Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberband 093 - Abschied von Terra

Silberband 093 - Abschied von Terra

Titel: Silberband 093 - Abschied von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
nicht einmal die Arbeitsroboter aktiviert worden. Lediglich ein Hyperfunkgerät mit geringer Reichweite und nur für den Empfang geeignet, nahm Tembo hin und wieder in Betrieb.
    An diesem Tag registrierte Tembo schwache Geräusche im Lautsprecher. Obwohl das nahe Gewitter vieles übertönte, erkannte der Ingenieur die Unregelmäßigkeit. Im Alter von 110 Jahren hatte man einfach die Erfahrung, das herauszuhören.
    Befand sich ein Raumschiff in der Nähe?
    Erst nach geraumer Zeit gelangte Vari Tembo zu der Überzeugung dass er den Störpegel einer schwachen Energieabstrahlung auffing, wie es sie auf No eigentlich nicht geben durfte. Aber diese schwachen Impulse konnten nur von No ausgehen. Der Schluss lag nahe, dass jemand ein Aggregat aus einem der verschlossenen Depots entwendet hatte. Davon musste Oberrat Pranton Tarrol unverzüglich unterrichtet werden.
    Über die kabelgebundene Sprechverbindung hatte Tembo in weniger als dreißig Sekunden Kontakt zum Oberrat. »Du musst die Bestände überprüfen!«, riet Tarrol. »Anhand der Listen sollte es nicht schwer sein, den fehlenden Gegenstand zu ermitteln. Sobald wir das wissen, kommen wir auch weiter … Hast du schon früher solche Impulse aufgefangen?«
    »Nein. Ich bin ohnehin nur unregelmäßig auf Empfang. Aber wir sollten künftig eine Wache einrichten.«
    »Heute wird sich ohnehin kein Mensch mehr aus dem Haus wagen. Ich denke, Vari, du solltest vorerst auf Empfang bleiben.«
    Falk Berntor hatte einen Menschen zu sehen erwartet, aber keine in mattem Schwarz schimmernde Kugel von knapp einem halben Meter Durchmesser, die auf einem Felssockel an der Höhlenwand ruhte. Sie strahlte diese Gedankenimpulse aus, die er nun deutlicher verstand.
    Vor über eineinhalb Jahrtausenden nannten die Menschen mich Harno, nach dem Mann Harnahan, der mich auf dem Mond des vierten Planeten der Sonne Tatlira entdeckte. Meine damalige Situation war ähnlich wie heute. Meine Energie ist verbraucht, und eure Sonne ist zu schwach, mich wieder aufzuladen.
    Falk Berntor hatte nie etwas von Harno gehört. Er starrte die Kugel an und versuchte zu begreifen, dass sie lebte und denken konnte. War sie ein intelligentes Lebewesen? Konnte sie seine Gedanken lesen und verarbeiten?
    Ich bin in der Tat ein Lebewesen, Falk, wenn mein Metabolismus sich auch von dem der Menschen unterscheidet. Sonnenenergie, die Strahlung der Sterne – das benötige ich für meine Existenz. Mein Metabolismus verar beitet diese Energieform zur Bewegung durch Zeit und Raum. Verstehst du das?
    »Nein«, gestand Falk. »Das verstehe ich nicht. Später vielleicht. Momentan will ich nur wissen, warum du hier bist. Niemand weiß, dass in diesem System Menschen leben. Wir sind vor der Invasion der Laren geflohen, vor mehr als hundertzwanzig Jahren. Du kannst einer ihrer Spione sein.«
    Wenn ich euch verraten wollte, hätte ich das längst tun können. Über Millionen von Lichtjahren hinweg habe ich eure Flucht und Landung mit erlebt – und nicht nur eure. Auf tausend Planeten verstreut leben Terraner in ähnlicher Isolation. Die Erde wurde für sie zu einem Mythos, wie vor langer Zeit prophezeit. Aber ich könnte noch mehr sehen, denn Zeit und Raum bedeuten kein Hindernis für mich, wenn ich genügend Energie zur Verfügung habe. Die lange Reise hat mich erschöpft. Ich brauche Hilfe. Und Energie.
    Falk Berntor setzte sich auf einen Felsbrocken. Noch war er nicht völlig überzeugt, einen Freund vor sich zu haben. Seine anfängliche Furcht war einer gewissen Überlegenheit gewichen. Die Kugel war von seiner Hilfe abhängig, das galt es auszunutzen.
    Ich kann deine Gedanken lesen, unterbrach Harno seine Überlegungen. Als dein Freund mache ich dich darauf aufmerksam.
    Falk nickte. »Darf ich noch Fragen stellen?«
    Als er die Bestätigung erhielt, fuhr er fort: »Du erwähntest Zeit und Raum. Soll das heißen, dass du in der Zeit reisen kannst? Kennst du Zukunft und Vergangenheit?«
    Für mich sind beide Begriffe in der Gegenwart verankert und bedeuten daher keinen Unterschied. Das ist schwer zu verstehen für jemand, der nur in der Gegenwart existiert und für den es daher drei Ebenen geben muss: Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Ich weiß, was du fragen willst: › Wie sieht es mit der Zukunft der Menschheit aus? Was wird in der Galaxis geschehen? Wo ist Terra?‹ Ich kann diese Fragen nicht beantworten, denn das würde ein Verstoß gegen kosmische Gesetze bedeuten. Aber ich kann helfen, sofern dadurch kein

Weitere Kostenlose Bücher