Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberband 093 - Abschied von Terra

Silberband 093 - Abschied von Terra

Titel: Silberband 093 - Abschied von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
entsetzt.
    Es gab keinen Rückweg mehr. In der Höhle aber würde sie binnen weniger Tage verdursten und verhungern.
    Dem Ka-zwo machte das zerklüftete Felsgelände kaum zu schaffen. Er legte eine bedeutende Strecke zurück, allerdings ebenfalls ohne die gesuchte Spur zu finden. Als Walik Kauk von den Mucierern gefangen genommen wurde, war Augustus so weit entfernt, dass er nur ein schwaches Rauschen hörte, dem er keine Bedeutung zumaß.
    Weit im Süden sah er eine dünne Wolke über die Berge emporsteigen. Nach seiner Spektralanalyse bestand die Wolke aus Qualm und feinstem Gesteinsstaub. Es musste sich in ihrem Bereich vor kurzem ein Vorgang ereignet haben, der sowohl Rauch als auch Staub erzeugt hatte. Vielleicht eine Explosion. Dennoch war zu berücksichtigen, dass es kein wahrnehmbares Geräusch gegeben hatte. Die Entstehung der Wolke war also nicht ohne weiteres zu erklären. Augustus hatte längst die Erfahrung gemacht, dass gewöhnlich Menschen die Hand im Spiel hatten, wo sich etwas nicht erklären ließ.
    Die Wolke konnte demnach die Spur sein, nach der er suchte. Er fixierte ihre Position anhand markanter Bezugspunkte.
    Zu dem Zeitpunkt meldete sich Douc Langur. Der Forscher war eine überaus fremdartige Gestalt, deren Erscheinungsmuster nirgendwo im Gedächtnis des Roboters gespeichert war. Augustus wusste also nicht, wie er mit Langur umgehen sollte. Allerdings hatte er sich ein Erklärungsmodell bereitgelegt. Demnach war Douc Langur ein fremdes Kontrollelement, das nicht mit dem allgegenwärtigen Netz von Knoten- und Lokalrechnern korrespondierte, er gehörte in ein fremdes Netz. Damit stand für Augustus fest, dass er Befehle entgegennehmen durfte, solange diese Befehle dasselbe Format und denselben Sinn hatten wie die Anweisungen, die er von seinem Kontrollelement erhielt.
    »Ich fürchte, Walik Kauk ist etwas zugestoßen«, sagte Langur. »Er meldet sich nicht mehr, und vor kurzem landeten vier Feuerflieger in der Gegend.«
    »Sind sie wieder aufgestiegen?«
    »Das konnte ich nicht beobachten.«
    »Was, nimmst du an, ist mit Walik geschehen?«, erkundigte sich der Ka-zwo.
    »LOGIKOR meint, er sei entführt worden.«
    »Wie Bluff Pollard also.«
    »Falsch. Bluff ging freiwillig mit den Mucierern.«
    »Dann muss Walik gerettet werden«, entschied Augustus.
    »Das habe ich im Sinn«, bestätigte Langur. »Bitte komm zurück an Bord!«
    Hier entdeckte Augustus einen schwerwiegenden Unterschied zwischen dem Befehlsformat des Forschers und dem der Kontrollelemente. Ein Kontrollelement würde niemals bitten. Dieses war also eine Anweisung, der er nicht zu folgen brauchte. Der er auch nicht folgen wollte, weil er inzwischen eine eigene Vorgehensweise entwickelt hatte.
    »Ich werde selbst die Befreiung bewerkstelligen«, antwortete der Ka-zwo. Er unterbrach die Verbindung und machte sich auf den Weg.
    Das finstere Loch, in dem ich steckte, spottete jeder Beschreibung. Ich hatte keine Ahnung, wie die Mucierer die Innenräume ihrer Felsburgen belüfteten. Auf jeden Fall war das System nicht effizient. Es stank bestialisch.
    Ich saß auf blankem Fels. Sogar einen Wächter hatte ich, aber wohin hätte ich fliehen sollen? In dem Gewirr von Stollen, Schächten, Rampen und Räumen hätte ich mich hoffnungslos verirrt. Der Wächter saß in der Nähe des Ausgangs, der viel Ähnlichkeit mit einem Schlupfloch hatte.
    Jemand hatte mir gesagt, dass die Mucierer zum Teil nachtsichtig waren. Also konnte der Bursche mich sehen, während ich hilflos im Dunkeln tappte.
    Entgegen meiner Überzeugung versuchte ich nach einiger Zeit, eine Unterhaltung anzufangen. Die Mucierer besaßen eine abergläubische Furcht vor unseren Translatoren. Mein Wächter war jedoch keineswegs zurückhaltend. Er schien sogar äußerst weltgewandt, sofern man das von einem Feuerflieger überhaupt sagen konnte, und er hatte keinerlei Respekt vor unserer Technik.
    »Bei welchem Stamm bin ich eigentlich?«, wollte ich wissen.
    Die Antwort ließ nicht einmal eine halbe Minute auf sich warten: »Bei dem Stamm der Iti-Iti.«
    »Habt ihr viele Kämpfe mit den Ungwai und den Terawi?«
    »Die Ungwai gibt es nicht mehr, und die Reste der Terawi sind mit den Iti-Iti verschmolzen.«
    Ich prägte mir das ein. Für uns auf der Erde, die wir in naher Zukunft vielleicht auf Goshmos Castle Zuflucht suchen mussten, war es wichtig zu wissen, mit welchen Stämmen wir zu tun haben würden.
    »Warum habt ihr mich gefangen?«
    »Du bist ein böser Gott. Der gute Gott, der

Weitere Kostenlose Bücher