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Silberband 093 - Abschied von Terra

Silberband 093 - Abschied von Terra

Titel: Silberband 093 - Abschied von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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dadurch in eine nahezu senkrechte Position. Innerhalb weniger Sekunden wurde unsere Geschwindigkeit aufgezehrt. Unter mir glitt der Rand der Felskuppe hinweg. In wenigen Metern Höhe glitten wir nun langsam über die Felder hinweg, die auf dem Gipfelplateau angelegt worden waren. Die Mucierer landeten auf einem breiten Sandstreifen und ließen mich los. Mit zitternden Knien konnte ich mich nicht auf den Beinen halten und setzte mich in den Sand.
    Wieder erhielt ich einen Stoß mit dem Lanzenschaft. Einer der Mucierer packte mich am Kragen und zerrte mich in die Höhe. Sie trieben mich vor sich her bis zu einem Loch, in dem eine Steintreppe in die Tiefe führte. Ich stolperte abwärts, stürzte, raffte mich wieder auf und torkelte weiter. Ich war so benommen, dass ich nicht einmal daran dachte, mich zur Wehr zu setzen. Dabei trug ich den Thermostrahler am Gürtel.
    Ein Treppenabsatz wurde von einer Fackel dürftig beleuchtet. Rechter Hand führte ein schmaler, hoher Gang tiefer in den Burgfelsen. Dort hinein trieben mich meine Wächter.
    Vor mir wurde es heller. Der Gang mündete in eine aus dem Felsen gehauene, von Fackeln erleuchtete Halle. Mindestens fünfzig Mucierer hatten sich hier versammelt. Sie starrten mich feindselig an. Im Hintergrund des Raumes erhob sich ein Podest mit einem riesigen Thronsitz aus natürlichem Fels.
    Auf diesem Thron saß Bluff Pollard!
    Ich wurde vorwärts gestoßen, bis ich vor ihm stand. Er lächelte mich an. »Ich freue mich, dass du kommen konntest, Walik«, sagte er.
    Ich war völlig durcheinander. Bluff schaltete den Translator ein, den er an einem Band um den Hals trug, und wandte sich an die Mucierer: »Wir wollen seiner sicher sein! Also nehmt ihm die Waffe ab, die er am Gürtel trägt!«
    Erst als mir die Feuerflieger den Strahler aus dem Gürtel zerrten, wurde mir bewusst, dass ich mich wie ein Narr verhalten hatte. Ich war vor Angst nicht auf den Gedanken gekommen, mich zu wehren. Wenn ich jetzt die Waffe noch gehabt hätte, ich wäre im Stande gewesen, die Mucierer mitsamt dem hochnäsigen Jungen zum Teufel zu jagen.
    Wenn …
    Erst nach Stunden wich Vleeny Oltruuns Angst. Sie hatte den Mucierer in einer Wolke aus Feuer und Qualm in die Höhe steigen sehen und auf ihn geschossen. Aber der Feuerflieger war zu schnell und sein Manöver so überraschend gewesen, dass der Schuss nicht getroffen hatte.
    Von der Höhlenmündung aus überblickte Vleeny zwar den Grund des Talkessels, aber nur einen Teil der senkrecht ansteigenden Wände. Sie wollte zurück in die Hütte und den Schirmfeldgenerator einschalten. Nur im Innern des Energiefeldes fühlte sie sich sicher. Gleichzeitig aber fürchtete sie, dass der Mucierer in den Felsen über der Höhle lauerte, um sich sofort auf sie zu stürzen.
    Schließlich wagte sie doch einen Versuch. Sie schob sich auf das Felsband hinaus, nur ein paar Meter weit, und wartete dort. Als nichts geschah, kroch sie ein Stück weiter, fast den halben Weg bis zum Kamin. Noch immer rührte sich nichts. Sie suchte die Wand über sich ab, entdeckte aber keine Spur des Feuerfliegers. Allerdings gab es etwa fünfzehn Meter über ihr ein Felsstück, das weit aus der Wand hervorsprang und ihr die Sicht verdeckte. Nicht nur das, dieser Felsen war ein ideales Versteck für den Mucierer.
    Vleeny wich bis zum Eingang der Höhle zurück. Von da aus nahm sie das Felsstück unter Beschuss. Mit nadeldünnem Energiestrahl bearbeitete sie die Basis des Gesteinsbrockens, bis diese zähflüssig wurde. Endlich neigte sich die Felsnase nach unten, und dann, Minuten später, brach der Brocken mit donnerndem Getöse ab. Der Mucierer hatte nicht hinter dem Felsen gelauert, aber Vleeny wurde jäh die Gefahr bewusst, in die sie sich selbst gebracht hatte.
    Dröhnend prallte das Felsstück auf das Band, das von der Höhle zum Kamin hinüberführte. Vleeny schrie auf, als sie sah, dass die Felsleiste unter der Wucht des Aufpralls bröckelte und zersprang. Entsetzt beobachtete sie, wie ein mehrere Meter langes Stück des Felsbandes sich in nichts auflöste. Inmitten von Staub und Geröll prallte der große Felsbrocken auf den Boden.
    Vleeny Oltruun aber hatte nur noch Augen für das Felsband – oder vielmehr für die Stelle, an der früher das Band gewesen war. Von der Höhle aus reichte die Leiste nur noch wenige Schritte weit, dann endete sie. Im Anschluss erstreckte sich ein vier Meter breites Stück glatter, senkrecht abfallender Wand.
    Das ist mein Tod!, erkannte die Frau

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