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Silberband 093 - Abschied von Terra

Silberband 093 - Abschied von Terra

Titel: Silberband 093 - Abschied von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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loszuwerden.« Kanthall machte eine entschieden ablehnende Handbewegung. »Wenn sie verhandeln wollten, hätten sie ihre Bereitschaft längst signalisiert.«
    In diesem Augenblick sah Alaska eine Gestalt aus den Nebelschwaden auftauchen. Er wollte schon einen Alarmruf ausstoßen, dann erkannte er, dass es ein Mensch war. Er machte die anderen auf den Näherkommenden aufmerksam.
    Kanthall schaute durch sein Fernglas. »Ihr werdet es nicht glauben«, sagte er langsam. »Bluff ist wieder da.«
    Es war bereits dunkel, als die Männer den Schuppen verließen und ins Hauptgebäude gingen. Sailtrit brauchte sie nur anzusehen, um zu erkennen, dass ihr Konstruktionsversuch eines Motorschlittens gescheitert war.
    »Uns fehlen einfach die notwendigen Zusatzteile«, sagte Skirpan. »Ich kann den Antrieb nicht übertragen.«
    »Wir können den Schlitten bestenfalls ziehen«, bemerkte Smith ironisch.
    »Genau das werden wir tun«, erwiderte Sailtrit. »Schließlich müssen wir die Vorräte, die wir in Cockermouth einsammeln, nach Wordsworth House schaffen.«
    »Wir müssen noch unsere Ausrüstung zusammenstellen«, erinnerte Gustafson.
    Eine aggressive Stimmung machte sich breit. Vielleicht hatte Sailtrit selbst dazu beigetragen. Ihre Andeutungen über ein geheimes Vorratslager hatten offenbar Misstrauen erzeugt. Für einen Augenblick war sie versucht, alle Einzelheiten zu schildern. Aber zwölf Stunden vor dem Aufbruch würde sich die Wahrheit nur als zusätzliche Belastung erweisen.
    Smith zog seine heizbare Jacke aus und warf sie auf einen alten Sessel. »Es gibt noch einen Punkt, über den wir reden müssen«, sagte er. »Ich bin der Meinung, dass ein großer Teil der Vorräte hier bleiben sollte. Sobald ihr Cockermouth erreicht, findet ihr alles, was ihr braucht.«
    Sailtrit hörte, dass Skirpan scharf den Atem einzog. Gustafson sah Smith erschrocken an. »Wir … brauchen Verpflegung für unterwegs«, sagte er.
    »Für einen Tagesmarsch«, erwiderte Smith gelassen. »Wenn ihr es dann nicht geschafft habt, müsst ihr sowieso umkehren oder aufgeben.«
    »Indessen hockt der Herr hier im Warmen und lässt es sich gut gehen«, brauste Skirpan auf. Er machte einen Schritt auf Smith zu. Einen Augenblick dachte Sailtrit, er würde zuschlagen.
    »Ich bin dazu bestimmt, hier zu bleiben«, sagte Smith achselzuckend.
    Sailtrit erkannte eine Wesensart an ihm, die ihr bisher entgangen war. Sie hatte Smith für einen gebildeten und höflichen Menschen gehalten, aber in Wirklichkeit war sein Benehmen nur gespielt. Smith war hart und berechnend. Mehr als zuvor war sie davon überzeugt, dass Smith als Dieb in Frage kam.
    »Warum beziehst du nicht endlich Stellung?«, rief Skirpan grollend der Ärztin zu.
    »Gary behält ein Viertel der Vorräte.«
    »Ha«, machte Smith. »Glaubst du im Ernst, dass ich mich darauf einlasse? Unter diesen Umständen ziehe ich es vor, euch zu begleiten.«
    »Ich breche dir die Knochen!«, drohte Skirpan.
    »Aufhören!«, befahl Sailtrit. »Gary hat im Grunde genommen nicht Unrecht: Es ist besser, wenn wir alle losmarschieren.«
    »Du gibst ihm nach!«, schimpfte Skirpan.
    »Dann stimmen wir eben ab!«
    Es stellte sich heraus, dass nur Skirpan dafür war, dass ein Mitglied der Gruppe in Wordsworth House auf die Rückkehr der anderen warten sollte. »In diesem Fall übernehme ich alle weiteren Vorbereitungen«, erklärte Sailtrit. »Nehmt eure Mahlzeit ein und legt euch hin.«
    Smith ging wortlos hinaus, Gustafson folgte ihm mit gesenktem Kopf. »Das wirst du noch bereuen«, sagte Skirpan zu Sailtrit. »Gary tanzt dir auf dem Kopf herum. Ich traue ihm nicht.«
    »Und ich traue keinem von euch!« Ihre Stimme klang wütend. Zu lange hatte Sailtrit gegen ihre Erregung angekämpft. »Lass mich jetzt allein!«
    Am nächsten Morgen war Sailtrit Martling vor den anderen auf den Beinen. Sie zog den Schlitten aus dem Schuppen und belud ihn mit den Ausrüstungspacken. Dann machte sie Frühstück und weckte die drei Männer. Vielleicht lag es an ihr selbst, aber sie stellte mit Erleichterung fest, dass die Spannung vom vergangenen Abend gewichen war. Sogar Skirpan und Smith wechselten einige freundliche Worte.
    In der Bibliothek des alten Palasts hatte Smith eine Karte gefunden, die – zumindest, was das Gelände anging – noch immer Gültigkeit besaß. Cockermouth würden sie auch ohne die Karte finden, aber es war möglich, dass sie sich bis zur Küste durchschlagen mussten, nach Workington oder sogar bis

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