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Silberband 093 - Abschied von Terra

Silberband 093 - Abschied von Terra

Titel: Silberband 093 - Abschied von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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grinste. »Ich kann nachfühlen, wie Ihnen zumute war, Terraner. Mir brauchen Sie nichts zu erklären, ich werde Sie zu Patriarch Oslav bringen.«
    Minuten später standen sie in der Zentrale des Walzenschiffs dem weißhaarigen Patriarchen gegenüber. Oslav hielt einen Weinkelch in der Hand und stierte mit leicht glasigen Augen seinen Besuchern entgegen.
    »Eine Ertruserin und ein Terraner«, sagte er mit schwerer Zunge. »Solche Partnerschaften sind selten geworden, seit die Terraner und die von ihnen abstammenden Menschen ihren Hochmut büßten.« Er deutete mit dem Weinkelch auf Tautz. »Wie kommt ihr hierher, Erdling?«
    »Wir flogen mit einem Kleinraumschiff in Lizenz der Aras«, erklärte Tautz, »um auf unzivilisierten Planeten Versuchstiere einzufangen. Als während einer Linearetappe unsere Positronik ausfiel, versuchten wir, das Vuglish-System zu erreichen. Wir hatten es fast geschafft, als ein Konverter durchging, aber dann konnten wir das Schiff gerade noch mit dem einzigen Beiboot verlassen, bevor die Vorräte an katalysiertem Deuterium in den Fusionsprozess eintraten und das Schiff explodierte. Wir sind Ihnen sehr dankbar dafür, dass Sie uns aufgefischt haben, und bitten Sie, uns mit nach Fragile zu nehmen.«
    Oslav leerte seinen Kelch und stieß auf. »Was wollt ihr auf Fragile?«
    »Vielleicht finden wir einen Raumschiffskapitän, der uns anheuert«, erwiderte Sullia. »Cedar Tautz ist ein hervorragender Pilot, Navigator und Positronik-Fachmann.«
    Die Springer in der Zentrale brachen in brüllendes Gelächter aus. Als es verstummt war, sagte der Patriarch: »Sehr weit scheint es mit seinen Kenntnissen über Positroniken nicht her zu sein, wenn er eure Bordpositronik nicht reparieren konnte. Aber egal. Er heißt also Cedar Tautz. Und du, schwergewichtiges Kind von Ertrus?«
    »Ich bin Sullia Cassandra.«
    »Wenn ich jünger wäre …«, der Patriarch zwinkerte und wartete, bis das Gelächter seiner Leute abgeklungen war, »… dann würde ich dich als Bordköchin einstellen, Sullia. Aber in meinem Alter bevorzuge ich flüssige Nahrung. Ihr seht also, eure Rettung bringt mir keinen Vorteil. Demnach wäre es nur gerecht, wenn ihr mich für den unvorhergesehenen Aufenthalt, den dadurch entstandenen Zeit- und Energieaufwand und die Passage nach Fragile entschädigen würdet.«
    Wortlos zog Tautz die Geldkatze hervor, die er Terser Frascati entlockt hatte. Als er sie öffnete, kamen zahlreiche Howalgonium-Kristalle zum Vorschein. Gierig starrte der Patriarch auf den Schatz.
    »Die Hälfte davon als Entschädigung für Ihre Mühe, Patriarch«, erklärte Tautz. »Den Rest brauchen wir, um zu überleben, bis wir eine Anstellung gefunden haben.«
    Nach fast stundenlangem Feilschen einigte man sich auf zwei Drittel der Kristalle. Als die Einigung erzielt war, setzte das Walzenschiff bereits zur Landung auf Fragile an.
    An Bord seines neuen Flaggschiffs, der VERDENKAAR, verließ Nos Vigeland die Kalanche-Gruppe. Zum ersten Mal in seinem Leben war er wirklich entsetzt, und das nicht nur, weil er auf dem Treffpunkt-Asteroiden um ein Haar von einer neuerlichen Dimensionsverschiebung getötet worden wäre.
    Getötet – oder für immer in eine andere Dimension gerissen, schoss es ihm durch den Kopf. Nur sein Entschluss, diesmal nicht mit dem Beiboot zum Treffpunkt zu fliegen – es hatte ohnehin das letzte Treffen sein sollen, das sein Informant nur für eine unwesentliche Spanne überleben durfte –, hatte ihm selbst das Leben gerettet.
    Für wie lange?, fragte er sich entsetzt.
    Er zitterte, als seine Gedanken zurückschweiften. Ein paar Minuten nur, doch ihm erschien es, als sei seither eine kleine Ewigkeit vergangen.
    Noch einmal hörte er in seiner Erinnerung Verntoser misstrauisch fragen, als sie sich außerhalb ihrer Schiffe auf dem Asteroiden gegenüberstanden: »Warum sind Sie mit Ihrem Flaggschiff gekommen statt mit einem Beiboot, Vigeland?«
    »Eine reine Vorsichtsmaßnahme – allerdings nicht gegen Sie gerichtet, Verntoser. Ich rechne damit, dass Sie sehr nachdrückliche Forderungen stellen mussten, um die gewünschten Informationen zu erhalten, und die Laren sind keineswegs dumm. Sie könnten hellhörig geworden sein und Ihnen einen Spion nachgeschickt haben, vielleicht sogar mehrere SVE-Raumer.«
    »Sie wussten das, und doch haben Sie mich gezwungen, die Information auf Biegen und Brechen zu beschaffen. Sie sind ein rücksichtsloser Egoist, Vigeland.«
    »Besonders, wenn es um meinen Hals geht,

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