr?«, wollte Falk wissen.
    »Geboren schon, aber ich habe keine Erinnerung mehr an unsere Heimatwelt. Ich war noch ein Kind, als meine Eltern auf einen neu kolonisierten Planeten übersiedelten. Seinen Namen habe ich vergessen. Dort wuchs ich auf bis zur Invasion – na, und den Rest kennst du.«
    Falk überlegte, wie er es anstellen konnte, Fermans Verdacht nicht zu erregen. »Du kennst dich sicher in der Geschichte des Solaren Imperiums aus?«, fragte er nach einer Weile. »Wir haben hier auf No kaum etwas darüber gelernt.«
    »Mit Absicht, Falk. Die Erinnerung soll zwar wach bleiben, aber die Sehnsucht nicht gestärkt werden.«
    »Ist das deiner Meinung nach richtig?«
    Ferman warf ihm einen erstaunten Blick zu. »Vielleicht – ich weiß es nicht. Aber welchen Sinn hätte es, dem Vergangenen nachzutrauern? Das Solare Imperium gibt es nicht mehr. Wir leben auf No, und wahrscheinlich werden unsere Urenkel noch hier leben. Was sollen wir mit der Erinnerung an die Erde, die es vielleicht schon lange nicht mehr gibt?«
    »Trotzdem möchte ich mehr über Terra und die alten Geschichten wissen. Es gab Mutanten, das lernten wir in der Schule.« Und so ganz aus dem Zusammenhang heraus fügte Falk hinzu: »Und es gab Harno. Hast du von dem schon einmal gehört?«
    Die Frage klang unverfänglich. Ferman schöpfte keinen Verdacht. Wie auch?
    »Harno …? Sicher, den Namen kenne ich. Aber war das ein Mutant?«
    »Vielleicht, keine Ahnung.«
    »Wer hat dir von Harno erzählt, Falk?«
    »Das weiß ich nicht mehr. Ich dachte, du könntest mir helfen.«
    Ferman trank sein Bier aus und bestellte ein neues. Hoch am Himmel stand die rote Sonne zwischen vereinzelten Wolken. »Ja, dieser Harno muss ein Außerirdischer gewesen sein, so wie der Mausbiber, der mit Rhodan und den anderen verschwand. Aber Harno war kein Mausbiber, da bin ich sicher.«
    Wenigstens etwas, dachte Falk. Aber für mich ist das noch kein Beweis.
    »Eigentlich muss es Archive und Aufzeichnungen geben«, bohrte er weiter. »Wer bewahrt die Daten auf?«
    Ferman zuckte die Achseln. »Da müsstest du Oberrat Tarrol fragen, aber ich fürchte, der wird dann seinerseits Fragen stellen. Zum Beispiel die, warum du alles wissen willst.«
    »Wer interessiert sich nicht für die Vergangenheit seines Volkes?«
    »Wir müssen in die Zukunft schauen, Falk.«
    »Ohne Vergangenheit gibt es keine Zukunft.«
    »Da hast du auch wieder Recht«, stimmte Ferman zu. »Ich möchte nur wissen, wie du ausgerechnet auf diesen Harno kommst.«
    Das Gespräch versandete in alltäglichen Problemen. Falk ließ schließlich die gesamte Zeche anschreiben und versprach, bei seinem nächsten Besuch den Gegenwert vorbeizubringen. Damit war der Fall erledigt. Er verabschiedete sich von Ferman und schlenderte zum Haus Vari Tembos, um dort zu warten.
    Tembo kam erst kurz vor Sonnenuntergang. Er stutzte, als er Falk auf der Bank vor dem Haus sitzen sah.
    »Mensch, Falk! Dich hätte ich hier am allerwenigsten erwartet.«
    »Ich war in der Stadt, und da dachte ich, es wäre eine gute Idee, dich mal aufzusuchen. Du warst in der Sitzung?«
    »Ja, es gibt immer zu tun.« Vari Tembo klopfte seinem Besucher auf die Schulter. »Was gibt es Neues bei dir? Wie geht es Kara?«
    Falk berichtete, ohne den richtigen Anhaltspunkt zu finden, sein eigentliches Problem ins Gespräch zu bringen. Bei Vari musste er vorsichtiger sein als bei Ferman. Der Ingenieur würde sofort Verdacht schöpfen oder zumindest unangenehme Gegenfragen stellen.
    »Möchtest du bei mir essen. Falk?«, fragte Vari Tembo, als es dunkel wurde.
    »Kara wird sich denken können, dass ich dich besuche. Dann weiß sie auch, dass es später wird.« Falk nickte. »Ja, warum eigentlich nicht.«
    Später, als sie bei einem Krug Wein saßen, geriet das Gespräch in andere Bahnen. Tembo berichtete von seiner Arbeit, was Falk wiederum den Übergang erleichterte. Er kam auf die Aufzeichnungen zu

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