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Silberband 093 - Abschied von Terra

Silberband 093 - Abschied von Terra

Titel: Silberband 093 - Abschied von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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keiner auf die Schliche gekommen ist, Rhumoroon«, erwiderte er genau das, was der Überschwere hatte hören wollen.
    Rhumoroon blies ihm seinen Schnapsatem ins Gesicht. »Dann werde ich heute versuchen, dir hinter die Schliche zu kommen, alter Gauner. Ich habe fünf Freunde bei mir. Spiel mit uns!«
    Der Alkoholdunst widerte Tautz ebenso an wie die Vertraulichkeit des Überschweren. Aber er begriff, dass die Aufforderung zum Mitspielen so etwas wie ein Freundschaftsbeweis war, sofern ein Überschwerer überhaupt Freundschaft zu einem Menschen empfinden konnte.
    »Hoffentlich hast du noch genug Geld bei dir, damit es sich lohnt«, erwiderte Tautz.
    Erneut lachte der Überschwere rumpelnd. Dieses Lachen beim geringsten Anlass – und manchmal auch ohne jeden Anlass – war einer der Wesenszüge, die die Überschweren mit den Springern, von denen sie sich in grauer Vorzeit abgespalten hatten, noch gemeinsam hatten. Ansonsten überwogen die Unterschiede in jeder Hinsieht.
    Die Überschweren wollten pokern. Nebenbei sprachen die Söldner den berauschenden Getränken ausgiebig zu. Zwei von ihnen schwankten bald nur noch auf ihren Stühlen, und sie sagten Dinge, die sie bei klarem Verstand und in Anwesenheit eines Menschen sonst niemals geäußert hätten.
    »Sternenschutt, verdammter!«, keuchte der, der sich Maltcan nannte. »Zu lange kein richtiger Einsatz, und nun sollen wir auch noch drei einzelne Männer jagen! Ich würde viel lieber hinter den Feuerleitkontrollen sitzen.«
    Der Überschwere neben ihm hieß Uktrav. Er griff nach seinem Schnapsglas, stieß es aber um. »Drei Ertruser«, lallte er. »Richtige Kraftprotze, die Halunken. Wenn wir wenigstens gegen sie kämpfen dürften. Aber nein, wir sollen sie nur gefangen nehmen, sie und ihre Zella … Zelliva …«
    »Zellaktivatoren«, korrigierte Maltcan. »Diese Eier haben alle drei zu Feiglingen gemacht, die sich im Sternenschutt verkriechen. Und wir sollen ihnen nachkriechen.« Er hob den Kopf, konnte ihn aber nicht stillhalten. »Ist das eine würdige Aufgabe für uns? Müssen wir es uns gefallen lassen, dass Maylpancer alle Aufträge, die der Lare ihm erteilt, an uns weitergibt?«
    Rhumoroons Faust krachte auf den Tisch, dass die Gläser hüpften. »Schweigt!«, befahl er. »Unser Auftrag ist streng geheim, und ihr setzt euch hierher und plaudert alles aus. Soll ich euch ohne Raumanzug aus dem Schiff werfen lassen?«
    Die beiden Betrunkenen blickten ihren Vorgesetzten mit glasigen Augen an. Sie konnten nicht mehr antworten, begriffen aber wenigstens, dass ihr Leben von ihrem Schweigen abhing.
    Rhumoroon wandte sich an Cedar Tautz. »Auch du wirst schweigen, Mensch!«, sagte er drohend.
    Doch Tautz hatte längst begriffen. Er schwankte auf seinem Stuhl, hielt die Karten nur noch mühsam fest und tastete mit der anderen Hand hartnäckig nach seinem Schnapsglas, ohne es zwischen die Finger zu kriegen. »Man kann nicht pokern, ohne zu reden«, lallte er. Im nächsten Moment fiel sein Kopf nach vorn. Die Stirn schlug auf die Tischplatte, dass es dröhnte.
    »Er hat nichts mitbekommen.« Rhumoroon lachte erleichtert. »Wir fliegen sofort zurück, dann will ich den Vorfall vergessen.«
    Cedar Tautz wartete, bis sie endgültig verschwunden waren, dann hob er den Kopf und sah sich wachsam um.
    Terser Frascati schloss seinen Waffengurt und betrachtete sich im Feldspiegel. Er war ein stattlicher Mann, obwohl er rund achthundertfünfzig Jahre zählte. Mit seinen zweieinhalb Metern Größe, der Schulterbreite von 2,14 Metern und dem Gewicht von mehr als sechzehn Zentnern wirkte er wuchtig wie ein Fels in der Brandung. Die kammförmige Sichellocke, die von der Stirn bis zum Nacken reichte, kontrastierte sandfarben gegen die rotbraune Haut.
    Einst hatte er als Diktator und Mitglied des Triumvirats über die neunhundertundneunzehn Sonnensysteme des Carsualschen Bundes geherrscht. Seine Miene verdunkelte sich, als er daran dachte, wie brutal die Laren unter Hotrenor-Taak alle Sternenreiche der Milchstraße zerschlagen hatten.
    Jahrelang war das Triumvirat erbarmungslos gejagt worden, bis Leticron sich aus unerfindlichem Grunde in die Stahlfestung Titan zurückgezogen hatte. Zu dem Zeitpunkt hatten sich Terser Frascati, Nos Vigeland und Runeme Shilter erstmals wieder aus ihren Verstecken hervorgewagt. Und sie hatten begonnen, alle Personen aus dem Weg zu räumen, die von ihrer potenziellen Unsterblichkeit wussten.
    Frascati hatte schließlich den großen Kugelraumer erworben

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