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Silberband 093 - Abschied von Terra

Silberband 093 - Abschied von Terra

Titel: Silberband 093 - Abschied von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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konnte auch Bluff nicht zu Schaden gekommen sein. Ich fragte mich, ob er eingeschlafen war.
    »Sieh!«, sagte Douc Langur und deutete mit einer Klaue an mir vorbei.
    Die Schleuse hatte sich geöffnet. Unter den Mucierern entstand Belebung. Ich sah, wie einige von ihnen nach den Gestellen griffen, die sie auf dem Rücken trugen. Darin beförderten sie ihre Treibsätze ebenso wie die gefährlichen Feuerlanzen. Nur eine einzige Lanze ins Innere der HÜPFER, und … Ich dachte das lieber nicht zu Ende. Die Aussicht war niederschmetternd.
    In dem Moment erschien eine Gestalt in der Öffnung. Bluff Pollard blickte sich um, dann sprang er herab. Die plötzliche Bewegung erschreckte die Mucierer, sie wichen zurück. Der Junge überragte sie alle. Er stand still und blickte sich um, und dann geschah das Unglaubliche.
    Zuerst hörte ich nur ein dumpfes Geräusch, fast wie ein Murren. Aber es war melodisch, wurde lauter und entpuppte sich als Gesang. Einige Feuerflieger reckten ihre Arme in die Höhe und fingen an, mit stampfenden Schritten zu tanzen. Andere sanken zu Boden und drückten in ehrfürchtiger Haltung ihre Stirnen in den Sand.
    Bluff Pollard stand immer noch reglos.
    Da gellte eine Stimme auf. Es war die Sprache der Mucierer. Mein Translator sprach nicht darauf an, die Laute waren nicht deutlich genug. Bluff hingegen schien zu verstehen, was gesagt wurde. Ich sah ihn nicken.
    Unter den Mucierern brach Jubelgeschrei aus. Ihr Kreis öffnete sich. Sie wichen zur Seite, um Bluff an sich vorbeizulassen. Nur einige besonders hochgewachsene Krieger begleiteten ihn.
    Ich sah, wie sie an ihn herantraten und ihn … umarmten. Dann erklang ein scharfes, fauchendes Geräusch. Blauer Qualm stob auf, rötliche Blitze zuckten, und einen Augenblick später erhob sich eine Gruppe von kräftigen Mucierern mit der Geschwindigkeit eines Geschosses über die Köpfe ihrer Stammesgenossen. In ihrer Mitte trugen sie Bluff Pollard. Alle anderen zeterten und schrien, dann setzten sie ebenfalls ihre Treibsätze in Brand und folgten der Gruppe mit Bluff, die nur noch als ein Punkt im staubverhangenen Himmel zu sehen war und sich einem der drei Burgfelsen näherte.
    Das alles spielte sich unglaublich schnell ab. Etwas an Bluff hatte die Mucierer derart beeindruckt, dass sie Ehrfurcht vor ihm empfanden. Sie hatten ihn wie einen Halbgott behandelt. Sicher mit seinem Einverständnis brachten sie ihn in ihre Burg.
    Ich sah Douc Langur an. Ich wusste nicht, ob er meinen Gesichtsausdruck deuten konnte, auf jeden Fall fühlte er sich veranlasst, eine Erklärung abzugeben. »Sie haben ihn zum Gott erhoben«, sagte er.
    In diesem Augenblick erklang aus dem Hintergrund ein rasselndes Geräusch. Ich wandte mich um. Was da näher kam, wirkte auf den ersten Blick wie ein wandelnder, mehrere Meter hoher Trümmerberg. Er bestand aus zumeist metallischem Krimskrams. Erst als ich genauer hinsah, entdeckte ich zwischen dem Schrott, vor allem in der Nähe des Bodens, Stücke einer gelbbraunen Montur.
    Fünf Schritte vor mir kam der Berg zum Stillstand. »Augustus, was soll der Unsinn?«, fragte ich streng.
    Die vertraute blecherne Stimme erklang. »Ich habe den Auftrag des Kontrollelements, alles Wertvolle zu sammeln und an Bord des Fahrzeugs zu bringen.«
    Ich war in Gedanken noch viel zu sehr mit Bluff Pollard beschäftigt. »Wirf das Zeug weg, du Idiot!«, schrie ich wütend. »Nichts davon hat den geringsten Wert!«
    Da erwies es sich, dass meine Stimme, wenn ich nur laut genug brüllte, doch mehr Gewicht hatte als die Geisterbefehle des Kontrollelements. Der Ka-zwo breitete die Arme aus, auf denen er das Trümmerungetüm balanciert hatte. Mit lautem Scheppern, Krachen und Klirren brach alles in sich zusammen. Als der aufgewirbelte Staub sich verzogen hatte, stand Augustus vor mir und blickte mich ernst und zugleich vorwurfsvoll an.
    Wir berieten. Nach meiner Ansicht waren die Mucierer in der Absicht gekommen, unser kleines Raumschiff zu vernichten. Das entsprach den Zerstörungen, die wir ringsum sahen. Die Feuerflieger hatten offensichtlich einen Wahn entwickelt, dem alles gefährlich erschien, was einer fortschrittlichen Technologie angehörte.
    Dann aber hatten sie sich ablenken lassen. Ich erinnerte mich deutlich, dass sie ihre feindselige Haltung nicht sofort aufgegeben hatten, als Bluff in der offenen Schleuse erschienen war, sondern erst Sekunden später. Ursprünglich hatten sie also auch den Jungen als Feind betrachtet. Ich konnte mir ihren

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