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Silberband 093 - Abschied von Terra

Silberband 093 - Abschied von Terra

Titel: Silberband 093 - Abschied von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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nicht. Wenn die Springer mich mitnehmen, kann ich auf Fragile nach einer Möglichkeit suchen, wie uns zu helfen ist.«
    Wie er erwartet – und eingeplant – hatte, verstärkte dieser Vorschlag Sullias Argwohn. »Wer garantiert uns, dass Sie uns nicht einfach vergessen, sobald Sie an Bord des Springerschiffs sind?«, wandte Frascatis Freundin ein. »Vielleicht lassen Sie sich adoptieren, dann hätten Sie ausgesorgt.«
    Tautz machte ein beleidigtes Gesicht und legte die Hand aufs Herz. »Erstens habe ich oft genug bewiesen, dass man mir vertrauen kann – und zweitens kommt es nur selten vor, dass eine Springersippe einen Menschen in meinem Alter adoptiert. Sie bevorzugen Kinder und Jugendliche, die sich noch in die Sippe einfügen lassen.« Er wandte sich an Frascati. »Sir, misstrauen Sie mir ebenfalls?«
    »Nein, bestimmt nicht«, versicherte der Ertruser. »Aber vielleicht wäre es keine schlechte Idee, wenn Sullia dich begleiten würde. Ihr Charme könnte helfen, die Springer zu überreden.«
    Die Frau nickte. »Ich werde mitfliegen und dafür sorgen, dass Tautz uns nicht hintergeht.«
    »Und was meinst du dazu, Cedar?«, erkundigte sich Frascati gönnerhaft.
    Cedar Tautz tat so, als müsste er erst überlegen, obwohl er selbst das Gespräch in diese Richtung gesteuert hatte. Er wollte Sullia nicht tagelang mit Frascati allein lassen. Sie konnte währenddessen auf den Gedanken kommen, Frascati von ihrem Argwohn zu berichten. War sie dagegen bei ihm, würde er schon herausfinden, worauf ihr Misstrauen beruhte. Dann konnte er entsprechend handeln.
    »Einverstanden«, sagte er nach einer Weile zögernd. »Obwohl das meine Mission erschwert. Ich denke dabei an die beengten Platzverhältnisse in einer Raumlinse.«
    Cedar Tautz musste einen Teil seiner molekularen Struktur verändern, um nicht von der Ertruserin erdrückt zu werden. Sullia wollte den Kopf heben und donnerte dabei an die Decke der Raumlinse.
    »Verflucht!«, schimpfte sie. »Ich kann nichts sehen. Wie weit sind wir noch von dem Springer entfernt?«
    »Rund zweitausend Kilometer«, antwortete Tautz. »Ich schicke bereits Blinksignale hinüber. Bitte, verhalten Sie sich ruhig, sonst kann ich die Schaltungen nicht bedienen.«
    Sullia schnaufte.
    Augenblicke später ging ein Ruck durch die Raumlinse. Sullias Schädel knallte erneut gegen die Decke, aber diesmal prallte sie zurück und stieß gegen Tautz' Hinterkopf. Der Gys-Voolbeerah hörte einige Zähne Sullias splittern und spürte, dass seine Schädeldecke riss.
    Der Ruck hatte jedoch verraten, dass der Springer die Linse mit einem Traktorstrahl eingefangen hatte. Das gab Tautz Zeit, sich auf die Heilung seines Schädelbruchs zu konzentrieren. Er schaffte es gerade noch, bevor die winzige Raumlinse an Bord des Walzenschiffs gezogen wurde.
    Als Sullias Gewicht von ihm genommen wurde, normalisierte der Gys-Voolbeerah seine Molekularstruktur wieder. Er ließ sich von zwei Springern aus der engen Kanzel ziehen und sank in gespielter Erschöpfung zusammen.
    »Ein Terraner und eine Ertruserin«, hörte er einen Springer sagen. »Das ist vielleicht ein ungleiches Paar. Wenn ich mir vorstelle …«
    Das Geräusch einer schallenden Ohrfeige ertönte, von dem Aufprall eines Körpers gefolgt.
    »Das hast du von deiner schmutzigen Fantasie, Sternengammler!«, dröhnte Sullias Stimme.
    »Sie vergessen, dass wir Sie eben erst aus Raumnot gerettet haben«, protestierte ein anderer Springer. »Patriarch Oslav wird nicht erfreut sein, dass Sie Grachont niedergeschlagen haben. Vielleicht lässt er Sie wieder hinauswerfen.«
    Cedar Tautz tat, als erwachte er aus einer Bewusstlosigkeit. Stöhnend blickte er um sich und fragte: »Sind wir an Bord eines Raumschiffs?«
    »Im Terraner-Himmel, Sie Witzbold! Wenn Sie wieder klar denken können, rate ich Ihnen, Ihre Frau von weiteren Gewalttätigkeiten abzuhalten. Andernfalls würde Patriarch Oslav sehr ärgerlich werden.«
    »Ich bin nicht seine Frau!«, schimpfte Sullia. »Komische Vorstellungen habt ihr verlausten Sternzigeuner.«
    »Sachte, sachte!«, mahnte Tautz und richtete sich ganz auf. Er wandte sich an die drei Springer, von denen einer noch benommen vor einer Schleusenwand lag. »Ich bitte, das aggressive Verhalten meiner Partnerin zu entschuldigen. Sullia ist durch die Enge unserer Raumlinse entnervt. Immerhin trieben wir seit unserem Schiffbruch über siebzig Stunden durch den Raum. Ich danke Ihnen, dass Sie uns erlöst haben.«
    Der Sprecher der Springer

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